John B. Goodenough

John B. Goodenough

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John Bannister Goodenough (* 25. Juli 1922 in Jena) ist ein US-amerikanischer Physiker und Materialwissenschaftler. Er ist Professor an der University of Texas at Austin. Er hat wichtige Beiträge zur Entwicklung moderner Lithium-Ionen-Akkus geleistet. Insbesondere war er an der Entdeckung der bedeutendsten Kathodenmaterialien beteiligt.

Leben

Goodenough wurde als Kind US-amerikanischer Eltern in Jena geboren und an den Universitäten von Yale und Chicago ausgebildet. 1951–1952 arbeitete er als Entwicklungsingenieur bei der Westinghouse Electric Corporation. In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren leitete er die Anorganische Chemie an der University of Oxford in England. Dort entdeckte er die Eignung von Lithiumkobaltoxid als Material für den Pluspol von wiederaufladbaren Batterien.[1] Seit 1986 arbeitet er als Professor an der University of Texas at Austin. Dort entdeckte er zusammen mit einem Doktoranden Lithium-Eisenphosphat als mögliches Kathodenmaterial.[2] Auch an der Entdeckung einer weiteren für Akkumulatoren geeigneten Materialklasse, des Manganspinells, war Goodenough beteiligt.[3] 2017 stellte er im Alter von 94 Jahren gemeinsam mit M. H. Braga, N. S. Grundish und A. J. Murchison in der Zeitschrift Energy & Environmental Science [4] ein Konzept für einen neuen Akku vor. Dieser basiert auf Glas als Elektrolyt und ersetzt Lithium durch das wesentlich günstigere, besser verfügbare und umweltfreundlichere Natrium. Der Akku könne durch eine höhere Dichte mehr Energie speichern und sei sicherer und kostengünstiger als herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus.

Werk und Ehrungen

Goodenough hat mehr als 500 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, 85 Buchkapitel und Übersichtsarbeiten, und fünf Bücher, darunter zwei bahnbrechende. Für seine Leistungen hat er viele Ehrungen erhalten, darunter 1989 den Von Hippel Award, 2001 den Japan-Preis für umweltbewusste Materialien, den Enrico-Fermi-Preis 2009, und die Wahl zum ausländischen Mitglied in der Royal Society 2010.[5] Er ist Träger der National Medal of Science 2011. Seit 2015 zählt ihn Thomson Reuters zu den Favoriten auf einen Nobelpreis für Chemie.[6] Für 2017 wurde ihm der mit 500.000 USD dotierte Welch Award in Chemistry zugesprochen,[7] für 2018 die Benjamin Franklin Medal des Franklin Institute.

Einzelnachweise

  1. K. Mizushima, P. C. Jones, P. J. Wiseman, J. B. Goodenough: LixCoO2 (0<x<−1): A new cathode material for batteries of high energy density. In: Materials Research Bulletin. Band 15, Ausgabe 6, Juni 1980, Seiten 783–789, doi:10.1016/0025-5408(80)90012-4
  2. A. K. Padhi, K. S. Nanjundaswamy, J. B. Goodenough: Phospho-Olivines as Positive Electrode Materials for Rechargeable Lithium Batteries. In: Journal of the Electrochemical Society. Band 144, Nr. 4, 1997, S. 1188–1194, doi:10.1149/1.1837571.
  3. M. M. Thackeray, W. I. F. David, P. G. Bruce, J. B. Goodenough: Lithium insertion into manganese spinels. In: Materials Research Bulletin. Band 18, Nr. 4, 1983, S. 461–472, doi:10.1016/0025-5408(83)90138-1.
  4. M. H. Braga, N. S. Grundish, A. J. Murchison and J. B. Goodenough Alternative strategy for a safe rechargeable battery In: Energy Environmental Science 2017,10, 331-336
  5. Professor John Bannister Goodenough ForMemRS. Royal Society
  6. Announcing the 2015 Citation Laureates, bei Thomson Reuters.
  7. Mitch Jacoby: Goodenough wins 2017 Welch Award – September 18, 2017 Issue - Vol. 95 Issue 37 – Chemical & Engineering News. In: cen.acs.org. 18. September 2017, abgerufen am 14. September 2017.

Weblinks

  • John Goodenough. Homepage. University of Texas at Austin, abgerufen am 3. Januar 2016 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).