Die Alte Sternwarte in Bonn ist eine historische Sternwarte aus dem 19. Jahrhundert. Sie befindet sich in der Südstadt in der Poppelsdorfer Allee 47. Sie wurde von Friedrich Wilhelm August Argelander begründet.
Nach seinem Ruf an die Universität Bonn 1836 gelang es Argelander durch seine Freundschaft mit dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. der Bau einer eigenen Sternwarte. 1837 von Argelander und Universitätsbauinspektor Peter Josef Leydel (1798–1845) im Stil des Klassizismus entworfen, wurde der Bau 1840 bis 1844, nach einigen Entwurfskorrekturen durch Karl Friedrich Schinkel, errichtet. 1845 ging die Sternwarte schließlich in Betrieb.[1] Argelander hatte bereits 1837 für die entstehende Sternwarte beim preußischen Kultusminister Karl vom Stein die Beschaffung von Instrumenten vorgeschlagen. Dazu gehörten 11 Beobachtungsinstrumente, astronomische Pendeluhren und Barometern. Mit einigen dieser Instrumente führte er die Bonner Durchmusterung durch. Dazu gehörten ein Heliometer als Linsenfernrohr von Merz und Mahler aus München und ein Kometensucher derselben Firma.
Der „Große Refractorraum“ der Sternwarte entstand 1899.[2]
Ab 1952 wurden einige der Teleskope zum neuen Observatorium Hoher List in der Eifel umgesiedelt. 1973 zog das Sternwarteninstitut zusammen mit den anderen astronomischen Instituten der Universität nach Endenich um, heute bilden sie zusammen das Argelander-Institut für Astronomie. Seit 1975 wird der Refraktorraum der Alten Sternwarte von der Volkssternwarte Bonn genutzt.[2] Die Alte Sternwarte steht ebenso wie das Refraktorium als Baudenkmal unter Denkmalschutz.[3] Heute hat die Abteilung für Medienwissenschaft des Instituts für Sprach-, Medien- und Musikwissenschaft der Universität Bonn ihren Sitz in der Alten Sternwarte.[4]
Koordinaten: 50° 43′ 40,1″ N, 7° 5′ 51,3″ O