Guglielmo Marconi: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Dieser Artikel|behandelt einen italienischen Erfinder und Radiopionier. Für den Schweizer Fotografen siehe [[Gaudenzio Marconi]].}}
'''Guglielmo Marconi''' ([{{IPA|ɡuʎˈʎɛlmo marˈkoːni}}]), seit 1924 1. Marchese von Marconi (* [[25. April]] [[1874]] in [[Bologna]]; † [[20. Juli]] [[1937]] in [[Rom]]), war ein italienischer Radiopionier und Unternehmensgründer der ''Wireless Telegraph & Signal Company'', die später zur [[Marconi Company]] wurde. Im Jahr 1909 bekam er für seine praktischen Arbeiten im Bereich der [[Funk-Telegrafie|Funktelegrafie]] gemeinsam mit [[Ferdinand Braun]], der die theoretischen Grundlagen dazu erarbeitete, den [[Nobelpreis für Physik]].
[[Datei:Guglielmo Marconi.jpg|mini|upright=1.12|Guglielmo Marconi (um 1907)
[[Datei:Guglielmo Marconi Signature.svg|rahmenlos|upright=1.12|Signatur von Guglielmo Marconi]]]]
'''Guglielmo Marconi''' ([{{IPA|ɡuʎˈʎɛlmo marˈkoːni}}]), seit 1924 1. [[Markgraf#Italien|Marchese]] von Marconi (* [[25. April]] [[1874]] in [[Bologna]]; † [[20. Juli]] [[1937]] in [[Rom]]), war ein italienischer [[Radio]]- und [[Liste der Amateurfunk-Persönlichkeiten|Amateurfunk-Pionier]] sowie Unternehmensgründer der ''Wireless Telegraph & Signal Company'', die später zur [[Marconi Company]] wurde. Im Jahr 1909 bekam er für seine praktischen Arbeiten im Bereich der [[Funk-Telegrafie|Funktelegrafie]] gemeinsam mit [[Ferdinand Braun]], der die theoretischen Grundlagen dazu erarbeitete, den [[Nobelpreis für Physik]].


== Leben ==
== Leben ==
[[Datei:Marconi's first radio transmitter.jpg|mini|Einer der ersten Sender Marconis. Die obere Metallplatte dient als Antenne.]]
[[Datei:Marconi's first radio transmitter.jpg|mini|upright=1.12|Einer der ersten Sender Marconis. Die obere Metallplatte dient als Antenne.]]
Guglielmo Marconi wurde als zweiter Sohn des italienischen adeligen Landbesitzers Giuseppe Marconi und dessen [[Irland|irischer]] Frau Annie Jameson, Enkelin von John Jameson, dem Gründer der Whiskeybrennereien [[Jameson (Whiskeybrennerei)|Jameson & Sons]], als Guglielmo Giovanni Maria Marconi geboren.<ref name="atti1" /> Zusammen mit seinem älteren Bruder Alfonso verbrachte er gemeinsam mit seiner Mutter die frühen Kinderjahre von 1879 bis 1881 in der englischen Stadt [[Bedford]] auf einer Privatschule, kehrte dann wieder mit seiner Familie nach Italien zurück und ging bis zum Alter von 14 in [[Florenz]], danach für zwei Jahre in [[Livorno]], zur Schule, wo er auch zusätzlich Privatunterricht in Naturwissenschaft von [[Vincenzo Rosa]] erhielt. Im Sommer 1892 besuchte er außerordentlich einige Vorlesungen bei [[Augusto Righi]] und [[Bernardo Dessau]] an der [[Universität Bologna]], erreichte aber nie die Hochschulreife und Zulassung für ein reguläres Studium an der Universität oder der Militärakademie.<ref name="simo1" /> Der wesentliche Zeitraum für seine bedeutenden Arbeiten fiel in die Zeit von 1894 bis knapp nach der Jahrhundertwende. Im Jahre 1904 wurde ihm dafür der [[Orden der Rose für Wissenschaft, Kultur und Künste]] verliehen, es folgte 1909 der Nobelpreis für Physik.
Guglielmo Marconi wurde als zweiter Sohn des italienischen adeligen Landbesitzers Giuseppe Marconi und dessen [[Irland|irischer]] Frau Annie Jameson, Enkelin von John Jameson, dem Gründer der Whiskeybrennereien [[Jameson (Whiskeybrennerei)|Jameson & Sons]], als Guglielmo Giovanni Maria Marconi geboren.<ref name="atti1" /> Zusammen mit seinem älteren Bruder Alfonso verbrachte er gemeinsam mit seiner Mutter die frühen Kinderjahre von 1879 bis 1881 in der englischen Stadt [[Bedford]] auf einer Privatschule, kehrte dann wieder mit seiner Familie nach Italien zurück und ging bis zum Alter von 14 in [[Florenz]], danach für zwei Jahre in [[Livorno]], zur Schule, wo er auch zusätzlich Privatunterricht in Naturwissenschaften von [[Vincenzo Rosa]] erhielt. Im Sommer 1892 besuchte er außerordentlich einige Vorlesungen bei [[Augusto Righi]] und [[Bernardo Dessau]] an der [[Universität Bologna]], erreichte aber nie die Hochschulreife und Zulassung für ein reguläres Studium an der Universität oder der Militärakademie.<ref name="simo1" /> Der wesentliche Zeitraum für seine bedeutenden Arbeiten fiel in die Zeit von 1894 bis knapp nach der Jahrhundertwende. Im Jahre 1909 erhielt er den Nobelpreis für Physik.


