Osborne Reynolds (* 23. August 1842 in Belfast, Nordirland; † 21. Februar 1912 in Watchet in Somerset, England) war ein britischer Physiker. Nach ihm ist die Reynolds-Zahl, eine Kennzahl zur Beurteilung reibungsbehafteter Strömungsvorgänge, benannt.
Reynolds war der Sohn eines Lehrers, der Schulleiter in Belfast (Collegiate School) und Dedham (Essex) war. Nach der Schule ging er 1861 als Lehrling in das Ingenieurbüro Edward Hayes. Er studierte am Queens’ College der Universität Cambridge Mathematik, wurde Siebter in den Tripos-Prüfungen und machte dort seinen Hochschulabschluss (M. A.) im Jahre 1867. Danach ging er in das Ingenieurbüro für Bauingenieurwesen John Lawson in London und arbeitete dort ein Jahr als Ingenieur. Im Jahre 1868 wurde er Professor für Civil and Mechanical Engineering am Owens College in Manchester, der späteren Universität Manchester (die erste Professur für Ingenieurwesen in Manchester und die zweite in England). Dort baute er die Whitworth Laboratories auf. Im Jahre 1905 trat er in den Ruhestand, nachdem er ab etwa 1900 unter gesundheitlichen Problemen litt.
Neben seinen Arbeiten zur Strömungsmechanik und Turbulenz ist er auch in der Bodenmechanik wegen einiger Aufsätze zur Dilatanz von Sand bekannt.[1][2][3] Seine Arbeiten über Wärmetransport und Kondensation sowie über Turbinen fanden wichtige praktische Anwendung und er befasste sich mit Schmiermittelreibung. Anfangs befasste er sich auch mit Elektrizität und Magnetismus.
1877 wurde er als Mitglied („Fellow“) in die Royal Society aufgenommen, die ihm 1888 die Royal Medal verlieh. Er war Ehrendoktor der Universität Glasgow. Ein Krater auf dem Mars ist nach ihm benannt, ebenso die veraltete Maßeinheit Reyn.
Siehe auch: Reynolds-Gleichungen, Transporttheorem von Reynolds
Personendaten | |
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NAME | Reynolds, Osborne |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 23. August 1842 |
GEBURTSORT | Belfast, Nordirland |
STERBEDATUM | 21. Februar 1912 |
STERBEORT | Watchet, Somerset, England |