Ernst A. Steinhoff (* 11. Februar 1908 in Treysa; † 2. Dezember 1987 in Alamogordo, New Mexico) war ein deutsch-amerikanischer Ingenieur und Raketenentwickler.
Steinhoff machte 1920 Abitur an einem Kasseler Gymnasium. Danach studierte er Meteorologie und Aeronautik an der TH Darmstadt. Seine wichtigsten Lehrer waren Walter Georgii und Franz Nikolaus Scheubel. Während seines Studiums wurde er 1929 Mitglied der Burschenschaft Markomannia Darmstadt. Das Studium der Meteorologie beendete er 1933 mit der Diplomhauptprüfung. Bereits 1931 hatte er die Vordiplomprüfung in Aeronautik erfolgreich absolviert. Er wurde 1940 zum Doktor der angewandten Physik promoviert. Ab 1939 arbeitete er unter Wernher von Braun an der Entwicklung der Fieseler Fi 103 (V1) und A4-Raketen (V2) in Peenemünde, wo er für die Entwicklung der Steuerungssysteme verantwortlich war. Steinhoff sorgte dafür, dass zahlreiche Professoren der TH Darmstadt wichtige Forschungsaufträge für die Heeresversuchsanstalt Peenemünde durchführten. Zu diesen zählten u.a. Richard Vieweg, Otto Scherzer, Hans Busch und insbesondere Alwin Walther.
Gemeinsam mit von Braun wurde Steinhoff im Rahmen der Operation Paperclip 1945 in die USA gebracht. Auf dem Testgelände White Sands war er bis 1949 für die Weiterentwicklung der A-4-Steuerung verantwortlich. 1949 wurde er auf die Holloman Air Force Base versetzt; unter seiner Leitung wurden dort Echtzeit-Systeme zur Raketensteuerung entwickelt.
Zum Zeitpunkt seiner Pensionierung war Steinhoff leitender Wissenschaftler (Chief Scientist) des US Air Force Missile Development Center auf der Holloman Air Force Base.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Steinhoff, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Steinhoff, Ernst A. |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-amerikanischer Ingenieur |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1908 |
GEBURTSORT | Treysa |
STERBEDATUM | 2. Dezember 1987 |
STERBEORT | Alamogordo |