Gabriel Lamé (* 22. Juli 1795 in Tours; † 1. Mai 1870 in Paris) war ein französischer Mathematiker und Physiker.
Nach Arbeiten mit Émile Clapeyron in Sankt Petersburg war Lamé ab 1832 Professor an der École polytechnique in Paris.
Er wurde berühmt durch seine Arbeiten zur Differentialgeometrie und Beiträge zur mathematischen Physik, insbesondere zur Lösung der Wärmeleitungsgleichung, bei der er erstmals mit einem gekrümmten Koordinatensystem arbeitete.
Nach Lamé wurden von diesem untersuchte und beschriebene ellipsenartige Kurven benannt (Lamésche Kurven):
mit n: beliebige positive reelle Zahl. Es handelt sich um eine Verallgemeinerung der mathematischen Beschreibung der Kegelschnitte Kreis und Ellipse. Der dänische Wissenschaftler Piet Hein (1905–1996) führte für die Laméschen Kurven den Begriff Superellipse ein.
Die sogenannte Lamésche Zahlenreihe findet in der Typographie Verwendung. Die in ihr beschriebene Folge von 3, 5, 8, 13, 21 usw. wird dort in Form von Teilungsverhältnissen wie 5:8 oder 8:13 usw. (Goldener Schnitt) bei Satzspiegelkonstruktionen angewandt, da diese Verhältnisse als besonders harmonisch empfunden werden.
Die Lamé-Konstanten beschreiben zwei Materialkonstanten, die insbesondere in der Elastizitätstheorie und in der Strömungslehre Anwendung finden.
Lamé wurde als einer von 72 Wissenschaftlern und Ingenieuren namentlich auf dem Eiffelturm verewigt. Der Mondkrater Lamé ist nach ihm benannt.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lamé, Gabriel |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Mathematiker und Physiker |
GEBURTSDATUM | 22. Juli 1795 |
GEBURTSORT | Tours, Frankreich |
STERBEDATUM | 1. Mai 1870 |
STERBEORT | Paris, Frankreich |