Am 16. März 1905 heiratete Marconi Beatrice O’Brien, Tochter des 14. Baron von Inchiquin. Aus der Ehe stammen drei Kinder, die Töchter Degna und Gioia und der Sohn Giulio. Die Ehe wurde 1924 geschieden und am 27. April 1927 für nichtig erklärt, womit Marconi wieder heiraten konnte. In zweiter Ehe heiratete er am 16. Juni 1927 Maria Cristina Bezzi Scali, 1930 wurde die Tochter Maria Elettra Elena Anna geboren. Marconi war bei seiner zweiten Heirat 53 Jahre alt und fast doppelt so alt wie seine Frau.
Am 16. März 1905 heiratete Marconi Beatrice O’Brien, Tochter des 14. Baron von Inchiquin. Aus der Ehe stammen drei Kinder, die Töchter Degna und Gioia und der Sohn Giulio. Die Ehe wurde 1924 geschieden und 1927 für [[Nichtigerklärung (Ehe)|nichtig]] erklärt,<ref>[[Römische Rota|Rota Romana]], [[Erzbistum Westminster|Westmonasteriensis]], coram Grazioli, 11. April 1927, [[Acta Apostolicae Sedis|AAS]] 19 (1927) [http://www.vatican.va/archive/aas/documents/AAS-19-1927-ocr.pdf#page=217 217]–227 = [[Rota Romana|RR]]<nowiki />Dec 19 (1927) 104–115</ref> womit Marconi wieder heiraten konnte. In zweiter Ehe heiratete er am 16. Juni 1927 Maria Cristina Bezzi Scali, 1930 wurde die Tochter Maria Elettra Elena Anna geboren. Marconi war bei seiner zweiten Heirat 53 Jahre alt und fast doppelt so alt wie seine Frau.


Im Jahre 1923 trat er der italienischen [[Nationale Faschistische Partei|nationalen faschistischen Partei]] (PFN) bei.<ref name="fgm1" /> 1924 wurde Marconi auf Vorschlag der faschistischen Regierung durch [[Viktor Emanuel III.|König Viktor Emanuel&nbsp;III.]] geadelt und erhielt den Titel ''Marchese'' (deutsch: [[Markgraf]]). Im Jahr 1928 wurde er Präsident des italienischen ''Nationalrates für Wissenschaften'', 1930 nach Vorschlag von [[Benito Mussolini]] Präsident der [[Accademia Nazionale dei Lincei]] (Königlich Italienischen Akademie der Wissenschaften), was ihm gleichzeitig zu einem Mitglied im [[Großer Faschistischer Rat|großen faschistischen Rat]] machte. 1931 wurde er Mitglied der [[Päpstliche Akademie der Wissenschaften|vatikanischen Pontifikal-Akademie der Wissenschaften]]. Da Marconi allerdings gegen die Parteilinie eine Allianz mit England befürwortete, kam es immer wieder zu Spannungen.<ref name="fgm1" />
Im Jahre 1923 trat er der italienischen [[Nationale Faschistische Partei|nationalen faschistischen Partei]] (PFN) bei.<ref name="fgm1" /> 1924 wurde Marconi auf Vorschlag der faschistischen Regierung durch [[Viktor Emanuel III.|König Viktor Emanuel&nbsp;III.]] geadelt und erhielt den Titel ''Marchese'' (deutsch: [[Markgraf]]). Im Jahr 1928 wurde er Präsident des italienischen ''Nationalrates für Wissenschaften'', 1930 nach Vorschlag von [[Benito Mussolini]] Präsident der [[Accademia Nazionale dei Lincei]] (Königlich Italienischen Akademie der Wissenschaften), was ihn gleichzeitig zu einem Mitglied im [[Großer Faschistischer Rat|großen faschistischen Rat]] machte. 1931 wurde er Mitglied der [[Päpstliche Akademie der Wissenschaften|vatikanischen Pontifikal-Akademie der Wissenschaften]]. Da Marconi allerdings gegen die Parteilinie eine Allianz mit England befürwortete, kam es immer wieder zu Spannungen.<ref name="fgm1" /> 1932 wurde Marconi Mitglied der [[National Academy of Sciences]] der USA.


