Ein reversibler Prozess ist eine thermodynamische Zustandsänderung von Körpern, die jederzeit wieder umgekehrt ablaufen könnte, ohne dass die Körper oder deren Umgebung dabei bleibende Veränderungen erfahren.
Reale irreversible Prozesse mit Energiedissipation (z. B. Reibung) rufen eine Entropieproduktion im Inneren des Systems hervor. Es gilt dann: $ \Delta S>0 $. Die Entropieerzeugungsrate, oder auch Entropieproduktionsrate genannt, ist immer positiv.
Bei Idealen reversiblen Prozessen wird keine Entropie erzeugt. Die Entropieproduktionsrate ist folglich Null: $ \Delta S=0 $
Ob ein Prozess reversibel oder irreversibel ist, ist durch den im System erzeugten Entropiestrom definiert und nicht von der Entropieänderung des Gesamtsystems, die von Entropieströmen über die Systemgrenze in Form von Wärme oder Stoffströmen abhängt. (Vergleiche hierzu den 2. Hauptsatz der Thermodynamik).[1]
In der klassischen Mechanik sind alle Vorgänge umkehrbar, in der Thermodynamik sind Zustandsänderungen nicht umkehrbar oder irreversibel, wenn sie sich auf einen Gleichgewichtszustand hinbewegen, in dem keine Temperatur- oder Druckunterschiede mehr vorliegen und aus dem sie sich mangels Potentialunterschiede nicht mehr herausbewegen. Dies ist in der Realität meist der Fall.
Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass durch zu- oder abgeführte Wärme die maximal mögliche Arbeit vom System nur durch einen reversiblen Prozess geleistet werden kann.
Bei reversiblen Prozessen gilt für die Änderung $ dS_{\mathrm {rev} } $ der Entropie S:
Dabei ist
Daraus lässt sich für reversible Kreisprozesse (z. B. für den idealen Carnot-Prozess) folgern, dass keine Entropieänderung erfolgt:
Dagegen gilt für die Entropieänderung des Systems irreversibler Prozesse:
Beispiele für irreversible Zustandsänderungen sind