Der aperiodische Grenzfall beschreibt einen Dämpfungszustand eines harmonischen Oszillators. Es ist die kleinste Dämpfung, bei der die Auslenkung ohne Überschwingen, d. h. einen Richtungswechsel, der Gleichgewichtslage zustrebt, wenn er ohne Anfangsgeschwindigkeit aus einem ausgelenkten Zustand losgelassen wird. Die Annäherung an die Gleichgewichtslage findet in kürzester Zeit statt. Verfügt der Oszillator über eine Anfangsgeschwindigkeit, kann es im aperiodischen Grenzfall zu einem Nulldurchgang kommen. Bei noch größerer Dämpfung spricht man vom überaperiodischen Fall oder Kriechfall.
Dem aperiodischen Grenzfall entspricht eine Lehrsche Dämpfung von D = 1 bzw. ein Gütefaktor von Q = 0,5.
Die Bewegungsgleichung einer gedämpft schwingenden Masse lautet:
mit der Auslenkung x, der Dämpfungskonstanten d, der Masse m und der Federkonstanten k.
Üblicherweise identifiziert man
Diese Gleichung lässt sich mit dem Exponential-Ansatz
Mit der Lösung:
Für
Es gilt dann
Wird der Schwinger zum Zeitpunkt Null an der Stelle
Wird andererseits der Schwinger zum Zeitpunkt Null an der Stelle
Bei der Vorgabe beider Anfangsbedingungen lassen sich diese Lösungen auch linear überlagern, sodass insgesamt für die Anfangsdaten
lautet.