Am 19. Juli 1937 erlitt Marconi in Rom einen [[Schlaganfall]], dem er am Folgetag erlag. Mit einem Staatsakt wurde er zunächst dort beigesetzt und nach der Fertigstellung eines Mausoleums am Familienstammsitz in der [[Villa Griffone]] in Pontecchio nahe [[Bologna]] im Oktober 1941 überführt. Marconi wurde in seiner Heimat überaus verehrt, seine größten wirtschaftlichen Erfolge erlangte er jedoch in England, und dort befinden sich auch die meisten originalen Dokumente und Gegenstände.
Am 19. Juli 1937 erlitt Marconi in Rom einen [[Schlaganfall]], dem er am Folgetag erlag. Mit einem Staatsakt wurde er zunächst dort beigesetzt und nach der Fertigstellung eines Mausoleums am Familienstammsitz in der [[Villa Griffone]] in Pontecchio nahe [[Bologna]] im Oktober 1941 dorthin überführt. Marconi wurde in seiner Heimat überaus verehrt, seine größten wirtschaftlichen Erfolge erlangte er jedoch in England, wo sich auch die meisten originalen Dokumente und Gegenstände befinden.


== Werk ==
== Werk ==
=== Anfangszeit ===
=== Anfangszeit ===
[[Datei:Guglielmo Marconi posing.jpg|mini|Marconi im Jahr 1896 mit seiner Sender- und Empfangseinheit]]
[[Datei:Guglielmo Marconi posing.jpg|mini|upright=1.12|Marconi mit seiner Sender- und Empfangseinheit (1896)]]
Im Jahr 1894, im Alter von 20 Jahren, beschäftigte er sich zunächst mit den theoretischen Arbeiten von [[Heinrich Hertz]], um im Jahr 1895 mit ersten praktischen Experimenten zu den sogenannten ''Hertzschen Wellen'', einer frühen Bezeichnung für [[elektromagnetische Wellen]], zu beginnen. Die Experimente führte er zunächst am Familiensitz in der [[Villa Griffone]] aus und konnte mit ersten Experimentalaufbauten Distanzen von ca. zwei Kilometer drahtlos überbrücken.<ref name="simo1" /> Als Sender verwendete er [[Knallfunkensender]], modifizierte die Aufbauten in verschiedenen Details und probierte in Versuchen verschiedene Verbesserungen aus.
Im Jahr 1894, im Alter von 20 Jahren, beschäftigte er sich zunächst mit den theoretischen Arbeiten von [[Heinrich Hertz]], um im Jahr 1895 mit ersten praktischen Experimenten zu den sogenannten ''Hertzschen Wellen'', einer frühen Bezeichnung für [[elektromagnetische Wellen]], zu beginnen. Die Experimente führte er zunächst am Familiensitz in der [[Villa Griffone]] aus und konnte mit ersten Experimentalaufbauten Distanzen von ca. zwei Kilometer drahtlos überbrücken.<ref name="simo1" /> Als Sender verwendete er [[Knallfunkensender]], modifizierte die Aufbauten in verschiedenen Details und probierte in Versuchen verschiedene Verbesserungen aus.


