Das Belle-Experiment befindet sich im japanischen Forschungszentrum für Teilchenphysik KEK und beschäftigt sich mit B-Physik. Von 1999 bis 2010 wurden dabei insgesamt 772 Millionen Zerfälle von B-Mesonen aufgezeichnet und ausgewertet. Ein vergleichbares Experiment, das BaBar-Experiment, befand sich in den USA.
Das Belle-Experiment hat über vierhundert wissenschaftliche Ergebnisse publiziert, darunter
Einer der Physik-Nobelpreise 2008 erging an Makoto Kobayashi, den früheren Direktor der INPS-Abteilung (Institute of Particle and Nuclear Studies) des KEK. Ausdrücklich erwähnt wurde in der Begründung für die Preisverleihung das Belle-Experiment, das maßgeblich zur Bestätigung der theoretischen Vorhersagen von Kobayashi und anderen beigetragen hat.
Die japanische Regierung hat Ende 2009 entschieden, das Belle-Experiment und den KEKB-Beschleuniger auszubauen. Der neue Zeitplan sieht erste Teilchenstrahlen im Jahr 2016 und den Beginn der Datennahme mit Belle II im Jahr 2018 vor. Von deutscher Seite sind die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, das DESY, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Georg-August-Universität Göttingen, die Universität Hamburg, die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, das Karlsruher Institut für Technologie, die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das HLL München, das Max-Planck-Institut für Physik in München, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Technische Universität München beteiligt. Insgesamt gibt es 62 deutsche Mitglieder im Belle-Experiment und 96 deutsche Mitglieder im Belle-II-Experiment (Stand: 9. November 2014). Der deutsche Beitrag zum Belle-II-Experiment ist ein Spurdetektor, basierend auf DePFET-Technologie. Der Detektor besteht aus etwa acht Millionen Pixeln, wobei jedes Pixel nur etwa 50×75 µm groß ist. Daten werden mit einer Wiederholfrequenz von 50 kHz ausgelesen, was zu einer sehr hohen zu verarbeitenden Datenmenge von mehr als 20 Gigabyte pro Sekunde führt;die Daten werden mittels ASIC-, FPGA- und optischer Technologie (zum Datentransfer mit hoher Bandbreite) in Echtzeit verarbeitet. Vertexkoordinaten von Spuren aus dem Zerfall von B-Mesonen werden damit bis zu einer Genauigkeit von 25 µm bestimmt werden, was etwa um einen Faktor 2 genauer ist als beim Belle-Experiment.