Missionsemblem | |||
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Emblem der Mission | |||
Missionsdaten | |||
Mission | Shenzhou 7 | ||
NSSDCA ID | 2008-047A | ||
Raumfahrzeug | Shenzhou 7 | ||
Trägerrakete | Langer Marsch 2F | ||
Besatzung | 3 | ||
Start | 25. September 2008, 13:10:05 UTC | ||
Startplatz | Kosmodrom Jiuquan | ||
Landung | 28. September 2008, etwa 09:38 UTC [1] | ||
Landeplatz | Innere Mongolei | ||
Flugdauer | etwa 2 d 20 h 27 min | ||
Erdumkreisungen | 45[2] | ||
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Shenzhou 7 war eine bemannte Weltraummission der Volksrepublik China. Die Rakete startete am 25. September 2008. Es war der dritte bemannte Flug eines Shenzhou-Raumschiffes und der siebte im Shenzhou-Programm. Erstmals in der Geschichte der chinesischen Raumfahrt fand im Rahmen dieser Mission ein Außenbordeinsatz statt.
Hauptaufgabe bei dieser Mission Chinas war der erste Ausstieg in den Weltraum. Zhai Zhigang war am 27. September für knapp 14 Minuten außerhalb des Raumschiffs.[3] Hierbei wurde das Orbitalteil des Raumschiffs als Schleuse verwendet. Der Ausstieg wurde von mehreren außenbords angebrachten Kameras übertragen.
Es wurden außerdem Experimente und einfache Installationsarbeiten im schwerelosen Raum durchgeführt. Zunächst wurden die Raumanzüge bei geöffneten Luken innerhalb des Orbitalmoduls erprobt. Erst danach erfolgte der Ausstieg von Zhai Zhigang aus dem Raumschiff, wobei Liu Boming im Orbitalmodul verblieb, um bei eventuellen Problemen eingreifen zu können. Jing Haipeng verblieb im unter Druck stehenden Landemodul, um die Systeme und den Ausstieg selbst zu überwachen.
Wie China Daily ergänzend berichtet, ist der erfolgreiche Flug von Shenzhou 7 Voraussetzung für ein Kopplungsmanöver zweier bemannter Schiffe im nächsten Jahr, im Rahmen der Shenzhou-8- und Shenzhou-9-Mission und die Erprobung eines Orbitallabors im übernächsten Jahr (Shenzhou 10).[4]
Am 20. September 2008 meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua[5], dass das Raumschiff Shenzhou 7 nach der vollständigen Betankung der Trägerrakete vom Typ Chang Zheng IIF unter anderem mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und traditioneller chinesischer Medizin beladen wurde und die finale Startvorbereitung nun begonnen habe. Insgesamt habe die Rakete mit Rettungssystem und dem Raumschiff nun eine Gesamthöhe von 58,3 Metern.
Die letzte Generalprobe fand am 23. September statt. Wissenschaftler hatten die Zündung der Triebwerke und die „Bewegungen der Kapsel während des Flugs“ simuliert, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Außerdem hatte man die Beobachtungs-, Kontroll-, und Kommunikationssysteme des Startzentrums im Nordwesten Chinas getestet. Eine ähnliche Probe fand bereits am Vortag statt. Nach Angaben des leitenden Ingenieurs Cui Jijun verlief dabei „alles reibungslos“. Bis zum Start des Raumschiffs wurden keine weiteren Änderungen an den Einstellungen vorgenommen.
Nach einer langen Rede von Chinas Staatspräsident Hu Jintao bestieg die Besatzung ihre Kapsel um 18:28 Uhr Ortszeit. Um 21:10 Uhr startete die Trägerrakete Langer Marsch 2F mit den drei Raumfahrern und brachte sie in eine Umlaufbahn. Die Solarpaneele des Servicemoduls entfalteten sich kurz danach.[6]
Am zweiten Tag der Mission wurde mit einer zweiminütigen Zündung der Orbitaltriebwerke das Raumschiff aus dem leicht elliptischen Orbit in einen nahezu kreisförmigen gebracht. Nachdem die Taikonauten die Luke zum Orbitalteil geöffnet hatten, wurde dieses bestiegen und damit begonnen, die Raumanzüge zu entpacken, zu montieren und probeweise anzulegen. Da dies auf der Erde unter Schwerelosigkeit nicht trainiert werden konnte, wurde es so nachgeholt.
Um 08:44 Uhr UTC verließ Zhai Zhigang das Raumschiff durch die etwa 80 cm große Öffnung des Orbitalmoduls am vorderen Ende von Shenzhou 7. Damit war er der erste Chinese, der einen Weltraumausstieg absolvierte. Liu Boming assistierte Zhai und reichte ihm durch die Öffnung eine chinesische Flagge, ohne aber selbst das Raumschiff zu verlassen. Jing Haipeng überwachte die Außenbordaktivitäten vom Landemodul aus, das während des Ausstiegs den normalen Luftdruck beibehielt. Zhai trug einen selbstentwickelten chinesischen Feitian-Raumanzug, während Liu einen russischen Orlan-Raumanzug trug. Kameras in und außerhalb des Raumschiffes übertrugen die Bilder des Ereignisses live zur Erde. Beide Raumfahrer waren mit einer Sicherungsleine mit dem Raumschiff verbunden, Zhai manövrierte sich durch Handgriffe an der Außenseite des Orbitalmoduls und montierte auch ein Experiment außen an Shenzhou 7 ab. Um 08:58 Uhr UTC war der Ausstieg offiziell beendet und Zhai schloss anschließend die Luke des Orbitalmoduls. In der nächsten Stunde wurde der Luftdruck des Orbitalmoduls wieder erhöht und dem des Landemoduls angeglichen. Außerdem wurde ein kleiner Satellit ausgesetzt, der beim Abflug Bilder von Shenzhou 7 aufnahm.[7]
Die Besatzung landete wohlbehalten in der Inneren Mongolei.[8]