Im Sommer 1895 stellte er auch einige seiner Versuche über 1,5&nbsp;km Entfernung in [[Salvan VS|Salvan]] in den Schweizer Alpen an.<ref>Fred Gardiol, Yves Fournier: ''[http://118marconi.free.fr/articlewiege.pdf Salvan, die Wiege der Telekommunikation. Marconi und seine ersten Versuche mit drahtloser Kommunikation in den Schweizer Alpen.] (PDF; 486&nbsp;kB)'', [[Bulletin SEV/VSE]] 21/2007, S. 24–28</ref> 1896 baute Marconi ein „Gerät zur Aufspürung und Registrierung elektrischer Schwingungen“. Die Detektion der Hochfrequenzschwingungen basierte damals auf dem sogenannten [[Kohärer]], welcher Metallfeilspäne in einem dünnen Glasröhrchen enthält. Durch die empfangene Hochfrequenzschwingung ändert sich der elektrische Widerstand der Anordnung, wobei verschiedene Parameter wie die Korngröße und die Legierung der verwendeten Metallspäne wesentlichen Einfluss auf die Funktion haben. Verschiedene Typen von [[Kohärer]]n wurden bereits zuvor 1890 von [[Édouard Branly]] und unabhängig davon 1893 von [[Alexander Stepanowitsch Popow]] eingesetzt.<ref name="simo1" /> Popow benutzte den [[Kohärer]] allerdings nicht für den Nachrichtenempfang, sondern zur Detektion von [[Blitz]]entladungen.
Im Sommer 1895 stellte er auch einige seiner Versuche über 1,5&nbsp;km Entfernung in [[Salvan VS|Salvan]] in den Schweizer Alpen an.<ref>Fred Gardiol, Yves Fournier: ''[http://118marconi.free.fr/articlewiege.pdf Salvan, die Wiege der Telekommunikation. Marconi und seine ersten Versuche mit drahtloser Kommunikation in den Schweizer Alpen.] (PDF; 486&nbsp;kB)'', [[Bulletin SEV/VSE]] 21/2007, S. 24–28</ref> 1896 baute Marconi ein „Gerät zur Aufspürung und Registrierung elektrischer Schwingungen“. Die Detektion der Hochfrequenzschwingungen basierte damals auf dem sogenannten [[Kohärer]], welcher Metallfeilspäne in einem dünnen Glasröhrchen enthält. Durch die empfangene Hochfrequenzschwingung ändert sich der elektrische Widerstand der Anordnung, wobei verschiedene Parameter wie die Korngröße und die Legierung der verwendeten Metallspäne wesentlichen Einfluss auf die Funktion haben. Verschiedene Typen von Kohärern wurden bereits zuvor 1890 von [[Édouard Branly]] und unabhängig davon 1893 von [[Alexander Stepanowitsch Popow]] eingesetzt.<ref name="simo1" /> Popow benutzte den Kohärer allerdings nicht für den Nachrichtenempfang, sondern zur Detektion von [[Blitz]]entladungen.


=== Sendeversuche in England ===
=== Sendeversuche in England ===
[[Datei:Post Office Engineers.jpg|mini|Sendeversuch mit einem Sender Marconis im Mai 1897 über den [[Bristolkanal]]]]
[[Datei:Post Office Engineers.jpg|mini|upright=1.12|Sendeversuch mit einem Sender Mar&shy;co&shy;nis über den [[Bristolkanal]] (Mai 1897)]]
Anfang 1896 waren seine Experimente an Sender- und Empfangseinheit soweit vorangeschritten, dass er ein erstes Patent dafür in Erwägung zog. Über einen Freund der Familie, den damaligen Botschafter von Italien in England, General Ferrero, kam Marconi im Februar 1896 wieder nach London, demonstrierte seine Anordnung und stellte einen ausführlichen Patentantrag Mitte 1896.<ref name="pat12039" /> Über einen weiteren Familienkontakt, seinen Cousin mütterlicherseits Henry Jameson-Davis, wurde Mitte 1896 in London der Kontakt zu [[William Henry Preece]] hergestellt, damals Chefingenieur des British [[General Post Office]]. Von Marconis System beeindruckt wurde Preece in der Folgezeit ein Unterstützer von Marconi. Im Dezember des gleichen Jahres gab Preece eine Demonstration des Sendesystems von Marconi, wo er behauptete, dass ''Marconi der Erfinder der drahtlosen Nachrichtenübertragung'' sei. Dies führte vor allem in akademischen Kreisen und bei [[Oliver Lodge]] zu Widerspruch, da wesentliche Beiträge zu Marconis Funksystem auch von Lodge stammen. Lodge hatte es aber versäumt, in früheren Arbeiten und Entdeckungen die entsprechende praktische Bedeutung zu erkennen und die Erfindungen patentrechtlich abzusichern.<ref name="simo1" />
Anfang 1896 waren seine Experimente an Sender- und Empfangseinheit soweit vorangeschritten, dass er ein erstes Patent dafür in Erwägung zog. Über einen Freund der Familie, den damaligen Botschafter von Italien in England, General Ferrero, kam Marconi im Februar 1896 wieder nach London, demonstrierte seine Anordnung und stellte einen ausführlichen Patentantrag Mitte 1896.<ref name="pat12039" /> Über einen weiteren Familienkontakt, seinen Cousin mütterlicherseits Henry Jameson-Davis, wurde Mitte 1896 in London der Kontakt zu [[William Henry Preece]] hergestellt, damals Chefingenieur des British [[General Post Office]]. Von Marconis System beeindruckt wurde Preece in der Folgezeit ein Unterstützer von Marconi. Im Dezember des gleichen Jahres gab Preece eine Demonstration des Sendesystems von Marconi, wo er behauptete, dass ''Marconi der Erfinder der drahtlosen Nachrichtenübertragung'' sei. Dies führte vor allem in akademischen Kreisen und bei [[Oliver Lodge]] zu Widerspruch, da wesentliche Beiträge zu Marconis Funksystem auch von Lodge stammen. Lodge hatte es aber versäumt, in früheren Arbeiten und Entdeckungen die entsprechende praktische Bedeutung zu erkennen und die Erfindungen patentrechtlich abzusichern.<ref name="simo1" />


