Large Zenith Telescope

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Karte: Kanada
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Large Zenith Telescope

Das Large Zenith Telescope (LZT) ist ein Spiegelteleskop mit 6 m Durchmesser, das - aufgrund des verwendeten Primärspiegels aus flüssigem Quecksilber (Flüssiger Spiegel, Flüssigspiegelteleskop) - ausschließlich auf den Zenit gerichtet ist und deswegen auch in die Kategorie der Zenitteleskope eingeordnet ist. Sein Standort liegt auf 395 m Höhe im Malcolm Knapp Research Forest der University of British Columbia, etwa 70 km östlich von Vancouver. Fertigstellung war 2003; die wissenschaftliche Arbeit wurde 2004 aufgenommen.

Flüssiger Spiegel

Der Primärspiegel des LZT besteht aus flüssigem Quecksilber. Dieses befindet sich in einer gleichmäßig rotierenden Schale, so dass es durch Zusammenspiel von Zentrifugalkraft und Gewichtskraft eine nahezu perfekte Parabelform erhält.

Für eine möglichst vibrationsarme Rotation ist die Schale mit einem Luftlager geführt; der Antrieb erfolgt über einen in das Luftlager integrierten bürstenlosen Elektromotor. Die Rotationsgeschwindigkeit wird hierbei durch einen optischen Kodierer erfasst und durch einen Regelkreis konstant gehalten. Um Einflüsse von Luftströmungen von der Quecksilberoberfläche fernzuhalten, ist der Spiegel mit einer dünnen Mylarfolie abgedeckt.

Eigenschaften

Der Vorteil dieses Konzepts sind die geringen Kosten, die aufwendige Herstellung des Spiegels und dessen Montierung entfallen.

Nachteilig an dem Konzept ist, dass mit dem Teleskop nur ein kleiner Teil des Himmels betrachtet werden kann, der sich jeweils direkt über dem Teleskop befindet. Das korrigierte Sichtfeld hat einen Öffnungswinkel von lediglich 24 Bogenminuten. Durch die Erdrotation wird dieser Bereich erweitert; zudem wird in dem elektronischen Bildaufnehmer (CCD) das Bild synchron mit der Erddrehung verschoben, wodurch längere Belichtungszeiten ermöglicht werden.

Es sind jedoch Konzepte entwickelt worden, durch bewegliche und evtl. verformbare sekundäre und tertiäre Spiegel das mögliche Bildfeld in einem Bereich bis ±23° zu erweitern. Damit wäre zudem eine gleichzeitige Beobachtung mehrerer Himmelsregionen möglich.

Korrekturoptik und Detektor sind direkt oberhalb des Spiegels im Primärfokus montiert. Das Gerät hat mit seiner Brennweite von nur zehn Metern ein sehr großes Öffnungsverhältnis von 1:1,5.

Weblinks