Die beiden MAGIC-Teleskope (engl.: Major Atmospheric Gamma-Ray Imaging Cherenkov Telescopes) sind die weltgrößten Luft-Tscherenkow-Teleskope. Sie stehen auf dem Roque de los Muchachos in über 2200 m Höhe auf der Kanarischen Insel La Palma. Als Teil des Roque-de-los-Muchachos-Observatoriums befinden sich in seiner Umgebung eine ganze Reihe von weiteren Teleskopen, unter anderem das Vorgängerexperiment HEGRA. Das erste MAGIC-Teleskop (heute MAGIC I) wurde 2004 in Betrieb genommen. Seit 2009 arbeitet in unmittelbarer Nachbarschaft das Schwesterteleskop MAGIC II.
MAGICs Instrumente sind in der Lage, kosmische Gammastrahlung im Bereich zwischen 30 GeV und 30 TeV indirekt zu beobachten. Sie schließen hierdurch die Lücke zwischen den großen erdgebundenen Gammastrahlen-Teleskopen (Detektionsbereich oberhalb von 300 GeV) und den Satelliten, die zur Detektion von Gammastrahlung zwischen einigen keV und wenigen GeV eingesetzt werden. Gammastrahlung in diesem Bereich wird in der Regel von rotierenden Schwarzen Löchern und Neutronensternen emittiert. Auch die Beobachtung der Teilchen der Dunklen Materie liegt hier im Bereich des Möglichen.
MAGIC detektiert in den von kosmischen Gammateilchen ausgelösten Teilchenschauern in der Atmosphäre das sogenannte Tscherenkow-Licht. Anhand der unterschiedlichen Form dieser Tscherenkow-Blitze von nur wenigen Millisekunden Dauer können dabei Gammateilchen und andere auslösende Teilchen unterschieden werden. Die Kameras von MAGIC sind in der Lage, einzelne Tscherenkow-Lichtquanten nachzuweisen.
Das MAGIC-Projekt hat den Auftrag, eine Reihe von Zielen zu untersuchen:
Die meisten verwendeten Instrumente waren vor einiger Zeit noch nicht verfügbar und sind zum Teil speziell für MAGIC entwickelt worden. Insbesondere werden auch Nachweismethoden verwendet, die bislang hauptsächlich in Teilchenbeschleunigerexperimenten verwendet worden sind. Dies bezieht sich auf besonders leistungsfähige Komponenten des Netzwerks, Computer, Elektronik und Datenverarbeitung, die benötigt werden, um die zum Teil sehr großen Datenmengen zu verarbeiten.
Der Detektor besteht aus einer kreisförmigen Fläche, die in der Mitte 396 einzelne 1-Zoll-Photomultiplierer mit je 18 mm Durchmesser enthält, die dann von 180 Stück 1,5-Zoll-Photomultipliern umgeben sind.[1]
In 85 m Entfernung zum MAGIC-Teleskop wurde bis zum Juni 2009 ein weiteres Tscherenkow-Teleskop (MAGIC II) errichtet. Es ist mit MAGIC I bis auf die Aluminium-Reflektoren baugleich. Diese haben 1 m Seitenlänge und haben deshalb die vierfache Fläche. Das Ziel dieser Erweiterung ist es, die geringe Photonenausbeute niederenergetischer Schauer zu verbessern. Durch die parallele Beobachtung von Luftschauern mit beiden Teleskopen wird die Nachweisgrenze von Tscherenkow-Blitzen um den Faktor 3 verbessert, wodurch auch schwächere Gammaquellen detektiert werden können.
Am MAGIC-Teleskop-Projekt arbeiten verschiedene Institute und Gruppen zusammen:
Koordinaten: 28° 45′ 43″ N, 17° 53′ 24″ W