Lux (Einheit)

Lux (Einheit)

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Physikalische Einheit
Einheitenname Lux

Einheitenzeichen lx
Physikalische Größe(n) Beleuchtungsstärke
Formelzeichen Ev
Dimension JL2
System Internationales Einheitensystem
In SI-Einheiten 1lx=1lmm2
Benannt nach lateinisch lux, „Licht“
Abgeleitet von Lumen, Meter
Siehe auch: Phot

Das Lux ist die SI-Einheit der Beleuchtungsstärke.

Die Beleuchtungsstärke auf einer beleuchteten Fläche gibt an, welcher Lichtstrom (gemessen in Lumen, lm) auf eine Flächeneinheit (gemessen in Quadratmetern, m2) fällt. Ihre SI-Einheit ist daher Lumen durch Quadratmeter (lm/m2). Diese abgeleitete Einheit trägt auch den Namen Lux, ihr Einheitenzeichen ist lx. Der Name leitet sich von der lateinischen Bezeichnung {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) für Licht ab.

1lx=1lmm2

Die „senderseitige“ Entsprechung zur Beleuchtungsstärke, die spezifische Lichtausstrahlung, hat auch die SI-Einheit lm/m2, für sie ist in der offiziellen Dokumentation der Name Lux jedoch nicht vorgesehen.[1][2][3]

Beleuchtungsstärke

Die Beleuchtungsstärke Ev auf einer beleuchteten Fläche ist die Flächendichte des einfallenden Lichtstroms Φv, gibt also an, welcher Lichtstrom auf eine gegebene Fläche A fällt:[1][4]

Ev=dΦvdA.

Falls die Beleuchtungsstärke über eine endlich große Fläche A hinweg konstant ist, erübrigt sich die Verwendung differentieller Größen und die vereinfachte Definition lautet: Die auf der Fläche A konstante Beleuchtungsstärke ist der Quotient aus dem auf die Fläche A auftreffenden Lichtstrom Φv und der beleuchteten Fläche A:[1]

Ev=ΦvA.

Die Beleuchtungsstärke ist die photometrische Entsprechung zur radiometrischen Größe Bestrahlungsstärke Ee (gemessen in Watt durch Quadratmeter, W/m2). Fällt elektromagnetische Strahlung auf die Fläche und erzeugt dort die Bestrahlungsstärke Ee, so lässt sich messtechnisch oder rechnerisch die von dieser Strahlung verursachte Beleuchtungsstärke in Lux ermitteln, indem die einzelnen Wellenlängen der Strahlung mit der jeweiligen Empfindlichkeit des Auges bei der betreffenden Wellenlänge gewichtet werden.

Zur Berechnung der Beleuchtungsstärke aus gegebenen anderen photometrischen Größen (z. B. Lichtstärke) siehe die folgenden oder die im Artikel Beleuchtungsstärke gegebenen Beispiele.

Die Beleuchtungsstärke wird mit einem Luxmeter gemessen. An der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) können Beleuchtungsstärken zwischen 0,001 lx und 100.000 lx realisiert werden.[5] Dies dient u. a. der Kalibrierung von Beleuchtungsstärkemessgeräten.

Rechenbeispiele

Beispiel 1

Für eine kleine ebene Empfangsfläche und eine im Vergleich zur Entfernung r hinreichend kleine Lichtquelle, welche Licht der Lichtstärke Iv in Richtung der Empfangsfläche aussendet, gilt näherungsweise[Anm. 1] das photometrische Entfernungsgesetz:

Ev=Ivr2cos(ε)

Der Neigungswinkel ε der Empfangsfläche ist der Winkel zwischen der Flächennormalen und der Strahlrichtung.

Die Lichtstärke einer Kerze beträgt etwa ein Candela (cd). Sie erzeugt im Abstand von 2 m auf einer senkrecht zur Strahlrichtung stehenden Empfangsfläche die Beleuchtungsstärke

Ev=1 cd(2 m)2=0,25 lmm2=0,25 lx.

