Burkard Hillebrands (* 1957) ist Experimentalphysiker und Professor für Physik an der Technischen Universität Kaiserslautern und Leiter der dortigen AG Magnetismus[1]. Ferner ist er Wissenschaftlicher Direktor und Vorstand des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden.
Burkard Hillebrands studierte von 1977 bis 1982 Physik an der Universität zu Köln und promovierte dort 1986. Nach einem Postdoc Aufenthalt am Optical Sciences Center an der University of Arizona (USA), arbeitete Hillebrands von 1988 bis 1994 am 2. Physikalischen Institut der RWTH Aachen. Dort habilitierte er 1993 mit seiner Arbeit "Brillouin light scattering in artificially layered magnetic structures". 1994 folgte er dem Ruf an das Physikalische Institut der Universität Karlsruhe, wechselte 1995 als Professor an die Universität Kaiserslautern. Von September 2006 bis August 2014 war er dort zudem Vizepräsident für Forschung, Technologie und Innovation.
2016 übernahm er das Amt des Wissenschaftlichen Direktors und Vorstands des Leibniz-Instituts für Festkörper und Werkstoffforschung Dresden (IFW).
Im Jahr 2005 wurde er mit einem IEEE Magnetics Society Distinguished Lecturer Award [2] ausgezeichnet. Hillebrands ist Fellow des Institute of Physics (Großbritannien), der American Physical Society [3] und des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE)[4]. Seit 2010 ist er Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz [5] und seit 2017 deren Vizepräsident.[6] Seit 2015 ist er Sekretär der C9-Kommission der Internationalen Union für Reine und Angewandte Physik (International Union of Pure and Applied Physics, IUPAP) und Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Magnetismus" der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM), der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (ETG) und des Strahleninstituts VDEh. Er ist Mitglied der ständigen Kommission für Europäische Forschungspolitik der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Seit 2016 ist er Vize-Sprecher des Sonderforschungsbereichs/Transregio 173 "Spin+X: Spin in its collective environment" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Seit ihrer Gründung 2016 ist er im Vorstand der European Magnetism Association (EMA) und Vice President. 2016 wurde Hillebrands mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet. 2017 wurde Burkard Hillebrands zum Vorsitzenden der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz gewählt. Damit verbunden ist auch das Amt des Vizepräsidenten der Akademie.
Das Forschungsgebiet von Burkard Hillebrands ist die Spintronik. Im Speziellen arbeitet er zur Spindynamik, Magnonik und zu Materialeigenschaften ultradünner magnetischer Filme, heterostrukturen und Nanostrukturen. Auf dem Gebiet der Spindynamik und Magnonikforscht er vor allem an den Eigenschaften von Spinwellen und deren Quanten, den Magnonen und deren Einsatz in zukünftigen Anwendungen in der Informationstechnologie, an Magnonengasen und Magnonenkondensaten, an Magnonenkristallen sowie an magnetischen Schaltern. Weitere Forschungsinteressen liegen auf Spintransportprozessen, insbesondere auf Phänomenen der Umwandlung zwischen Magnonen-, Spin- und Ladungsströmen (Spin-Hall-Effekte, Spin-Seebeck-Effekte). Spezielles methodisches Interesse hat Hillebrands an der Raum-, Zeit und Phasen-aufgelösten Brillouin Lichtstreuungs-Spektroskopie und an Zeit-aufgelösten Kerr Effekten.
Hillebrands hat neben Patenten[7][8] und Buchbeiträgen mehr als 370 Publikationen in referierten internationalen Zeitschriften veröffentlicht.[9] Zudem ist er Mitherausgeber der Springer TAP Buchreihe "Spin Dynamics in Confined Magnetic Structures"[10][11].
Personendaten | |
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NAME | Hillebrands, Burkard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 1957 |