Daten zu Centaurus X-3 | |
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Sternbild | Zentaur |
Position (Äquinoktium: J2000.0) | |
Rektaszension | 11h 21m 15,8s |
Deklination | -60° 37' 22,7" |
Röntgenquelle | |
Typ | Massereicher Röntgendoppelstern, Röntgenpulsar, bedeckungsveränderlich (kompakt, gepulst) |
Energie-Maximum | 1 TeV |
Katalogbezeichnungen | 4U 1118-60, 4U 1119-603, 1RXS J112115.4-603725, GX 292+00 |
Doppelstern-System | |
Entfernung | 20'000 bis 26'000 Lichtjahre |
Umlaufperiode | 2,087 Tage |
Optische / stellare Komponente: Krzemińskis Stern / V779 Centauri | |
Spektralklasse | O6-7 II-III |
Scheinbare Helligkeit (visuell) | 13,3 mag |
Masse | 20,5 Sonnenmassen |
Radius | 11,8 Sonnenradien |
Kompakte Komponente: Centaurus X-3 Pulsar | |
Periode | 4,84 s |
Masse | 0,65 bis 0,83 Sonnenmassen |
Centaurus X-3 (abgekürzt Cen X-3) ist eine kompakte, pulsierende Röntgenquelle im Sternbild Zentaur. Es handelt sich um einen massereichen Röntgendoppelstern und einen Röntgenpulsar mit einer Periode von 4,84 Sekunden. Er war der erste Röntgenpulsar, der entdeckt wurde.
Centaurus X-3 ist ein Pulsar, der Krzemińskis Stern umkreist, einen Riesenstern mit einer Masse von 20,5 Sonnenmassen. Der Neutronenstern entzieht dabei seinem Begleiter Materie, die eine Akkretionsscheibe bildet, von der die Röntgenstrahlung ausgeht. Durch die Akkretion von Materie und der damit verbundenen Übertragung von Drehimpuls erhöht sich die Rotationsgeschwindigkeit des Pulsars ständig. Die Umlaufdauer des Pulsars um Krzemińskis Stern beträgt 2,09 Tage. Während rund einem Viertel der Umlaufszeit wird die Röntgenquelle von ihrem Begleiter verdeckt.
Die Röntgenquelle wurde am 18. Mai 1967 bei einem Experiment entdeckt, bei dem eine Rakete mit einem Proportionalzählrohr gestartet wurde. Als dritte entdeckte Röntgenquelle im Sternbild Zentaur (lateinisch Centaurus) erhielt sie die Bezeichnung Centaurus X-3. Im Jahre 1971 wurden weitere Beobachtungen mit dem Satelliten Uhuru gemacht. Dabei wurde entdeckt, dass Cen X-3 mit einer Periode von 4,84 Sekunden pulsiert. Später entdeckte man noch, dass es darüber noch eine sinusoidale Überlagerung von 2,09 Tagen gab, was auf ein Doppelsternsystem schließen ließ. 1973 konnte der polnische Astronom Wojciech Krzemiński den kurz zuvor entdeckten Veränderlichen V779 Centauri als visuelle Komponente des Doppelsternsystems identifizieren; V779 Cen ist deshalb heute auch als 'Krzemińskis Stern' bekannt.