Der Vuilleumier-Kreisprozess ist ein thermodynamischer Kreisprozess, der 1918 von seinem Erfinder Rudolph Vuilleumier in den USA patentiert[1] wurde. Das deutsche Patent wurde 1924 publiziert.[2] Der Prozess ist ein thermisch regenerativer Gas-Kreisprozess ähnlich dem Prozess eines Stirlingmotors. Im Gegensatz zum Stirling-Prozess wird der Vuilleumier-Prozess aber linksläufig in Wärmepumpen und Kältemaschinen eingesetzt.
In einer Vuilleumier-Pumpe kommen ähnlich dem Stirlingmotor die Komponenten:
zum Einsatz. Beim Stirling kommt noch der Arbeitskolben dazu. Schaltet man zwei Stirlingmaschinen zusammen, so kann man die erste als Kraftmaschine einrichten, die mittels einer thermischen Energiequelle betrieben wird, und die zweite als Arbeitsmaschine, nämlich als mechanisch betriebene Wärmepumpe.
Die Vuilleumier-Pumpe besteht aus zwei hintereinander geschalteten Verdichterelementen (Verdrängerkolben) mit drei Temperaturniveaus. Die Verdichterelemente trennen ein konstantes Gasvolumen in drei sich oszillierend ändernde Teilvolumina V1, V2, V3. Die Volumina V1 und V3 nehmen Wärme auf, das Volumen V2 gibt Wärme ab. Zwischen V1 und V2 sowie zwischen V2 und V3 befindet sich jeweils ein Regenerator R1, R2 und ein Verdichterelement K1, K2.
Die einzelnen Phasen des Kreisprozesses sind folgende:
Es gelten folgende physikalische Zusammenhänge:
Die Vuilleumier-Wärmepumpe wurde bisher für sehr spezielle Einsatzzwecke gebaut, beispielsweise für die Kühlung von Infrarotsensoren oder zur Fangkühlung von Fischkuttern.[3] Zurzeit (Stand 2000)[4] laufen einige interessante Forschungen auf diesem Gebiet, da neuartige Materialien das Einsatzspektrum (z.B. zur Trinkwassererwärmung und Raumheizung[4]) dieser Wärmepumpe stark erweitern.
Als Arbeitsgas kommt u.a. Helium[5][3] oder Wasserstoff[5] zum Einsatz.