Die Gibbs-Duhem-Gleichung (nach Josiah Willard Gibbs und Pierre Duhem) beschreibt in einem thermodynamischen System den Zusammenhang zwischen den Änderungen der chemischen Potentiale der Komponenten.[1]
Hierbei bezeichnet
Oft wird die Gibbs-Duhem-Gleichung bei gleichzeitig isothermer und isobarer Prozessführung verwendet. Dann folgt:
Bei einem solchen Prozess verschwindet also die Summe der Produkte aus der Stoffmenge
Die Gibbs-Duhem-Gleichung ist von großem Interesse für die Thermodynamik, da sie aufzeigt, dass in einem thermodynamischen System nicht alle intensiven Variablen (Variablen wie Temperatur, Druck, chemisches Potential, die nicht von der Menge einer Substanz abhängen) unabhängig voneinander veränderlich sind.
Nimmt man z. B. die Temperatur und den Druck als veränderlich an, so können nur noch
Die Gibbs-Energie ist eine positiv homogene Funktion vom Grade
Somit gilt für das totale Differential
Andrerseits gilt wegen der Definition von
Aus dem Vergleich der beiden Ausdrücke folgt die Gibbs-Duhem-Gleichung: