Erasmus Reinhold (* 22. Oktober 1511 in Saalfeld/Saale; † 19. Februar 1553 ebenda) war ein deutscher Astronom und Mathematiker. Er ist einer der ersten Verfechter des kopernikanischen Weltbilds und entwickelte dieses weiter. Er kann daher als Bindeglied zwischen Kopernikus und Kepler betrachtet werden.
Reinhold wurde seit dem Wintersemester 1530/31 an der Universität Wittenberg ausgebildet und wurde dort auch Rektor. 1535 wurde er Magister der sieben freien Künste und am 30. April 1536 fand er Aufnahme in den Senat der philosophischen Fakultät. 1536 erhielt er dort eine Professur für höhere Mathematik von Philipp Melanchthon, ähnlich wie Rheticus. Reinhold identifizierte und beschrieb eine große Anzahl von Sternen. Er hatte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule beteiligt. So war er im Wintersemester 1540/41, sowie im Sommersemester 1549 Dekan der philosophischen Fakultät und wurde im Wintersemester WS 1549/50 Rektor der Alma Mater.
Er benutzte moderat pragmatisch die Lehren des Nikolaus Kopernikus. Von Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach wurde er unterstützt, welcher den Druck der Preußischen Tafeln finanzierte, woher diese ihren Namen erhielten. Diese astronomischen Tafeln halfen das kopernikanische System im ganzen Deutschen Reich und darüber hinaus bekannt zu machen. Reinhold war für seine genauen Messwerte bekannt. Bezeichnend ist, dass Tycho Brahe so sehr an Reinholds Messungen interessiert war, dass dieser selbst die Reise nach Saalfeld zu Reinhold antrat.
1582 wurden die Berechnungen des Kopernikus und die Preußischen Tafeln zur Grundlage für die Gregorianische Kalenderreform genutzt.
Der Mondkrater Reinhold ist nach ihm benannt. In seiner Heimatstadt Saalfeld sind ein Gymnasium und eine Straße nach ihm benannt.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Reinhold, Erasmus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Astronom und Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 22. Oktober 1511 |
GEBURTSORT | Saalfeld/Saale (Thüringen) |
STERBEDATUM | 19. Februar 1553 |
STERBEORT | Saalfeld |