Peter Apian, latinisiert Petrus Apianus (* 16. April 1495 in Leisnig; † 21. April 1552 in Ingolstadt), war ein süddeutscher Gelehrter der Renaissancezeit. Er war Mathematiker, Astronom, Kosmograf und Kartograf, außerdem Gründer der Ingolstädter Druckerei Academia und Herausgeber.
Apians ursprünglicher Name lautete Peter Bennewitz oder auch Bienewitz (Biene-witz im Sinne von Bienen-dorf; lat. apis bedeutet „Biene“). Er studierte zuerst in Leipzig und ging dann nach Wien (bis 1523), um Schüler von Georg Tannstetter zu werden, einem Vertreter der Wiener astronomischen Schule. Tannstetter war auch Rektor und gab damals „als ein humanistisch gebildeter Mathematiker, Astronom und Astrolog der Wiener Universität das Gepräge“.[1] Seinen Respekt drückte Apian später in der Widmung eines Buches an Tannstetter aus.[2]
Apian wurde 1527 Professor der Mathematik in Ingolstadt, obwohl er nur zum Bakkalaureus graduiert war. Dort baute er eine eigene Druckerei (genannt „Academia“) auf, in der er unter anderem 1528 die wichtige Tabula Hungarie (Ungarnkarte) druckte.
Apian sammelte ausgedehnte Beobachtungsdaten zu Planetenbewegungen und entwickelte wissenschaftliche Instrumente, die dazu dienten, diese Planetenbahnen am mechanischen Modell vorherzusagen. Zum Teil handelte es sich dabei um in seinen Büchern eingeheftete Papierscheiben, die sich gegeneinander drehen ließen. Wie diese sogenannten Volvellen zu bedienen sind, erklärte er im Verlauf seiner Texte genau.[3] Nebst anderem entwickelte Apian eine Methode zur Messung geografischer Längen mittels Monddistanzen zu Sternen. 1527 veröffentlichte er als erster abendländischer Autor, noch vor Blaise Pascal, eine Variante des Pascalschen Dreiecks, das früher bereits bei arabischen und chinesischen Autoren vorkam. Beobachtungen des Halleyschen Kometen im Jahre 1531 ließen Peter Apian (und von ihm unabhängig Girolamo Fracastoro) erkennen, dass der Kometenschweif stets in die der Sonne entgegengesetzte Richtung zeigt.[4]
Apian erwarb sich als Hofmathematiker die Gunst von Kaiser Karl V., der ihn und seine Brüder (Georg, Gregor und Niclas) am 20. Juli 1541 auf dem Reichstag zu Regensburg durch Ernennung zu „rittermäßigen Edelleuten“ (Reichsritterstand) adelte. Nur wenig später wurde er zum Hofpfalzgrafen ernannt.
Peter Apian ist der Vater des Mathematikers und Kartografen Philipp Apian, der ihm in der Ingolstädter Professur nachfolgte.
Peter Apian, im Scheitel der Kartusche dessen 1541 verliehenes Wappen: der kaiserliche doppelköpfige Adler usw. (Tingierung falsch)
1935 wurde der Mondkrater Apianus nach Apian benannt.
Die Peter-Apian-Oberschule Leisnig trägt seinen Namen.
Personendaten | |
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NAME | Apian, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Bennewitz, Peter; Bienewitz, Peter; Apianus, Petrus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Astronom und Geograf |
GEBURTSDATUM | 16. April 1495 |
GEBURTSORT | Leisnig |
STERBEDATUM | 21. April 1552 |
STERBEORT | Ingolstadt |