Horst-Joachim Lüdecke (* 19. März 1943 in Berlin) ist ein deutscher Physiker für Strömungsmechanik und emeritierter Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW). Er ist Autor von Sachbüchern zum Klimawandel und ein Kritiker der These einer menschengemachten globalen Erwärmung („Klimaskeptiker“).
Lüdecke studierte Physik und forschte danach im Bereich der Kernphysik. Es folgte eine mehrjährige Tätigkeit in der Industrie. In der BASF Ludwigshafen erstellte er eines der ersten deutschen Druckstoßprogramme, publizierte zahlreiche Facharbeiten über stationäre und instationäre Rohrströmung und chemische Technik und arbeitete an numerischen Computer-Modellen für die Strömungsvorgänge in Pipelines und Versorgungsrohrnetzen.
1975 wurde er Professor für Informatik und Operations Research an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Er war Mitglied im Arbeitsausschuss „Druckstoßprobleme“ des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) und arbeitet am DVGW-Regelwerk W 303 „Dynamische Druckänderungen in Wasserversorgungsanlagen“ mit. 1992 publizierte er als Ko-Autor das Fachbuch „Strömungsberechnung für Rohrsysteme“.[1] 2005 wurde er als externes Gutachter-Mitglied in die Promotionskommission der Technischen Universität Dresden (Fachbereich Bauingenieurwesen) berufen.[2]
Seit seiner Pensionierung beschäftigt Lüdecke sich mit der Klimaforschung. Er veröffentlichte die Sachbücher „CO2 und Klimaschutz“ und „Energie und Klima“ und forschte im Bereich der statistischen Analyse von Temperaturreihen. Er ist aktives Mitglied und Pressesprecher des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE), hält Vorträge und publiziert in den Medien.[3]
Lüdecke übt in seinen Publikationen grundsätzliche Kritik an den Thesen des Weltklimarates IPCC zur menschengemachten globalen Erwärmung. Eine globale Erwärmung durch menschenbedingten CO2-Anstieg habe bisher nicht nachgewiesen werden können. Die IPCC-Klimamodelle basierten nicht auf empirischen Daten, sondern auf hypothetischen Annahmen. Der Einfluss der menschengemachten CO2-Zunahme auf die Temperatur sei marginal und gehe im „Rauschen der Klimakurven“ unter. Seit Ende der 1990er-Jahre gingen die globalen Temperaturen wieder zurück. Lüdecke bezeichnet es als Mythos, dass es einen wissenschaftlichen Konsens über eine menschengemachte Klimaerwärmung gebe: Die „Klimaskeptiker“ unter den Wissenschaftlern überträfen die „Klima-Alarmisten“ in „Anzahl und wissenschaftlichem Ansehen um Längen“. Wissenschaftliche Kritik an den IPCC-Thesen werde unterdrückt. Lüdecke schreibt von mehreren „Skandalen“ im Zusammenhang mit dem IPCC, die mit Datenmanipulationen und Falschaussagen zu tun hätten.[4]
In seinen begutachteten Fachpublikationen kommt Lüdecke zum Ergebnis, dass die globalen Temperaturschwankungen im 20. Jahrhundert die der letzten 2000 Jahre nicht übersteigen,[5] die globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts überwiegend natürlichen Ursprungs war[6] und der globale Temperaturverlauf der letzten 250 Jahre auf Naturzyklen zurückgeführt werden kann.[7]
Lüdecke stieß mit seinem Buch auf vielfache Kritik, fand aber auch Zustimmung. Eine ausführliche Kritik hat der Klimawissenschaftler Urs Neu verfasst, der „wenig Fakten und viele Irrtümer“ sieht.[8] Der Physiker Werner Aeschbach-Hertig wies die Thesen von Lüdecke im Namen des Instituts für Umweltphysik der Universität Heidelberg öffentlich zurück[9].
Andreas Unterberger, Vorstandsmitglied des wirtschaftsliberalen Friedrich A. v. Hayek Instituts und Betreiber eines rechts-konservativen Blogs, hat das Buch in der Wiener Zeitung als Pflichtlektüre für alle empfohlen, „die mit den von der Politik zum Dogma erklärten UNO-Berichten zu tun haben“.[10] Weitere zustimmende Besprechungen finden sich im Physikjournal der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) von Konrad Kleinknecht[11] oder in der Zeitschrift "Ketzerbriefe" des Psychoanalytikers Fritz Erik Hoevels.[12]
Personendaten | |
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NAME | Lüdecke, Horst-Joachim |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker |
GEBURTSDATUM | 19. März 1943 |
GEBURTSORT | Berlin |