Strela (Trägerrakete)

Strela (Trägerrakete)

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Strela

Strela ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) für Pfeil, GRAU-Index 14A036) ist die Bezeichnung einer russischen Trägerrakete der leichten Klasse, die bis zu 2.000 kg schwere Nutzlasten in niedrige Umlaufbahnen befördern kann.

Entwicklung

Die Rakete basiert, wie auch die Rockot, auf der sowjetischen Interkontinentalrakete (ICBM) SS-19. Im Gegensatz zu der Rockot, die von GKNPZ Chrunitschew und international von Eurockot angeboten wird, wird Strela von dem ehemaligen Hersteller der SS-19 NPO Maschinostrojenija vermarktet. Weiterhin verwendet Strela fast ausschließlich Komponenten der bereits vorhandenen SS-19 ICBMs (Rockot setzt eine neu entwickelte und hergestellte Oberstufe Bris-KM ein) und kann daher zu günstigeren Preisen als die Rockot angeboten werden. Ein Start der Strela soll schätzungsweise 8,5 Millionen US-Dollar kosten.

Technik

Die Gesamtmasse der Strela beträgt bis zu 105 Tonnen, die Länge 28,27 m, der maximale Durchmesser 2,5 m. Die Rakete wird als zweistufig bezeichnet, verwendet aber zusätzlich einen leicht modifizierten MIRV-Bus, der bei der SS-19 zum Aussetzen von Atomsprengköpfen dient und bei der Strela die Funktionen einer Oberstufe übernimmt. Alle Stufen verwenden UDMH (unsymmetrisches Dimethylhydrazin) als Treibstoff und Distickstofftetroxid als Oxidationsmittel. Zwei Typen von Nutzlastverkleidungen werden angeboten: eine typische SS-19-Nutzlastverkleidung sowie eine experimentelle.

Strela wird wie auch die SS-19-ICBM aus einem Silo gestartet. Der erste Teststart einer Strela erfolgte am 5. Dezember 2003 um 06:00 UTC auf dem Startplatz 175/2 in Baikonur. Dabei wurde eine 978 kg schwere Nutzlastattrappe in einem 458,8 × 458 km hohen Orbit mit einer Neigung von 67,1° ausgesetzt. Der zweite Start einer Strela erfolgte am 27. Juni 2013 um 17:53 UTC auf dem Startplatz 175/59 in Baikonur. Weitere Starts sollten schon ab 2006 vom Raketenstartplatz Swobodny erfolgen, allerdings ist es unklar inwieweit diese Pläne mit Verspätung realisiert werden. Bisher hat Strela keine kommerziellen Startaufträge einwerben können, sie wird jedoch zum Start von kleineren russischen Nutzlasten eingesetzt werden. Von Baikonur aus können bis zu 1.500 kg schwere Nutzlasten in Umlaufbahnen mit einer Bahnneigung nahe 63° gelangen, von Swobodny wären Neigungen von 51,8°-61° und 90°-104° erreichbar.

Startliste

Dies ist eine vollständige Startliste der Strela-Rakete. Stand der Liste: 3. Januar 2014

Lauf. Nr. Datum, Uhrzeit (UTC) Typ Startplatz Nutzlast Art der Nutzlast Nutzlast in kg (brutto¹) Orbit² Anmerkungen
1 5. Dezember 2003
06:00
Strela Ba LC-175/59 Gruzomaket Nutzlastattrappe 978 kg LEO Erfolg
2 27. Juni 2013
16:53
Strela Ba LC-175/59 Kondor-E 1 (Kosmos-2487) S-Band-Radarsatellit[1] 1150 kg[2] LEO Erfolg
3 19. Dezember 2014
04:43
Strela Ba LC-175/59 Kondor-E Radarsatellit 1150 kg LEO Erfolg

¹ Bruttogewicht = (Satelliten + Adapter, Gehäuse etc.)

² Nicht zwangsläufig der Zielorbit der Nutzlast, sondern die Bahn, auf der die Nutzlast von der Oberstufe ausgesetzt werden soll.


Einzelnachweise

  1. Gunter's Space Page: Kondor 1, Abgerufen: 30. Juni 2013
  2. Stefan Heykes: Russland startet neuen Radarsatelliten Kondor. raumfahrer.net, 27. Juni 2013, abgerufen am 30. Juni 2013.

Weblinks