Im Mai 1897 wurden, auf Intention von Preece, vom British Post Office erste Sendeversuche im [[Bristolkanal]] von der Insel Flat Holm zum Festland zunächst über eine Distanz von etwa sechs Kilometern unternommen. Nach mehreren Fehlversuchen gelang die Übermittlung der Nachricht ''let it be so'' mittels des Knallfunkensenders von Marconi. In unmittelbarer Folge gelang die Übertragung über eine größere Distanz von ca. 15&nbsp;km. Der als Zeuge bei dem Versuch anwesende [[Adolf Slaby]] aus Deutschland schlug dabei für das Verfahren die treffende Bezeichnung ''spark telegraphy'', deutsch ''Funkentelegrafie'', vor, die sich in Folge im Deutschen in Begriffen wie ''Funkübertragung'' für eine drahtlose Nachrichtenübertragung etablierte.<ref name="simo1" />
Im Mai 1897 wurden, auf Intention von Preece, vom British Post Office erste Sendeversuche im [[Bristolkanal]] von der Insel [[Flat Holm]] zum Festland zunächst über eine Distanz von etwa sechs Kilometern unternommen. Nach mehreren Fehlversuchen gelang die Übermittlung der Nachricht ''let it be so'' mittels des Knallfunkensenders von Marconi. In unmittelbarer Folge gelang die Übertragung über eine größere Distanz von ca. 15&nbsp;km. Der als Zeuge bei dem Versuch anwesende [[Adolf Slaby]] aus Deutschland schlug dabei für das Verfahren die treffende Bezeichnung ''spark telegraphy'', deutsch ''Funkentelegrafie'', vor, die sich in Folge im Deutschen in Begriffen wie ''Funkübertragung'' für eine drahtlose Nachrichtenübertragung etablierte.<ref name="simo1" /> [[Adolf Slaby|Slaby]] war es danach auch, der [[Wilhelm II. (Deutsches Reich)]] die drahtlose [[Telegrafie|Telegraphie]] vorführte und [[Morsecode|Morsezeichen]] über eine Entfernung von 1,6 [[Kilometer|Kilometern]] sendete. Der italienische Postminister hielt entsprechende Vorführung für unwichtig. Ein britischer Minister hingegen erkennt den Wert der Technik sofort.<ref>{{Literatur |Autor=Bernd Januschke, Dr. Karl-Friedrich Warner |Titel=Die Chronik des 20. Jahrhunderts |Auflage=14., ergänzte und aktualisierte Auflage 1995 |Verlag=Weltbild Verlag GmbH |Ort=Augsburg |Datum=1996 |ISBN=3-86047-130-9 |Seiten=33}}</ref>