Ergebnis: Von einer Kerze im Abstand von ca. 2 m senkrecht beleuchtete Gegenstände erscheinen ungefähr so hell beleuchtet wie im senkrecht auftreffenden Licht des Vollmonds (siehe auch Abschnitt →Beispiele typischer Beleuchtungsstärken).

Beispiel 2

Die Bestrahlungsstärke Ev, die von einer isotrop strahlenden Lichtquelle auf einer in 3 m Abstand senkrecht zur Strahlrichtung stehenden Empfangsfläche erzeugt wird, betrage

Ev=20 lx=20 lmm2.

Integriert über eine die Lichtquelle umgebende Kugel mit dem Radius r=3m ergibt sich der von der Lichtquelle erzeugte Lichtstrom Φv zu

Φv=20 lmm24π32 m2=2260 lm.

Die Lichtstärke Iv der Lichtquelle beträgt somit in allen Richtungen

Iv=2260 lm4π sr=180 lmsr=180 cd.

Anmerkung: Die Rechnung wird dadurch stark vereinfacht, dass die Lichtquelle als isotrop strahlend vorausgesetzt wurde. Die bei der Berechnung des Lichtstromes im Allgemeinen notwendige Integration einer variablen Beleuchtungsstärke über die Kugelfläche konnte so durch eine einfache Multiplikation der konstanten Beleuchtungsstärke mit der gesamten Kugelfläche ersetzt werden. Die bei der Berechnung der Lichtstärke eigentlich für jede betrachtete Richtung nötige Bildung eines Differentialquotienten aus dem variablen Lichtstrom und dem differentiellen Raumwinkel konnte durch eine für alle Richtungen gültige einfache Bildung des Quotienten aus dem Lichtstrom und dem vollen Raumwinkel ersetzt werden.

Beispiel 3

Umrechnen der Einheiten Candela, Lumen und Lux in Abhängigkeit vom Strahlungskegel und der Entfernung.

Eine Leuchtdiode sende Licht in einem Lichtkegel mit dem Öffnungswinkel α=30 (entsprechend einem Raumwinkel von Ω=0,215sr, sr = Steradiant) aus. Für alle Richtungen innerhalb des Kegels betrage die Lichtstärke Iv=6cd. Außerhalb dieses Lichtkegels werde kein Licht abgestrahlt.

Der in den Kegel abgegebene Lichtstrom Φv beträgt

Φv=IvΩ=6 lmsr0,215 sr=1,26 lm.

Dies ist gleichzeitig der gesamte von der Diode erzeugte Lichtstrom, da in andere Richtungen kein Licht abgegeben wird.

Die Fläche A, die die Leuchtdiode mit Ω=0,215sr im Abstand r ausleuchtet, beträgt:

A=Ωr2.

Beispielsweise beleuchtet die Diode im Abstand von 20 cm eine Fläche von 0,21 × 0,04 m2 = 0,0084 m2.

Die Beleuchtungsstärke Ev auf der Fläche A in der Entfernung r beträgt

Ev=ΦvA.

Beispielsweise wird im Abstand von 0,6 m die Beleuchtungsstärke 17 Lux erzeugt.

Beispiele typischer Beleuchtungsstärken

5 mW Laserpointer, grün (532 nm), 3 mm Strahldurchmesser 427.000 lx
5 mW Laserpointer, rot (635 nm), 3 mm Strahldurchmesser 105.000 lx
Moderne Operationssaalbeleuchtung, 3500 K 160.000 lx
Heller Sonnentag 100.000 lx
Bedeckter Sommertag 20.000 lx
Mindestanforderung für dentale Behandlungsleuchten[6] 15.000 lx
Im Schatten im Sommer 10.000 lx
Bedeckter Wintertag 3.500 lx
Fußballstadion Kategorie 4 (Elite-Fußballstadion) 1.400 lx
Beleuchtung TV-Studio 1.000 lx
Büro-/Zimmerbeleuchtung 500 lx
Flurbeleuchtung 100 lx
Wohnzimmer[7] 50 lx
Straßenbeleuchtung 10 lx
Kerze ca. 1 Meter entfernt 1 lx
Vollmondnacht[8] 0,05–0,36 lx
Sternklarer Nachthimmel (Neumond) 0,001 lx
Bewölkter Nachthimmel ohne Mond und Fremdlichter 0,00013 lx

Übersicht zu den photometrischen Größen

Übersicht über photometrische Größen und Einheiten
Bezeichnung Formelzeichen Definition Einheitenname Einheitenumformung Dimension
Lichtstrom
(luminous flux, luminous power)
Φv,F,P Φv=Km380nm780nmΦe(λ)λV(λ)dλ Lumen (lm) 1lm=1srcd J
Beleuchtungsstärke
(illuminance)
Ev Ev=ΦvA Lux (lx), früher Nox (nx), Phot (ph) 1lx=1lmm2=1srcdm2 L2J
Spezifische Lichtausstrahlung
(luminous emittance)
Mv Mv=ΦvA Lux (lx) 1lx=1lmm2=1srcdm2 L2J
Leuchtdichte
(luminance)
Lv Lv=2ΦvΩA1cosε1 keine eigene Einheit, manchmal Nit genannt, früher
in Stilb (sb), Apostilb (asb), Lambert (la), Blondel
1cdm2=1lmsrm2 L2J
Lichtstärke
(luminous intensity)
Iv Iv=ΦvΩ Candela (cd) (SI-Basiseinheit), früher in Hefnerkerze
(HK), Internationale Kerze (IK), Neue Kerze (NK)
1cd=1lmsr J
Lichtmenge
(luminous energy)
Qv Qv=0TΦv(t)dt Lumensekunde (lm s), Talbot, Lumberg 1lms=1srcds TJ
Belichtung
(luminous exposure)
Hv Hv=0TEv(t)dt Luxsekunde (lx s) 1lxs=1lmsm2=1srcdsm2 L2TJ
Lichtausbeute
(luminous efficacy)
η,ρ η=ΦvP Lumen / Watt 1lmW=1srcdsJ=1srcds3kgm2 M1L2T3J
Raumwinkel
(solid angle)
Ω Ω=Sr2 Steradiant (sr) 1sr=[Fla¨che][Radius2]=1m2m2 1 (Eins)

Anmerkungen

  1. Falls die Voraussetzungen nicht erfüllt sind, müssen aufwändigere Berechnungsmethoden verwendet werden, siehe Artikel Beleuchtungsstärke.

Weblinks

  • Fotometrie. Zahlenmäßige Beschreibung von Licht mit zahlreichen Abbildungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 DIN 5031 Strahlungsphysik im optischen Bereich und Lichttechnik. Teil 3: Größen, Formelzeichen und Einheiten der Lichttechnik. Beuth, Berlin 1982
  2. ref. 845-01-48, Luminous exitance. International Electrotechnical Commission (IEC): International Electrotechnical Vocabulary; abgerufen am 10. Februar 2015
  3. H.-J. Hentschel: Licht und Beleuchtung – Theorie und Praxis der Lichttechnik. 4. Auflage. Hüthig Buch, Heidelberg 1994, ISBN 3-7785-2184-5, S. 33
  4. ref. 845-01-38, Illuminance. International Electrotechnical Commission (IEC): International Electrotechnical Vocabulary; abgerufen am 7. Februar 2015
  5. Messung von Licht.Photometrie. Physikalisch-Technische Bundesanstalt, S. 15.
  6. ISO 9680 Zahnheilkunde – Behandlungsleuchten
  7. Alan Pears: Chapter 7: Appliance technologies and scope for emission reduction. In:Strategic Study of Household Energy and Greenhouse Issues (PDF), Australian Greenhouse Office, Juni 1998, S. 61.
  8. Christopher C M Kyba, Andrej Mohar, Thomas Posch: How bright is moonlight? In: Astronomy & Geophysics. 58. Jahrgang, Nr. 1, 1. Februar 2017, S. 1.31–1.32, doi:10.1093/astrogeo/atx025.