imported>Invisigoth67 K (→Zweikomponentensystem: typo) |
imported>Elrond (→Einleitung: Adjektiv) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Die '''Kirkwood-Buff-Theorie''' (''KB-Theorie'') ist eine Theorie der [[Lösung (Chemie)|Lösung]] von [[Molekül]]en. Sie verbindet makroskopische Stoffeigenschaften mit [[ | Die '''Kirkwood-Buff-Theorie''' (''KB-Theorie'') ist eine Theorie der [[Lösung (Chemie)|Lösung]] von [[Molekül]]en. Sie verbindet makroskopische Stoffeigenschaften mit [[molekular]]en. | ||
== Prinzip == | == Prinzip == | ||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
== Paarverteilungsfunktion == | == Paarverteilungsfunktion == | ||
{{Hauptartikel|Radiale Verteilungsfunktion}} | {{Hauptartikel|Radiale Verteilungsfunktion}} | ||
Die Paarverteilungsfunktion beschreibt eine örtlich begrenzte Ordnung in einer Mischung. Die Paarverteilungsfunktion der Bestandteile <math>i</math> und <math>j</math> in <math>\boldsymbol{r}_i</math> bzw. <math>\boldsymbol{r} | Die Paarverteilungsfunktion beschreibt eine örtlich begrenzte Ordnung in einer Mischung. Die Paarverteilungsfunktion der Bestandteile <math>i</math> und <math>j</math> in <math>\boldsymbol{r}_i</math> bzw. <math>\boldsymbol{r}_j</math> ist folgendermaßen definiert: | ||
: <math>g_{ij}(\boldsymbol{R})=\frac{\rho_{ij}(\boldsymbol{R})}{\rho_{ij}^\text{bulk}}</math> | : <math>g_{ij}(\boldsymbol{R})=\frac{\rho_{ij}(\boldsymbol{R})}{\rho_{ij}^\text{bulk}}</math> | ||
Zeile 77: | Zeile 77: | ||
: <math> \Gamma_W=M_W\left(G_{WS}-G_{CS}\right)</math> | : <math> \Gamma_W=M_W\left(G_{WS}-G_{CS}\right)</math> | ||
mit der [[Molarität]] des Wassers <math>M_W</math> und W, S | mit der [[Molarität]] des Wassers <math>M_W</math> und <math>W, S</math> und <math>C</math> als Wasser, Solut und Cosolut. | ||
Im allgemeinsten Fall ist die bevorzugte [[Hydratation]] eine Funktion des KBI des Soluts mit sowohl dem Lösungsmittel als auch dem Cosolut. Unter einigen Annahmen<ref name="COCIS2015">{{cite journal|author=L. Sapir, D. Harries|title=Is the depletion force entropic? Molecular crowding beyond steric interactions.|journal=Curr. Opin. Coll. Int. Sci.|year=2015|volume=20|pages=3–10|doi=10.1016/j.cocis.2014.12.003}}</ref> und in verschiedenen Anwendungsbeispielen<ref name="Shimizu2014">{{cite journal|author=S. Shimizu, N. Matubayasi|title=Preferential Solvation: Dividing Surface vs Excess Numbers.|journal=J. Phys. Chem. B.|year=2014|volume=118|pages=3922–3930|doi=10.1021/jp410567c}}</ref> vereinfacht sich die Gleichung zu: | Im allgemeinsten Fall ist die bevorzugte [[Hydratation]] eine Funktion des KBI des Soluts mit sowohl dem Lösungsmittel als auch dem Cosolut. Unter einigen Annahmen<ref name="COCIS2015">{{cite journal|author=L. Sapir, D. Harries|title=Is the depletion force entropic? Molecular crowding beyond steric interactions.|journal=Curr. Opin. Coll. Int. Sci.|year=2015|volume=20|pages=3–10|doi=10.1016/j.cocis.2014.12.003}}</ref> und in verschiedenen Anwendungsbeispielen<ref name="Shimizu2014">{{cite journal|author=S. Shimizu, N. Matubayasi|title=Preferential Solvation: Dividing Surface vs Excess Numbers.|journal=J. Phys. Chem. B.|year=2014|volume=118|pages=3922–3930|doi=10.1021/jp410567c}}</ref> vereinfacht sich die Gleichung zu: |
Die Kirkwood-Buff-Theorie (KB-Theorie) ist eine Theorie der Lösung von Molekülen. Sie verbindet makroskopische Stoffeigenschaften mit molekularen.
Die Kirkwood-Buff-Theorie verwendet Methoden der statistischen Mechanik zur Berechnung thermodynamischer Mengen aus Paarverteilungsfunktionen zwischen allen Molekülen in einer Mehrkomponentenlösung.[1] Die KB-Theorie kann zur Validierung molekularer Modellierungen und zur Aufklärung des Mechanismus verschiedener physikalischer Vorgänge verwendet werden.[2][3][4] Weiterhin wird die KB-Theorie bei verschiedenen biologischen Fragestellungen angewendet.[5]
Zur KB-Theorie wurde eine Umkehrung entwickelt, die reverse KB-Theorie, bei der molekulare Eigenschaften aus thermodynamischen Messungen bestimmt werden können.[6][7]
Die Paarverteilungsfunktion beschreibt eine örtlich begrenzte Ordnung in einer Mischung. Die Paarverteilungsfunktion der Bestandteile
mit der lokalen Dichte
Unter der Annahme einer kugelförmigen Symmetrie vereinfacht sich die Funktion zu:
mit dem Abstand
Die Freie Energie wird gelegentlich zur weiteren Beschreibung der Wechselbeziehungen der Moleküle bestimmt. Das Potential mittlerer Kraft zwischen zwei Komponenten steht mit der Paarverteilungsfunktion in folgender Beziehung:
mit PMF ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) als Maß der effektiven Wechselbeziehung zwischen zwei Komponenten in einer Lösung.
Die Kirkwood-Buff-Integrale (KBI) zwischen den Komponenten
Im Falle kugelförmiger Symmetrie vereinfacht sich die Gleichung zu:
Verschiedene Beziehungen (
Das partielle molare Volumen der Komponente 1 ist:
mit der molaren Konzentration
Die Kompressibilität
mit
Der osmotische Druck
mit
Die chemischen Potentiale in Bezug auf Konzentrationen, bei konstanter Temperatur (
oder alternativ, in Bezug zum Stoffmengenanteil:
Die relative Neigung der Lösung bzw. Interaktion eines Stoffes in einem Lösungsmittel wird durch den Bindungskoeffizienten (engl. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value))
mit der Molarität des Wassers
Im allgemeinsten Fall ist die bevorzugte Hydratation eine Funktion des KBI des Soluts mit sowohl dem Lösungsmittel als auch dem Cosolut. Unter einigen Annahmen[9] und in verschiedenen Anwendungsbeispielen[10] vereinfacht sich die Gleichung zu:
Dann ist die einzig relevante Funktion
Die Theorie wurde 1951 von John G. Kirkwood und Frank P. Buff entwickelt.[1] Die reverse KB-Theorie wurde 1977 von Arieh Ben-Naim beschrieben.[6]