=== Firmengründungen ===
=== Firmengründungen ===
[[Datei:Guglielmo Marconi 1901 wireless signal.jpg|mini|Marconi 1901, mit einer Senderanlage (rechts) und links den dazu passenden Empfänger]]
[[Datei:Guglielmo Marconi 1901 wireless signal.jpg|mini|upright=1.12|Marconi, mit (rechts) Sendeanlage und (links) dazu passendem Empfänger (1901)]]
Es folgte am 20. Juli 1897 die Firmengründung der [[Marconi Company|Wireless Telegraph and Signal Co.]] in London. Marconi erhielt dabei wesentliche finanzielle Unterstützung durch seine Familie, und da insbesondere durch seinen Cousin Henry Jameson-Davis: Erster Vorsitzender in der ''Wireless Telegraph and Signal Co.'', später umbenannt in ''Marconi’s Wireless Telegraph Co. Ltd'', wurde der Whiskeybrenner Jameson-Davis, sieben der ersten acht Teilhaber an der Firma waren Personen aus der Whiskeybranche aus dem Umfeld von Jameson-Davis.<ref name="simo1" /> Die Patentrechte wurde in die neu gegründete Firma übertagen, Marconi wurde dadurch finanziell unabhängiger. Die US-amerikanische ''[[American Marconi Wireless Corporation]]'' wurde einige Jahre später nach den ersten erfolgreichen drahtlosen Verbindungen am 22. November 1899 gegründet und ging 1919 in der [[Radio Corporation of America]] (RCA) auf. Ein Jahr später wurde die ''Marconi International Marine Co.'' gegründet, die sich mit der Installation und dem Betrieb von Funksendern auf Schiffen beschäftigte, ein für Marconi wesentlicher Geschäftszweig.
Es folgte am 20. Juli 1897 die Firmengründung der [[Marconi Company|Wireless Telegraph and Signal Co.]] in London. Marconi erhielt dabei wesentliche finanzielle Unterstützung durch seine Familie, und da insbesondere durch seinen Cousin Henry Jameson-Davis: Erster Vorsitzender in der ''Wireless Telegraph and Signal Co.'', später umbenannt in ''Marconi’s Wireless Telegraph Co. Ltd'', wurde der Whiskeybrenner Jameson-Davis, sieben der ersten acht Teilhaber an der Firma waren Personen aus der Whiskeybranche aus dem Umfeld von Jameson-Davis.<ref name="simo1" /> Die Patentrechte wurden in die neu gegründete Firma übertragen, Marconi wurde dadurch finanziell unabhängiger. Die US-amerikanische ''[[American Marconi Wireless Corporation]]'' wurde einige Jahre später nach den ersten erfolgreichen drahtlosen Verbindungen am 22. November 1899 gegründet und ging 1919 in der [[Radio Corporation of America]] (RCA) auf. Ein Jahr später wurde die ''Marconi International Marine Co.'' gegründet, die sich mit der Installation und dem Betrieb von Funksendern auf Schiffen beschäftigte, ein für Marconi wesentlicher Geschäftszweig.


Durch die Firmengründung ''Wireless Telegraph and Signal Co.'' kam es in den beiden Folgejahren 1898 und 1899 zu einer Reihe von Versuchssendeanlagen, wobei die Reichweite laufend verbessert wurde. So wurde das erste bezahlte Funktelegramm Anfang 1898 von [[Lord Kelvin]] von [[Isle of Wight]] nach [[Bournemouth]] verschickt. Kelvin bestand auf die Bezahlung der Versuchsübertragung.<ref name="simo1" /> Am 27. März 1899 kam es zur ersten drahtlosen Verbindung über den [[Ärmelkanal]] vom South Foreland Lighthouse (Leuchtturm von South Foreland) bei [[Dover]] nach [[Wimereux]].<ref>{{Literatur | Autor = Joachim Beckh | Titel = Blitz und Anker | Band = Band 1 | Seiten = 261 | ISBN = 3-8334-2996-8 }}</ref> Daneben gab es mehrere Installationen auf Schiffen. So wurde 1899 bei britischen Militärmanövern von der [[HMS Europa (1897)|HMS ''Europa'']] über die [[HMS Juno (1895)|HMS ''Juno'']] als [[Relaisstation]] eine Distanz von in Summe ca. 150&nbsp;km überbrückt.<ref name="simo1" />
Durch die Firmengründung ''Wireless Telegraph and Signal Co.'' kam es in den beiden Folgejahren 1898 und 1899 zu einer Reihe von Versuchssendeanlagen, wobei die Reichweite laufend verbessert wurde. So wurde das erste bezahlte [[Funktelegramm]] Anfang 1898 von [[Lord Kelvin]] von [[Isle of Wight]] nach [[Bournemouth]] verschickt. Kelvin bestand auf der Bezahlung der Versuchsübertragung.<ref name="simo1" /> Am 27. März 1899 kam es zur ersten drahtlosen Verbindung über den [[Ärmelkanal]] vom South Foreland Lighthouse (Leuchtturm von South Foreland) bei [[Dover]] nach [[Wimereux]].<ref>{{Literatur | Autor = Joachim Beckh | Titel = Blitz und Anker | Band = Band 1 | Seiten = 261 | ISBN = 3-8334-2996-8 }}</ref> Daneben gab es mehrere Installationen auf Schiffen. So wurde 1899 bei britischen Militärmanövern von der [[HMS Europa (1897)|HMS ''Europa'']] über die [[HMS Juno (1895)|HMS ''Juno'']] als [[Funkrelaisstation|Relaisstation]] eine Distanz von in Summe ca. 150&nbsp;km überbrückt.<ref name="simo1" />


