Der Dämpfungsgrad, auch Dämpfungsmaß oder Lehrsches Dämpfungsmaß (nach Ernst Lehr), übliches Formelzeichen
Die Differentialgleichung eines linearen gedämpften Oszillators kann unabhängig vom physikalischen Hintergrund des Schwingungssystems auf folgende Form gebracht werden:
Dabei sind:
Für einen Feder/Masse-Schwinger berechnet sich die Lehrsche Dämpfung zu:
Dabei sind:
Die Kennkreisfrequenz entspricht der Eigenfrequenz des ungedämpften Systems und ist hier
In Anlehnung an die Verwendung im englischen Sprachgebrauch lässt sich der Dämpfungsgrad als Verhältnis von Dämpfungskonstante
Dabei ist die kritische Dämpfungskonstante die Dämpfung, die nötig ist, um den aperiodischen Grenzfall zu erreichen.
Für elektrische Schwingkreise gilt (siehe Gütefaktor)
beim Reihenschwingkreis: | beim Parallelschwingkreis: |
Dabei sind
Der Dämpfungsgrad kann zur Charakterisierung des Schwingverhaltens herangezogen werden. Dafür betrachtet man die Lösung des charakteristischen Polynoms der Differentialgleichung:
Nun unterscheidet man je nach Größe des Dämpfungsgrades:
Der Dämpfungsgrad
Diese Größe ist auch als logarithmisches Dämpfungsmaß in dB zu finden.
Das Dämpfungsmaß mit dem Formelzeichen
In der Elektrotechnik wird das Dämpfungsverhalten von Schwingkreisen durch den Gütefaktor angegeben. Zwischen Gütefaktor