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Als Großen Refraktor bezeichnen mehrere Sternwarten ihr jeweils größtes Linsenfernrohr. Diese vor der Jahrhundertwende entwickelten, rund 10–20 Meter langen und tonnenschweren Instrumente wurden im Volksmund auch Riesenteleskope genannt. Die Entwicklung endete aus Gewichtsgründen 1897 beim 102-cm-Objektiv der Yerkes-Sternwarte, dessen Linsendublett 230 kg Gesamtmasse aufweist und sich unter der Gewichtskraft bereits merklich durchbiegt. Danach begann die Ära der großen Spiegelteleskope.
Die Großen Refraktoren sind – gereiht nach ihrem Entstehungsjahr:
- Großer Refraktor der Universitätssternwarte Wien (1878), 68 cm Objektivdurchmesser / 1050 cm Brennweite
- Großer Refraktor des Pulkowo-Observatoriums (Russland, 1880), 76 (30 Zoll)/≈1100 cm
- Großer Refraktor der Sternwarte Nizza (Frankreich, 1888), 76 cm
- Great Lick Refractor der Lick-Sternwarte (USA, 1889), 91 cm
- Grande Lunette (Meudon) des Pariser Observatoriums (1893), Doppelteleskop mit 82 cm und 63 cm
- Großer Refraktor (Berlin), siehe Archenhold-Sternwarte#Der Große Refraktor (1896), 68/2100 cm
- Great Yerkes Refractor des Yerkes-Observatoriums (USA, 1897), 102/1950 cm
- Großer Refraktor (Potsdam), Telegrafenberg Potsdam (1899), Doppelrefraktor mit 80/1214 cm und 50/1259 cm
- Großer Refraktor (Hamburg), siehe Hamburger Sternwarte#Großer Refraktor (1914), 60/900 cm