Die effektive Theorie schwerer Quarks (engl.heavy quark effective theory or HQET) ist eine effektive Theorie zur Beschreibung von Mesonen und Baryonen mit einem schweren Quark.
Als schwere Quarks werden dabei das b- und c-Quark im Unterschied zu den leichten u-, d- und s-Quark bezeichnet; t-Quarks werden dabei meist nicht berücksichtigt, da diese deutlich schwerer sind.
Der typische Cutoff in der Hadron-Physik liegt bei
Die schweren Quarks liegen in dieser Größenordnung hingegen fast auf der Massenschale. Ihre Geschwindigkeit ändert sich bei Aufnahme von zusätzlichem Impuls von den leichten Quarks nur vernachlässigbar; sie kann also als identisch mit der Geschwindigkeit des Hadrons angesehen werden. Im Ruhesystem des schweren Hadrons ist das schwere Quark näherungsweise in Ruhe und kann als statische Quelle der starken Wechselwirkung angesehen werden, die durch Flavour und SU(3)-Farbladung charakterisiert ist.
Die effektive Theorie enthält hingegen keine Terme für den Spin oder die Masse des schweren Quarks. Die Kopplungskonstante für eine Spinwechselwirkung liegt in der Größenordnung
Letzteres führt dazu, dass sich B-Mesonen und D-Mesonen in der effektiven Theorie ebenso wenig unterscheiden, wie sich verschiedene Isotope chemisch unterscheiden lassen – auch dort spielt die Masse in der effektiven Theorie (d. h. den chemischen Eigenschaften) keine Rolle, solange man nicht die Hyperfeinstruktur auflösen kann.
Die Theorie kann andererseits als Störungsrechnung in Potenzen von
Die Gitter-Diskretisierung der statischen Approximation schwerer Quarks wurde 1987 von Estia Eichten[1] eingeführt.
Die statische Wirkung ist gegeben durch
wobei a der Gitterabstand und
Um die Renormierbarkeit der Theorie zu gewährleisten, behandelt die HQET die kinetische und chromomagnetische Wechselwirkung als Operator-Einfügungen:
Die Integration erfolgt über die Link-Variable