Ein Quantensprung bezeichnet im Marketing einen Übergang von einem Modell eines Produkts zu einem anderen, bei dem eine besonders große Verbesserung erreicht wurde.
Der Begriff wurde im frühen 20. Jahrhundert geprägt. Hintergrund war die Entdeckung, dass sich fundamentale Widersprüche der damaligen Physik mit der Annahme auflösen lassen, dass manche physikalische Systeme nur diskrete Zustände annehmen können. Diese Entdeckung stand in Widerspruch zur damaligen Vorstellung, dass in der Natur alle Abläufe kontinuierlich seien (natura non facit saltus). Da Zwischenzustände nicht erlaubt sind, nahm man den Wechsel eines solchen Systems von einem Zustand in einen anderen als „sprunghaft“ an.
Einige Physiker wie Erwin Schrödinger lehnten den Begriff ab, da hierdurch die falsche Vorstellung eines sofortigen Übergangs suggeriert wird.
Heute wird Quantensprung in der physikalischen Fachsprache kaum noch benutzt. Man spricht allgemein von Übergängen zwischen Zuständen.
Verglichen mit Vorgängen des alltäglichen Lebens ist ein physikalischer Quantensprung wegen seiner nur sehr geringfügigen Auswirkungen äußerst schwer zu beobachten.
Im Gegensatz dazu versteht der Sprachgebrauch in Wirtschaft und Politik unter einem Quantensprung einen ungewöhnlich großen Fortschritt in einem bestimmten Bereich. Dies widerspricht der ursprünglichen physikalischen Bedeutung, daher wird Quantensprung als sogenanntes Januswort (Autoantonym) verstanden.
www.mikomma.de: