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* [[Lage- und Richtungsbezeichnungen#Körperebenen|transversaler]] galvanomagnetischer Effekt:<ref name=GVE1> {{cite book|last1= Haug|first1= Albert|last2= Haug|first2=Franz|title= Angewandte elektrische Messtechnik: Grundlagen, Sensorik, Messwertverarbeitung|editor=Vieweg|location=Braunschweig|date=1993|isbn=3-528-14567-6}}</ref> Durch die Lorentzkraft entsteht senkrecht (transversal) zur Stromrichtung eine elektrische Spannung ( | * [[Lage- und Richtungsbezeichnungen#Körperebenen|transversaler]] galvanomagnetischer Effekt (Magnetfeld senkrecht zur Stromrichtung):<ref name=GVE1> {{cite book|last1= Haug|first1= Albert|last2= Haug|first2=Franz|title= Angewandte elektrische Messtechnik: Grundlagen, Sensorik, Messwertverarbeitung|editor=Vieweg|location=Braunschweig|date=1993|isbn=3-528-14567-6}}</ref> Durch die Lorentzkraft entsteht senkrecht (transversal) zur Stromrichtung eine elektrische Spannung ([[Hall-Effekt]]). Außerdem tritt eine transversale Temperaturdifferenz auf ([[Ettingshausen-Effekt]]).<ref>Bergmann, Schaefer: ''Elektrizitätslehre'', De Gruyter 1966, S. 486</ref> Beide Effekte sind linear in der Magnetfeldstärke. Angewandt wird der Effekt zum Beispiel im [[Hall-Sensor]]. | ||
* [[Lage- und Richtungsbezeichnungen#Körperebenen|longitudinaler]] galvanomagnetischer Effekt:<ref name=GVE1 /> Aufgrund der Ablenkung der Strombahnen nimmt der Widerstand in longitudinaler Richtung zu, manchmal auch ''Thomson-Effekt'' genannt<ref>Zum Beispiel in Ekbert Hering, Rolf Martin, Martin Stohrer: ''Physik für Ingenieure'', Springer, S. 685</ref> oder | * [[Lage- und Richtungsbezeichnungen#Körperebenen|longitudinaler]] galvanomagnetischer Effekt (Magnetfeld parallel zur Stromrichtung):<ref name=GVE1 /> Aufgrund der Ablenkung der Strombahnen nimmt der Widerstand in longitudinaler Richtung zu, manchmal auch ''Thomson-Effekt'' genannt<ref>Zum Beispiel in Ekbert Hering, Rolf Martin, Martin Stohrer: ''Physik für Ingenieure'', Springer, S. 685</ref> oder ''galvanomagnetischer Thomson-Effekt''<ref>Bergmann, Schaefer: ''Elektromagnetismus'', 9. Auflage, De Gruyter 2006, S. 517. Der thermoelektrische Thomson-Effekt wird dort thermogalvanischer Effekt genannt.</ref> – nicht zu verwechseln mit dem thermoelektrischen [[Thermoelektrizität#Thomson-Effekt|Thomson-Effekt]]. Dies ist ein [[magnetoresistiver Effekt]]. Der galvanomagnetische Thomson-Effekt ist besonders groß bei [[Bismut]]. Es tritt auch eine longitudinale Temperaturdifferenz auf (''Nernst-Effekt'' – der Begriff ist mehrdeutig, da es auch einen thermomagnetischen [[Nernst-Effekt]] gibt).<ref>Hering, Martin, Stohrer: ''Physik für Ingenieure'', Springer 2007, S. 845. Auch der [[Ettingshausen-Nernst-Effekt]] 1. Art, die Umkehrung des Ettingshausen-Effekts, wird „Nernst-Effekt“ genannt.</ref> Die longitudinalen Effekte sind aus Symmetriegründen nicht von der Richtung des Magnetfelds abhängig und damit quadratisch in der Magnetfeldstärke. | ||
* | * [[Wiegand-Effekt]]: Unter dem Einfluss eines sich ändernden äußeren Magnetfelds erfolgt die Ummagnetisierung von Ferromagneten nicht kontinuierlich, sondern in Sprüngen.<ref name=GVE1 /> | ||
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Galvanomagnetische Effekte sind eng mit [[Thermomagnetischer Effekt|thermomagnetischen Effekten]] verwandt. Während bei galvanomagnetischen Effekten ein elektrischer Strom und ein Magnetfeld eine Potential- oder Temperaturdifferenz erzeugen, | Galvanomagnetische Effekte sind eng mit [[Thermomagnetischer Effekt|thermomagnetischen Effekten]] verwandt. Während bei galvanomagnetischen Effekten ein elektrischer Strom und ein Magnetfeld eine Potential- oder Temperaturdifferenz erzeugen, erzeugen bei thermomagnetischen Effekten ein Wärmestrom und ein Magnetfeld Potential- und Temperaturdifferenzen. Die Erzeugung der Potentialdifferenz heißt hier ''[[Ettingshausen-Nernst-Effekt]]'' (in transversaler Richtung auch ''Nernst-Effekt'' genannt), und die der Temperaturdifferenz ''[[Righi-Leduc-Effekt]]'' (transversal) bzw. ''Maggi-Righi-Leduc-Effekt'' (longitudinal). | ||
Bei der [[Thermoelektrizität]] (ohne Magnetfeld) erzeugt ein Wärmestrom eine Potentialdifferenz und umgekehrt eine Potentialdifferenz einen Wärmestrom. | Bei der [[Thermoelektrizität]] (ohne Magnetfeld) erzeugt ein Wärmestrom eine Potentialdifferenz und umgekehrt eine Potentialdifferenz einen Wärmestrom. |
Galvanomagnetische Effekte werden in der Festkörperphysik thermische und elektrische Effekte genannt, die bei einem stromführenden Leiter in einem Magnetfeld auftreten.
Das Magnetfeld wirkt über die Lorentzkraft auf die Ladungsträger, die senkrecht zur Bewegungsrichtung der Elektronen gerichtet ist. Dies hat unter anderem Auswirkungen auf den elektrischen Widerstand durch verlängerte Strompfade und auf den mit einem elektrischen Strom verbundenen Wärmetransport. Einige der Effekte dienen als Grundlage für Messgeräte (zum Beispiel Hall-Sensor, Feldplatte).
Die Grundformen des galvanomagnetischen Effekts sind:
Galvanomagnetische Effekte sind eng mit thermomagnetischen Effekten verwandt. Während bei galvanomagnetischen Effekten ein elektrischer Strom und ein Magnetfeld eine Potential- oder Temperaturdifferenz erzeugen, erzeugen bei thermomagnetischen Effekten ein Wärmestrom und ein Magnetfeld Potential- und Temperaturdifferenzen. Die Erzeugung der Potentialdifferenz heißt hier Ettingshausen-Nernst-Effekt (in transversaler Richtung auch Nernst-Effekt genannt), und die der Temperaturdifferenz Righi-Leduc-Effekt (transversal) bzw. Maggi-Righi-Leduc-Effekt (longitudinal).
Bei der Thermoelektrizität (ohne Magnetfeld) erzeugt ein Wärmestrom eine Potentialdifferenz und umgekehrt eine Potentialdifferenz einen Wärmestrom.