Als Kaustik (von {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)), auch Brennlinie[1][2] oder Brennfläche,[3][4] bezeichnet man in der technischen Optik einen Bereich, in dem Lichtstrahlen gebündelt werden. Wesentliches Kennzeichen ist ein deutlich asymmetrischer Verlauf der Lichtkonzentration entlang von Linien quer zum Verlauf der Kaustik. Auf der einen Flanke ist der Anstieg steil, bis hin zu einer scharfen Begrenzung, während sie auf der anderen Flanke weich ausläuft. Mit Kaustik kann auch nur die scharfe Begrenzung dieses Lichtraumes gemeint sein.
Sammellinsen und Hohlspiegel fokussieren parallel eintretendes Licht nur idealerweise in einem Brennpunkt. Infolge von Abbildungsfehlern wird das Licht in einer endlich ausgedehnten Kaustik gesammelt.
Man unterscheidet zwischen Katakaustik und Diakaustik. Außerdem wird gelegentlich zwischen Kaustik erster und zweiter Art unterschieden, je nachdem, ob das Strahlenbündel parallel oder divergent (wie bei einer nicht unendlich weit entfernten Punktlichtquelle) einfällt.
Die Ablenkung des Strahlenbündels geschieht durch gerichtete Reflexion, also an einer gewölbten spiegelnden Fläche.
Ein typisches Beispiel dafür ist die „Kaffeetassen-Katakaustik“: wenn Licht schräg in eine Tasse mit glänzender Innenseite fällt, kann man am Tassenboden oder in einem etwas trüben Tasseninhalt eine herzförmige Lichtkonzentration beobachten. Die scharfe Grenzfläche wird in Spezialfällen mathematisch durch eine Kardioide oder Nephroide beschrieben.
Die Ablenkung des Strahlenbündels geschieht durch Brechung. Typisches Beispiel einer Diakaustik ist die Lichtsammlung mit einer Linse.
An einem sonnigen Tag kann man unter flachem Wasser auf einem genügend ebenen hellen Boden gut die durch leichte Wellen erzeugten Muster beobachten.
Im Regenbogen bündelt jeder Wassertropfen das Licht durch Brechung beim Eintritt und durch Reflexion an der Rückseite in einer Kaustik. Die Lichtkonzentration an den Grenzflächen in einer großen Zahl von Regentropfen wird gemeinsam als heller Bogen am Himmel wahrgenommen. Durch die beim Lichtein- und -austritt zusätzliche Farbzerlegung des Lichtes entstehen mehrere helle Bögen in unterschiedlichen Farben. [5]
Die Strahlpropagation (siehe auch bei Strahlqualität) eines Laserstrahles vor und insbesondere nach der Fokussierung (zum Beispiel zur Materialbearbeitung mittels Laser) wird durch die Strahlkaustik beschrieben.
Das Strahlparameterprodukt ist das Produkt aus dem Radius der Strahltaille und dem halben Ausbreitungs- bzw. Divergenzwinkel und beschreibt die einem Rotationshyperboloid (oder Teilen davon) ähnelnde Strahlkaustik. Das Strahlparameterprodukt ändert sich nicht bei einer Fokussierung, das heißt, man erhält einen kleinen Fokusdurchmesser nur auf Kosten eines größeren Divergenz- bzw. Konvergenzwinkels beziehungsweise einer großen Numerischen Apertur.
In der 3D-Computergrafik waren Kaustiken lange Zeit die am schwersten zu simulierende Erscheinung, da sie konzentriert auftreten und sich nur mittels von den Lichtquellen aus arbeitenden Verfahren gut simulieren lassen. Verfahren zur Berechnung der Globalen Beleuchtung müssen auch Kaustiken simulieren, was mit dem 1995 entwickelten Photon-Mapping-Algorithmus erstmals allgemein und effizient gelungen ist. In der Lichtpfadnotation entsprechen Kaustiken den Pfaden des Typs LS+DE, also mindestens einer spiegelnden und einer anschließenden diffusen Reflexion.