Koordinaten: 50° 47′ 7,9″ N, 6° 2′ 50″ O
Fraunhofer-Institut für Lasertechnik | |
---|---|
Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Träger: | Fraunhofer-Gesellschaft |
Rechtsform des Trägers: | Eingetragener Verein |
Sitz des Trägers: | München |
Standort der Einrichtung: | Aachen |
Art der Forschung: | Angewandte Forschung |
Fächer: | Naturwissenschaften, Physik |
Fachgebiete: | Maschinenbau, Fertigungstechnik, Werkstofftechnik |
Grundfinanzierung: | Bund (90 %), Länder (10 %) |
Leitung: | Reinhart Poprawe |
Mitarbeiter: | ILT gesamt 436, davon 240 Stammpersonal (Wissenschaftler und Ingenieure 165, Mitarbeiter der technischen Infrastruktur 44, Verwaltungsangestellte 31) und 196 weitere Mitarbeiter (wissenschaftliche Hilfskräfte 191, externe Mitarbeiter 3, Auszubildende 2) [1] |
Homepage: | www.ilt.fraunhofer.de |
Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT), auch in der Kurzbezeichnung „Fraunhofer ILT“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. (FhG). Das Institut hat seinen Sitz in Aachen, seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung in den Fächern Naturwissenschaft und Physik zuzuordnen. Es wurde 1985 von Gerd Herziger gegründet.
Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik beschäftigt über 400 Mitarbeiter, bei einer Nutzfläche von 19.500 m² (Stand: 2015). Das Institut gliedert sich in folgende vier Arbeitsbereiche:
Entwicklung von Strahlquellen mit anwendungsspezifischen räumlichen, zeitlichen und spektralen Eigenschaften mit Ausgangsleistungen im Bereich μW bis GW. Weiterhin befasst mit Systemen zur Strahlformung und Strahlführung, dem Packaging optischer Hochleistungskomponenten und der Entwicklung von Prototypen. Anwendungsgebiete reichen von der Lasermaterialbearbeitung über die Medizintechnik, Messtechnik und Beleuchtungsapplikationen bis hin zum Einsatz in der Grundlagenforschung.
Erarbeitet maßgeschneiderte Verfahren zur Lasermaterialbearbeitung. Anwendung finden diese z. B. in Maschinenbau, Photovoltaik, Feinmechanik bis hin zum Flugzeug- und Automobilbau.
Erschließt gemeinsam mit Partnern aus dem Bereich der Biowissenschaften neue Einsatzgebiete des Lasers in der Medizintechnik und Biophotonik. Dazu zählen individuelle Implantate, mikrochirurgische Systeme, klinische Diagnostik, optische Bioanalytik, Lasermikroskopie sowie die Biofunktionalisierung für Organersatz und Zellanalytik.
Entwickelt Lasermessverfahren für die Inline-Messung physikalischer und chemischer Größen in einer Prozesslinie. Gemessen werden beispielsweise Abstände, Dicken, Profile oder die chemische Zusammensetzung von Rohstoffen, Halbzeugen oder Produkten bis in den Submikrometerbereich, bei Halbleitern oder biologischen Objekten.
Das Fraunhofer ILT betreibt in Plymouth, Michigan, das Fraunhofer Center for Laser Technology (CLT). Diese Region ist ein Zentrum für Laserhersteller, Systemintegratoren und industrielle Anwender in den USA. In Zusammenarbeit mit der Wayne State University und der University of Michigan werden am Fraunhofer CLT Faserlaser entwickelt.
Im Hochschulbereich bestehen enge Kooperationen mit den Lehrstühlen für Lasertechnik und für Technologie Optischer Systeme sowie mit dem Lehr- und Forschungsgebiet für Nichtlineare Dynamik der Laser-Fertigungsverfahren bei der RWTH Aachen. Diese Kooperation ermöglicht die Grundlagenforschung für das Fraunhofer ILT und führt zur Weiterentwicklung von optischen Verfahren, Komponenten und Systemen.
Im Jahr 2002 wurde auf Initiative des Fraunhofer ILT, des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie (IPT) und des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen das Kompetenznetz für Optische Technologien und Systeme (PhotonAix) gegründet. Das Kompetenznetzwerk PhotonAix und weitere acht regionale Kompetenznetze verknüpfen in ihren Regionen die Kompetenzen der über 400 Mitglieder aus Forschung und Industrie mit dem gemeinsamen Ziel, die Optischen Technologien zu fördern.
Eine weitere Mitgliedschaft besteht beim Aachener Kompetenzzentrum Medizintechnik (AKM). Dieser Verein verfolgt nach seiner Satzung das Ziel „Forschung und Entwicklung sowie die Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Medizintechnik bevorzugt in der Region Aachen“ zu betreiben.
Gemeinsam mit über 20 führenden Forschungseinrichtungen sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen hat sich das Fraunhofer ILT zu einem europäischen Netzwerk, dem European Laser Institute (ELI), zusammengeschlossen. Ziel des Netzwerkes ist es, das in Europa vorhandene Laser-Know-how Interessenten aus Industrie und Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission gefördert.
In der Coopération Laser Franco-Allemande (CLFA) in Paris kooperiert das Fraunhofer ILT seit 1997 erfolgreich mit führenden französischen Forschungseinrichtungen.
Außerdem ist das Fraunhofer ILT Mitglied im Fraunhofer-Verbund Oberflächentechnik und Photonik (VOP). In diesem Verbund werden die Kompetenzen von sechs Fraunhofer-Instituten koordiniert, um eine permanente, schnelle und flexible Anpassung der Forschungsarbeiten an den raschen technologischen Fortschritt in allen Anwendungsbereichen zu gewährleisten.
Zur technischen Infrastruktur des Instituts gehören eine mechanische und eine elektronische Werkstatt, ein Metallurgielabor, ein Fotostudio, ein Labor für optische Messtechnik, eine Konstruktionsabteilung sowie eine IT-Abteilung.
Anfang 2010 waren am Fraunhofer ILT 300 Mitarbeiter beschäftigt, davon gehören 200 zum Stammpersonal. Rund 90 Prozent des Stammpersonals sind im wissenschaftlich-technischen Bereich tätig.
Der Betriebshaushalt des Fraunhofer ILT lag im Geschäftsjahr 2009 bei 22 Millionen Euro.
Das Fraunhofer ILT wird von Reinhart Poprawe geleitet, der auch den Lehrstuhl für Lasertechnik bei der RWTH Aachen innehat. Stellvertretender Leiter ist Peter Loosen, der auch den Lehrstuhl für Optische Technologien bei der RWTH Aachen innehat.