Schwarzschild-Tangherlini-Metrik

Schwarzschild-Tangherlini-Metrik

In der Allgemeinen Relativitätstheorie wird die höherdimensionale Verallgemeinerung der Schwarzschild-Metrik als Schwarzschild-Tangherlini-Metrik (nach Karl Schwarzschild, Frank R. Tangherlini) bezeichnet. Die allgemeine Form des Linienelements (in Weinbergs Vorzeichenkonvention) ist

ds2=[1(ar)d3]dt2+[1(ar)d3]1dr2+r2dΩd22,

wobei c=1 gesetzt wurde und d die Anzahl der Dimensionen der Raumzeit bezeichnet. In der "gewöhnlichen" Raumzeit wäre also d=4. Mit dΩd22 wird die Standardmetrik auf der d2-dimensionalen Einheitssphäre Sd2 bezeichnet, die induktiv definiert ist durch

dΩ12=dφ2,dΩi+12=dθi2+sin2θidΩi2(i1),

wobei die Koordinate φ Werte zwischen 0 und 2π annimmt, während die Koordinaten θi Werte zwischen 0 und π annehmen. Für d=6 ergibt sich beispielsweise

dΩ42=dθ32+sin2θ3dθ22+sin2θ3sin2θ2dθ12+sin2θ3sin2θ2sin2θ1dφ2.

Für d5 ergibt sich das interessante Ergebnis, dass in dieser Metrik keine stabilen, gebundenen Bahnen massiver Teilchen existieren, die für d=4 durchaus existieren. Dies sieht man ein, indem man die Bewegung in der Äquatorialebene θ1=θ2==π2 betrachtet und die Koordinate u(φ)=ar einführt. Aus der Lagrange-Dichte ergibt sich durch Einführung der Erhaltungsgrößen E ("Energie") und l ("Drehimpuls") die Gleichung

12(dudφ)2+12u212ud1a2l2ud3=a2l2(E1),

wobei die letzten drei Terme auf der linken Seite ein effektives Potential darstellen. Skizziert man den Verlauf über u, so erkennt man sofort, dass für d5 maximal ein bzw. genau ein (d6) Extremalpunkt existiert. Somit ist jede Teilchenbahn entweder unbeschränkt oder führt in die Singularität bei u=.

Literatur

  • Tangherlini, F.R., "Schwarzschild field in n dimensions and the dimensionality of space problem", Nuovo Cim.27: 636-651 (1963)