Der elektrooptische Kerr-Effekt, auch Kerr-Effekt (nach John Kerr, der ihn 1875 entdeckte[1]) oder quadratischer elektrooptischer Effekt, ist ein nichtlinearer Spezialfall des allgemeinen elektrooptischen Effekts. Dieser beschreibt die Änderung der optischen Eigenschaften eines Materials durch Anlegen eines äußeren elektrischen Feldes; der lineare Spezialfall des elektrooptischen Effekts ist der Pockels-Effekt.
Der elektrooptische Kerr-Effekt wird z. B. in der Kerr-Zelle und in der Kerr-Linse angewandt.
Das Anlegen eines elektrischen Feldes der Feldstärke
Die höheren Ordnungen des nichtlinearen Brechungsindex können mit Hilfe der Kramers-Kronig-Relation aus der frequenzabhängigen Absorption des Mediums ermittelt werden. Der
Die Folge ist, dass das Material eine Doppelbrechung erzeugen kann.
Die „Stärke“ des Kerr-Effekts hängt von den Materialeigenschaften ab, in einigen transparenten Medien, z. B. einigen Kristallen und Flüssigkeiten, ist er besonders stark und damit gut zu beobachten, weiterhin von der Ausbreitungsrichtung und Polarisation des Lichtes im Material sowie von der Richtung und Stärke des elektrischen Feldes im Verhältnis zu den Kristallachsen.
In den meisten Fällen ist die durch den Kerr-Effekt verursachte Änderung des Brechungsindex nur sehr klein: in Kristallen in der Größenordnung von 10−4 und in Flüssigkeiten von 10−9. Wenn sich Licht jedoch im Material über eine längere Distanz (sprich: einige tausend Wellenlängen) fortbewegt, kumuliert sich der Effekt, und man kann durch Anlegen des elektrischen Feldes eine Phasenverschiebung von 0 bis
Der Kerr-Effekt beschreibt die Beeinflussbarkeit des Polarisationszustandes von Licht durch äußere elektrische Felder.
Ausgangspunkt bildet ein optisch isotropes Medium (z. B. Flüssigkeiten), in dem sich anisotrop polarisierbare, also längliche Moleküle befinden. Durch Anlegen eines äußeren elektrischen Feldes
Dabei erhält das parallel zu
Die Differenz zwischen beiden beträgt:
mit