Version vom 24. Juni 2017, 10:53 Uhr von imported>Cms metrology
Die Internationale Meterkonvention, in der Schweiz Metervertrag, ist ein am 20. Mai 1875 geschlossener internationaler Vertrag, in dem die 17 Unterzeichner-Staaten „vom Wunsche geleitet, die internationale Einigung und die Vervollkommnung des metrischen Systems zu sichern“ die Errichtung und Finanzierung einiger Institutionen – Einzelheiten s. u. – vereinbart haben; eine Verpflichtung zur Übernahme des metrischen Systems durch die Unterzeichner-Staaten ist im Vertrag nicht enthalten. Dort wurde auch die Übernahme des Urmeters und des Urkilogramms als Maßeinheit beschlossen. Der Inhalt des Vertrages wurde 1921 bei der 6. CGPM (Conférence générale des poids et mesures) einer Revision unterzogen. Derzeit (März 2015) sind 55 Staaten Vertragspartei der Meterkonvention. Daneben hat die CGPM noch 41 „assoziierte Mitgliedstaaten“,[1] die sich nicht in vollem Umfang an der Finanzierung beteiligen und nicht stimmberechtigt sind. 1960 wurde das Internationale Einheitensystem (SI) eingeführt; das SI hat zwar eine weltweit große Verbreitung gefunden, wird aber trotzdem z.B. in den USA, einem der Erstunterzeichner-Staaten, nicht durchgängig angewendet. Der Unterzeichnung wird seit dem Jahre 2000 jährlich am 20. Mai, dem Tag des Messens, gedacht.
Die Meterkonvention etablierte drei Organe:
- CGPM (Generalkonferenz für Maß und Gewicht; Conférence générale des poids et mesures) – ein Treffen von Delegierten aller Unterzeichnerstaaten im Abstand von vier bis sechs Jahren
- CIPM (Internationales Komitee für Maß und Gewicht; Comité international des poids et mesures) – ein Verwaltungskomitee, das jährlich im BIPM zusammentrifft
- BIPM (Internationales Büro für Maß und Gewicht; Bureau international des poids et mesures) – ein internationales Zentrum für Maßeinheiten in Sèvres bei Paris
Daneben gibt es zehn „beratende Komitees“ („CC“), zum Beispiel das „Comité consultatif d'électricité et magnétisme (CCEM)“, das 1927 als erstes CC unter dem damaligen Namen „Comité consultatif d'électricité (CCE)“ gegründet worden ist.
Mitgliedsstaaten
Mitgliedsstaaten der Meterkonvention
Mitglied Assoziiert ehemaliges Mitglied
Deutsches Reichsgesetzblatt vom 5. September 1876:
Internationale Meterkonvention. Vom 20. Mai 1875.
1875 (12 Gründungsmitglieder)
- Belgien
- Dänemark
- Deutsches Reich
- Frankreich
- Italien
- Norwegen (1875–1905: Personalunion mit Schweden)
- Österreich-Ungarn (außenpolitisch Realunion,[2] innenpolitisch zwei Staaten; Meter in Österreich ab 1. Jänner 1876 verbindlich gemäß Gesetz vom 23. Juli 1871)
- Russland
- Schweden (1875–1905: Personalunion mit Norwegen)
- Schweiz
- Spanien
- Osmanisches Reich (heute teilweise Türkei)
1876 bis 1889 (8 Staaten)
- Portugal (1876)
- Argentinien (1877)
- USA (1878)
- Serbien (1879)
- Venezuela (1879)
- Großbritannien (1884)
- Rumänien (1884)
- Japan (1885)
1890 bis 1945 (13 Staaten)
- Mexiko (1890)
- Kanada (1907)
- Chile (1908)
- Uruguay (1908)
- Bulgarien (1911)
- Thailand (1912)
- Brasilien (1921)
- Tschechoslowakei (1922; heute: Tschechien und Slowakei)
- Finnland (1923)
- Polen (1925)
- Ungarn (1925)
- Irland (1925)
- Niederlande (1929)
1945 bis 2010 (20 Staaten)
- Australien (1947)
- Dominikanische Republik (1954)
- Indien (1957)
- Südkorea (1959)
- Indonesien (1960)
- Ägypten (1962)
- Südafrika (1964)
- Kamerun (1970)
- Pakistan (1973)
- Iran (1975)
- China (1977)
- Nordkorea (1982)
- Israel (1985)
- Neuseeland (1991)
- Singapur (1994)
- Griechenland (2001)
- Malaysia (2001)
- Kasachstan (2008)
- Kroatien (2008)
- Kenia (2010)
seit 2010 (3 Staaten)
Einige der assoziierten Staaten, Gebiete und internationalen Gemeinschaften
- Albanien
- Bangladesch
- Bolivien
- CARICOM
- Costa Rica
- Ecuador
- Estland
- Georgien
- Ghana
- Hongkong
- Jamaika
- Kuba
- Lettland
- Litauen
- Mazedonien (EJR)
- Malta
- Moldawien
- Panama
- Paraguay
- Peru (2009)
- Philippinen
- Republik China (Taiwan)
- Slowenien
- Sri Lanka
- Ukraine
- Vietnam
- Weißrussland
Einzelnachweise
Weblinks
Wikisource: Internationale Meterkonvention – Quellen und Volltexte