Im Jahr 1900 erreichte Marconi durch eine technische Verbesserung eine weitere Steigerung in der Reichweite und vor allem der [[Trennschärfe|Selektivität]]. Bei bisherigen Sendeanlagen war nur ein Schwingkreis vorhanden, der zugleich Senderkreis und [[Oszillatorschaltung|Oszillatorkreis]] darstellte. Diesem Schwingkreis wurde durch Abstrahlung Energie entzogen, wodurch die so gedämpfte Schwingung rasch zum Ende kam. Wünschenswert ist eine längere Zeitdauer der [[Schwingung|Oszillation]] auf möglichst konstanter Frequenz, ausgelöst durch den Knallfunken, dem aber die Notwendigkeit von möglichst effizienter Energieabstrahlung entgegen steht. Durch die Trennung dieser beiden Schwingkreise und durch die nur lose und einstellbare Kopplung zwischen ihnen konnte Marconi eine Steigerung vor allem in der Selektivität und der Reichweite bei sonst in etwa gleichem Leistungseinsatz erzielen. Das Verfahren wurde als britisches Patent mit der Nummer 7777 erteilt.<ref name="pat7777" />
Im Jahr 1900 erreichte Marconi durch eine technische Verbesserung eine weitere Steigerung in der Reichweite und vor allem der [[Trennschärfe|Selektivität]]. Bei bisherigen Sendeanlagen war nur ein Schwingkreis vorhanden, der zugleich Senderkreis und [[Oszillatorschaltung|Oszillatorkreis]] darstellte. Diesem Schwingkreis wurde durch Abstrahlung Energie entzogen, wodurch die so gedämpfte Schwingung rasch zum Ende kam. Wünschenswert ist eine längere Zeitdauer der [[Schwingung|Oszillation]] auf möglichst konstanter Frequenz, ausgelöst durch den Knallfunken, dem aber die Notwendigkeit von möglichst effizienter Energieabstrahlung entgegen steht. Durch die Trennung dieser beiden Schwingkreise und durch die nur lose und einstellbare Kopplung zwischen ihnen konnte Marconi eine Steigerung vor allem in der Selektivität und der Reichweite bei sonst etwa gleichem Leistungseinsatz erzielen. Das Verfahren wurde als britisches Patent mit der Nummer 7777 erteilt.<ref name="pat7777" />


=== Transatlantische Funkverbindung ===
=== Transatlantische Funkverbindung ===
[[Datei:The Marconi Company first antenna system at Poldhu, Cornwall, December 1901.jpg|mini|Funkstation auf [[Poldhu]] in Cornwall; erste Sendeantenne, die noch vor der Inbetriebnahme durch einen Sturm zerstört wurde]]
[[Datei:The Marconi Company first antenna system at Poldhu, Cornwall, December 1901.jpg|mini|upright=1.12|Funkstation auf [[Poldhu]] (Cornwall): erste Sendeantenne, die noch vor In&shy;be&shy;trieb&shy;nahme durch einen Sturm zerstört wurde (1901)]]
[[Datei:The Marconi Company second antenna system at Poldhu, Cornwall.jpg|mini|Zweite Sendeantenne, mit der die erste transatlantische Funkverbindung gelang]]
[[Datei:The Marconi Company second antenna system at Poldhu, Cornwall.jpg|mini|upright=1.12|Zweite Sendeantenne, mit der die erste transatlantische Funkverbindung gelang]]
Auf [[Poldhu]] auf der Halbinsel [[The Lizard]] in [[Cornwall]] wurde Ende 1900 mit dem Bau einer ersten Funkstation begonnen, mit der die erste transatlantische Verbindung durchgeführt wurde. Die Sendeanlagen wurden wesentlich von [[John Ambrose Fleming]], zu jener Zeit wissenschaftlicher Berater bei Marconi, geplant. Die auf eine Leistung von ca. 25&nbsp;[[Watt (Einheit)|kW]] ausgelegte Sendeanlage wurde von Marconis Firma ''Wireless Telegraph and Signal Co.'' finanziert und an der Küste mit freier Sicht nach Westen aufgebaut. Die Arbeiten an der ersten Station wurden im Januar 1901 abgeschlossen. Noch bevor die ersten Sendeversuche stattfinden konnten, kam es witterungsbedingt bei einem Sturm zu einem Einsturz der Antennenkonstruktion. Im gleichen Jahr wurde behelfsmäßig eine zweite Antenne, bestehend aus 60 Einzeldrähten aufgespannt zwischen zwei 46&nbsp;m hohen Masten, installiert.
Auf [[Poldhu]] auf der Halbinsel [[The Lizard]] in [[Cornwall]] wurde Ende 1900 mit dem Bau einer ersten Funkstation begonnen, mit der die erste transatlantische Verbindung durchgeführt werden sollte. Die Sendeanlagen wurden wesentlich von [[John Ambrose Fleming]], zu jener Zeit wissenschaftlicher Berater bei Marconi, geplant. Die auf eine Leistung von ca. 25&nbsp;[[Watt (Einheit)|kW]] ausgelegte Sendeanlage wurde von Marconis Firma ''Wireless Telegraph and Signal Co.'' finanziert und an der Küste mit freier Sicht nach Westen aufgebaut. Die Arbeiten an der ersten Station wurden im Januar 1901 abgeschlossen. Noch bevor die ersten Sendeversuche stattfinden konnten, kam es witterungsbedingt bei einem Sturm zu einem Einsturz der Antennenkonstruktion. Im gleichen Jahr wurde behelfsmäßig eine zweite Antenne, bestehend aus 60 Einzeldrähten, aufgespannt zwischen zwei 46&nbsp;m hohen Masten, installiert.


