Der Dexter-Energietransfer, auch kurz Dexter-Transfer oder Dexter-Prozess genannt, ist ein nach David L. Dexter benannter quantenmechanischer Mechanismus der Energieübertragung zwischen zwei Molekülen, der auf einem Austausch von Elektronen basiert.[1] Der Dexter-Energietransfer spielt unter anderem beim Lichtsammelkomplex der Photosynthese[2] und in organischen Halbleitern für Laser oder LEDs[3] eine Rolle.
Der Dexter-Energietransfer ist der dominierende Triplett-Triplett-Energietransfer. Wichtige Voraussetzungen für den Dexter-Energietransfer sind die Überlappung der Energiefunktionen von Donor- und Akzeptormolekül und ein Abstand von Donor und Akzeptor, der möglichst weniger als 1 nm beträgt. Der Gesamtspin des Donor-Akzeptor-Paars bleibt dabei erhalten.
Die Energietransferrate kET verringert sich exponentiell mit zunehmendem Abstand r von Donor und Akzeptor:
$ k_{ET}\propto J\cdot e^{-{\frac {2r}{L}}}\! $,
wobei J ein Integral aus den sich überlappenden Spektren von Donor und Akzeptor und L die Eindringtiefe der Wellenfunktion in die Umgebung (Van-der-Waals-Radius) ist.