Die Relativgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit $ {\vec {v}}_{\mathrm {BA} } $ eines Objekts B im Ruhesystem eines anderen Objektes A. Sofern sie konstant ist, gilt
wobei Letztere die Geschwindigkeit von A im Ruhesystem von B ist.
Im newtonschen Grenzfall, in dem näherungsweise die Galilei-Transformationen
anwendbar sind, ist die Relativgeschwindigkeit identisch mit der Differenzgeschwindigkeit, d.h. der Vektordifferenz der Geschwindigkeiten relativ zu einem beliebigen als ruhend betrachteten Beobachter, dem Laborsystem, d.h.
Allgemein gilt dies jedoch nicht, insbesondere nicht vor dem Hintergrund der von Albert Einstein entwickelten speziellen Relativitätstheorie.
Die spezielle Relativitätstheorie geht hingegen von der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit c in allen Inertialsystemen aus. Dies führt unter anderem dazu, dass
Um von einem beliebigen Laborsystem aus $ {\vec {v}}_{\mathrm {BA} } $ aus $ {\vec {v}}_{\mathrm {A} } $ und $ {\vec {v}}_{\mathrm {B} } $ zu berechnen, muss man Letztere mittels einer Lorentz-Transformation in das Ruhesystem von A umrechnen. Sind $ {\vec {v}}_{\mathrm {A} } $ und $ {\vec {v}}_{\mathrm {B} } $ kollinear, so lautet die Formel
Flugzeuge haben eine Relativgeschwindigkeit zur Luft, die sie umgibt. Bei Windstille entspräche diese der Geschwindigkeit über Grund. Rückenwind erhöht die Geschwindigkeit über Grund; Gegenwind senkt sie.
Schiffe haben ebenfalls eine Geschwindigkeit über Grund („Fahrt über Grund“). Wasserströmungen beeinflussen diese.
Viele Satelliten haben einen von der Erde aus gesehen fixen Standort („geostationär“); vom Weltall aus gesehen umkreisen sie die Erde.