Das Alpenglühen ist eine Lichtstimmung bei Sonnenuntergang und Sonnenaufgang im Hochgebirge. Die Felshänge und Schneeflächen der Gipfel werden vom Licht der tief stehenden Sonne erreicht und heben sich in dieser rot gefärbten Beleuchtung vom Vordergrund ab, der bereits oder noch im Dunkeln liegt.
Für die bei Sonnenuntergang dramatisch erleuchteten Berggipfeln kommen zwei Effekte zusammen. Der erste ist, dass bei tief stehender Sonne durch den langen Weg durch die Atmosphäre ein besonders großer Anteil des blauen Lichts in andere Richtungen gestreut wurde. Das verbleibende Sonnenlicht erscheint dadurch orange bis rot. Das ist auch der Mechanismus, über den das Abendrot seine Färbung bekommt. Beim Alpenglühen kommt noch eine indirekte Beleuchtung des Bereichs direkt oberhalb der Schattengrenze hinzu. Dieses Licht fällt unter sehr flachem Winkel auf die Landschaft im Rücken des Beobachters. Es wird reflektiert und macht sich als Aufhellung oberhalb des Schattens bemerkbar. Die Effizienz dieser Reflexion nimmt bei steigendem Winkel schnell ab. Daher ergibt sich ein heller Streifen statt einer allgemeinen Aufhellung.