Ein Quadrant ist ein historisches astronomisches Instrument, mit dem die Höhenwinkel und Positionen von Gestirnen ermittelt wurden.
Der klassische Quadrant besteht aus einem Viertelkreis mit Gradeinteilung, einer dazugehörigen Ablese-Vorrichtung, einem Visier und einem Senklot. Das zu messende Gestirn wurde über Kimme und Korn anvisiert. Die Stellung des herabhängenden Lotes am Viertelkreis gibt den Höhenwinkel an.
Kleine Quadranten wurden in der Hand gehalten, größere auf Stativen aufgestellt. Bei diesen wurde ab etwa 1650 insbesondere von Adrien Auzout und Jean Picard das Visier durch ein Messfernrohr mit Mikrometer ersetzt.
Quadranten wurden in der Astronomie, Navigation, Geodäsie und Topografie verwendet.
Nachgebaute Quadranten und moderne Bausätze sind auch heute noch in Verwendung, z. B. bei Amateurastronomen, für einführende Messübungen und - in weiterentwickelter Form - zur Höhenbestimmung im Forst- und Bauwesen.
Claudius Ptolemäus mit Quadrant
Neben den transportablen Quadranten wurden auch große, an einer in Nord-Süd verlaufenden, genau senkrechten Mauer montierte Geräte errichtet, die so genannten Mauerquadranten, mit denen bei der Beobachtung von Gestirnen auf dem Meridian eine höhere Messgenauigkeit erzielt wurde. So benutzte der dänische Astronom Tycho Brahe in seiner Sternwarte Uranienborg den nach ihm genannten Tychonischen Mauerquadranten, mit einem Viertelkreis von zwei Metern Radius. Als zu Ende des 17. Jahrhunderts die Ausstattung mit Fernrohr Standard wurde, entwickelten sich große Mauerquadranten zum Hauptinstrument vieler Sternwarten.
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