Thomas Weiland

Thomas Weiland

Thomas Weiland (* 24. Oktober 1951) ist ein deutscher Physiker, Ingenieur und Hochschullehrer. Er ist Professor der Elektrotechnik an der TU Darmstadt.

Leben

Thomas Weiland studierte nach dem Besuch des Ludwigsgymnasiums in Saarbrücken von 1970 bis 1975 Theoretische Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Darmstadt und wurde 1977 promoviert. Er arbeitete nach seinem Diplom an der TH Darmstadt (heute TU Darmstadt) am Lehrstuhl Grundlagen der Elektrotechnik, wechselte 1979 in die Theoriegruppe am CERN in Genf und wurde 1981 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei DESY in Hamburg. Er habilitierte sich 1984 in Experimentalphysik an der Universität Hamburg.

1989 erhielt er einen Ruf an die Technische Universität Darmstadt auf den Lehrstuhl Theorie Elektromagnetischer Felder. Er hielt sich 1994 zu einem Forschungssemester an der Stanford University und 1997 an der University of Victoria in Kanada auf.

Weiland war 2007 der einzig verbliebene Kandidat für die Nachfolge von Universitätspräsident Johann-Dietrich Wörner, erreichte jedoch bei der Wahl durch die Universitätsversammlung nicht die erforderliche Mehrheit.[1] Im Jahr 2014 gründete sich an der TU Darmstadt die nach Weiland benannte Thomas-Weiland-Stiftung. Zweck der Stiftung ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in MINT-Fächern, also Fächern mit Bezug zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die Stiftung fördert Master-Studierende der TU Darmstadt.[2]

Im Jahr 2016 wurde bekannt, dass Weiland dem Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt einen Millionenbetrag für einen Neubau auf dem Campus Stadtmitte spendet.[3]

Wirken

Thomas Weiland beschäftigt sich mit der Theorie elektromagnetischer Felder, Numerischen Methoden, Beschleunigerphysik sowie Computersimulation und Modellbildung.

Er hatte sich bereits während seiner Promotion mit der numerischen Berechnung elektromagnetischer Felder mittels finiter Integration (FIT) beschäftigt. Ausgehend von diesen Ergebnissen begründete er 1983 bei DESY in Hamburg eine internationale Kollaboration zur Entwicklung des Softwarepakets MAFIA (Solution of Maxwell's Equations by the Finite Integration Algorithm), das er seit 1989 an seinem Lehrstuhl in Darmstadt weiterentwickelt. Er wurde 1988 für seine Arbeiten zu neuen Beschleunigermethoden mit dem Leibnizpreis ausgezeichnet. Im Jahr 1992 erfolgte die Gründung des Unternehmens Computer Simulation Technology (CST), das die Software MAFIA weiterentwickelt und vertreibt.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Physikpreis, Deutsche Physikalische Gesellschaft, 1986
  • US Accel. Prize for Achievements in Accelerator Physics and Technology, 1986
  • Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, Deutsche Forschungsgemeinschaft, 1988
  • Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz, 1992
  • Max-Planck-Forschungspreis für Internationale Zusammenarbeit, 1995
  • Philip Morris Forschungspreis, 1997
  • Ernennung zum Ehrenprofessor an der Tongji-Universität Shanghai, 2004
  • IEEE Fellow, 2012[4]
  • Mitglied in der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, 2014[5]

Quellen

  1. Darmstädter Echo: Nur noch ein Kandidat will Chef werden (Online (Memento vom 26. September 2007 im Internet Archive))
  2. Website Thomas-Weiland-Stiftung. Thomas-Weiland-Stiftung, abgerufen am 6. März 2018.
  3. Annette Wannemacher-Saal: Private Millionen-Spende: TU Darmstadt erhält neues Institutsgebäude. In: Darmstädter Echo. 19. Dezember 2016, archiviert vom Original am 4. August 2018;.
  4. https://ieeexplore.ieee.org/stamp/stamp.jsp?arnumber=6138452
  5. Thomas Weiland Technische Universität Darmstadt. In: acatech. Abgerufen am 4. Oktober 2019 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Weblinks