Koordinaten: 20° 42′ 26,4″ N, 156° 15′ 20,8″ W
Pan-STARRS (Abkürzung für Panoramic Survey Telescope And Rapid Response System) ist ein im Aufbau befindliches, bodengebundenes Großteleskop-System in einer Sternwarte auf Hawaii zur kontinuierlichen Beobachtung des Sternenhimmels. Mit seiner Hilfe wird seit 2010 nach neuen Asteroiden, Kometen und veränderlichen Sternen gesucht. Man erhofft sich viele Neuentdeckungen.
Es soll im Endausbau aus vier 1,8-m-Teleskopen auf dem Mauna Kea und Haleakalā in Hawaii bestehen, die zur Reduktion von Bild- und Messfehlern gleichzeitig dasselbe Himmelsgebiet beobachten sollen. Das First light des Prototypen-Teleskops PS1 auf dem Haleakala war im Juni 2006.[1] Das zweite Teleskop, PS2, soll 2013 in Betrieb genommen werden.[2]
Ein Pan-STARRS-Teleskop besitzt mit 3° ein sehr großes Gesichtsfeld, das durch drei etwa 50 cm durchmessende Korrektor-Linsen nach den beiden Spiegeln in Cassegrain-Anordnung erreicht wird;[3] das sich ergebende großformatige Bild wird mit einem 1,4-Milliarden-Pixel-CCD-Sensor (60×64 Sensoren mit je 600×600 Pixel) erfasst. Jeder Sensor kann während einer Aufnahme das Bild vertikal und horizontal verschieben, um eine durch Luftunruhe verursachte Bildbewegung auszugleichen.
Im Juni 2011 wurde mit Pan-STARRS 1 ein Komet entdeckt und C/2011 L4 (PANSTARRS) benannt.[4]
Ebenfalls mit diesem Teleskopsystem wurde das Objekt "PS1-10afx" entdeckt. Es galt als eine vor neun Milliarden Jahren explodierte Hypernova, die einer Supernova vom Typ Ia ähnelte, jedoch dafür viel zu hell erschien. 2013 fiel in dieser Region eine schwach leuchtende Galaxie im Vordergrund auf, die von der exakt dahinter liegenden, helleren Supernova zuvor überstrahlt worden war und das bei der Explosion abgestrahlte Licht in Richtung der Erde als Gravitationslinse bündelte. Dadurch erschien die Supernova 30-fach heller als ohne Lupen-Effekt. Aufgrund dieser Beobachtungen gehen Astronomen jetzt davon aus, dass künftig weitere derartige Objekte entdeckt werden, weil es als wahrscheinlich gilt, dass mit zunehmender Entfernung - irgendwo auf dem Weg der Supernova-Strahlung bis zur Erde - es zu einem Gravitationslinseneffekt kommen kann. [5]