Ingo Hofmann (* 1943 in Senftenberg) ist ein deutscher Physiker.
Hofmann studierte Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde 1972 am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching bei München in theoretischer Plasmaphysik promoviert. Er habilitierte sich 1984 und ist außerplanmäßiger Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. 1983 bis 2013 war Hofmann am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt tätig,[1] zuletzt als Leiter der Beschleunigertheorie. 1994 bis 1998 leitete er (mit G. Plass, CERN) die europäische HIDIF-Studie zur Energiegewinnung durch Trägheitsfusion mittels Beschleunigern.
Hofmann ist Fellow der American Physical Society.[2] Er war in Review Komitees verschiedener Großbeschleuniger tätig, so beim J-PARC und zuletzt 2012 bei dem in Planung befindlichen Chinese ADS-Beschleuniger.[3] Er ist seit 2019 Vorsitzender des Beam Dynamics Panels[4] beim International Committee for Future Accelerators[5] (ICFA). 1998 bis 2013 war Hofmann Mitglied und 2008 bis 2013 Vorsitzender der Inertial Fusion Energy Working Group von EURATOM. Seit 2013 ist er in beratender Funktion an der Technischen Universität Darmstadt und am GSI-Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung tätig.
Hofmann war an großen Beschleunigerzentren und Universitäten in verschiedenen Ländern als Gastforscher tätig, so im Lawrence Berkeley National Laboratory (USA), Los Alamos National Laboratory (USA), im Brookhaven National Laboratory (USA), im CERN (Schweiz) an der Universität Tokio (Japan) und zuletzt (2018) am Institute of Modern Physics Lanzhou (China)[6].
Im Zeitraum 2005 bis 2019 war Hofmann Beauftragter für Menschenrechtsfragen der Bahá’í-Gemeinde in Deutschland und ihr Sprecher gegenüber Politik, Nichtregierungsorganisationen und Medien. Sein Schwerpunkt hierbei lag auf dem Thema Religionsfreiheit, besonders in der Islamischen Republik Iran.
Hofmanns wegweisende Arbeiten zu kollektiven Instabilitäten und Anisotropieeffekten fanden über die „Hofmann stability charts“ Anwendung beim Design moderner Groß-Beschleunigeranlagen für hohe Intensitäten wie Spallationsneutronenquellen (J-PARC/Japan, SNS/USA oder ESS/Schweden) oder ADS-Beschleunigern zur Transmutation von nuklearem Abfall.
Hofmann ist vierfacher Vater und dreifacher Großvater. Er kann sich auf englisch, italienisch, persisch und französisch unterhalten.
Personendaten | |
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NAME | Hofmann, Ingo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Menschenrechtsaktivist |
GEBURTSDATUM | 1943 |
GEBURTSORT | Senftenberg |