Der Begriff Neumond (lat. Interlunium), in der Schweiz auch Leermond, bezeichnet die mit bloßem Auge nicht erkennbare Lichtgestalt (Mondphase) des Mondes, wenn sich dieser zwischen Erde und Sonne, das heißt in Konjunktion mit der Sonne befindet. Erst nach etwa 35 Stunden wird der äußerste rechte Rand (linke Rand, wenn von der südlichen Erdhälfte aus beobachtet) wieder vom direkten Sonnenlicht erhellt. Diese Mondphase ist das Neulicht. Die Phase vorher heißt Neumond, weil sich der Mond in ihr scheinbar „erneuert“. Die letzte sichtbare Phase vor dem Neumond heißt Altlicht. Der zweite Neumond in einem Monat und der dritte Neumond einer Jahreszeit mit vier Neumonden wird als Black Moon bezeichnet.
Die der Erde zugewandte Seite des Mondes erhält zwar immer etwas von der Erde reflektiertes Sonnenlicht (Erdschein), das aber bei Neumond vom in der Erdatmosphäre gestreuten Sonnenlicht überstrahlt wird, so dass der Mond mit bloßem Auge nicht erkannt werden kann. Am Nachthimmel ist der Neumond prinzipiell nicht zu sehen, da er sich zusammen mit der Sonne unterhalb des Horizonts befindet.
Eine genauere, zeitliche Definition lautet:
„Neumond ist der Zeitpunkt, zu dem die geozentrische ekliptikale Länge des Mondes und die geozentrische ekliptikale Länge der Sonne gleich sind.“
Dabei heißt geozentrisch: von einem hypothetischen Beobachter im Erdmittelpunkt aus gesehen. Die Definition ist somit unabhängig vom Standort eines realen Beobachters; Neumond findet weltweit zum selben Zeitpunkt statt (der aber in verschiedenen Zeitzonen verschiedenen Ortszeiten entspricht).
Der Zeitraum zwischen zwei Neumonden ist im Mittel 29,53 Tage und damit deutlich länger als ein Umlauf des Mondes um die Erde, der 27,3 Tage dauert. Das ist so, weil Erde und Mond sich gemeinsam um die Sonne bewegen, wodurch sich die Position der Sonne vor dem Sternenhintergrund ändert. Wenn der Mond einen Umlauf um die Erde vollendet hat, befindet sich die Sonne bereits vor einer anderen Stelle des Sternenhintergrundes. Da Neumond erst eintritt, sobald der Mond sich wieder auf der ekliptikalen Länge der Sonne befindet, muss sich der Mond bis zum nächsten Neumond entsprechend zusätzlich weiter um die Erde bewegen.[1] (Vergleiche: Synodische Periode und Siderische Periode)
Das astronomische Symbol für Neumond ist ein ausgefüllter Kreis:
Nach etwa jeder sechsten Lunation hat der Mond beim scheinbaren Überholen der Sonne annähernd den Wert Null für seine ekliptikale Breite. Er passiert in diesen Fällen die Knotenlinie (Schnitt zwischen der Ebene der Mondbahn und der Ekliptikebene) in Momenten, in denen sich diese annähernd mit der Verbindungslinie zwischen den Mittelpunkten von Erde und Sonne deckt. Das gilt sowohl für den Neumond als auch für den Vollmond. Bei Neumond findet somit eine Sonnen-, bei Vollmond eine Mondfinsternis statt.
Eine Springflut findet sowohl bei Neumond als auch bei Vollmond statt. Zu den überwiegend vom Mond (beziehungsweise aus der Kreisbewegung beider um den gemeinsamen Schwerpunkt) stammenden, auf die Erde wirkenden Gezeitenkräften (überwiegend Anziehung auf der dem Mond zugewandten Seite, überwiegend Fliehkräfte gegenüber) werden von der Sonne stammende Gezeitenkräfte addiert, sowohl wenn der Mond in Konjunktion als auch in Opposition zur Sonne steht. In solchen Fällen ist die Flut höher als im Durchschnitt. Bilden Mond und Sonne von der Erde aus gesehen einen rechten Winkel (zu- und abnehmender Halbmond), so ist die Flut am kleinsten und heißt Nippflut.