Am 12. Dezember 1901 gelang dann von Poldhu aus der erste, allerdings unbestätigte transatlantische Funkempfang eines nur sehr kurzen Signals, drei Punkte für den [[Morsecode]] des Buchstaben ''S''. Die Anlage in St.&nbsp;John’s in Nordamerika konnte nur Nachrichten empfangen. Marconi war bei der Empfangsstation und notierte um die Mittagszeit herum den Empfang in sein Tagebuch. Es gab aber keine weiteren Zeugen, auch wegen der zu dem Zeitpunkt herrschenden schlechten Wetterlage bei der Station, und spätere Untersuchungen gehen aufgrund der mittäglichen Tageszeit und der Leistung der Sendestation in Poldhu davon an, dass die drei Klickgeräusche, die Marconi für den Morsecode von dem Buchstaben ''S'' hielt, atmosphärische Störungen waren und nicht von Poldhu gesendet wurden.<ref name="simo1" />
Am 12. Dezember 1901 gelang dann von Poldhu aus der erste, allerdings unbestätigte transatlantische Funkempfang eines nur sehr kurzen Signals, drei Punkte für den [[Morsecode]] des Buchstaben ''S''. Die Anlage in St.&nbsp;John’s in Nordamerika konnte nur Nachrichten empfangen. Marconi war bei der Empfangsstation und notierte um die Mittagszeit herum den Empfang in seinem Tagebuch. Es gab aber keine weiteren Zeugen, auch wegen der zu dem Zeitpunkt herrschenden schlechten Wetterlage bei der Station, und spätere Untersuchungen gehen aufgrund der mittäglichen Tageszeit und der Leistung der Sendestation in Poldhu davon aus, dass die drei Klickgeräusche, die Marconi für den Morsecode von dem Buchstaben ''S'' hielt, atmosphärische Störungen waren und nicht von Poldhu gesendet wurden.<ref name="simo1" />


Im Jahr 1902 wurden systematische Reichweitentests vom Kriegsschiff [[USS Philadelphia (C-4)|USS ''Philadelphia'']] durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass der Empfang in den späten Abend- und Nachtstunden deutlich besser als am späten Vormittag und zur Mittagszeit ist. Die zugrundeliegenden tageszeitabhängigen physikalischen Veränderungen in den [[Ionosphäre#Die Ionosphärenschichten|Ionosphärenschichten]] waren damals noch unbekannt und wurden erst rund 25 Jahre später durch [[Edward Victor Appleton]] entdeckt. 1902 konnte Marconi die Sendeanlage weiter verbessern und längere und eindeutige Testnachrichten in beiden Richtungen über den Atlantischen Ozean übertragen.
Im Jahr 1902 wurden systematische Reichweitentests vom Kriegsschiff [[USS Philadelphia (C-4)|USS ''Philadelphia'']] durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass der Empfang in den späten Abend- und Nachtstunden deutlich besser als am späten Vormittag und zur Mittagszeit ist. Die zugrundeliegenden tageszeitabhängigen physikalischen Veränderungen in den [[Ionosphäre#Die Ionosphärenschichten|Ionosphärenschichten]] waren damals noch unbekannt und wurden erst rund 25 Jahre später durch [[Edward Victor Appleton]] entdeckt. 1902 konnte Marconi die Sendeanlage weiter verbessern und längere und eindeutige Testnachrichten in beiden Richtungen über den Atlantischen Ozean übertragen.


Am 18. Januar 1903 gelang die erste öffentliche transatlantische Kommunikation: Marconi tauschte von der [[Marconi Wireless Station Site|Marconi Wireless Station]] in [[Cape Cod]], [[Massachusetts]], Grußbotschaften zwischen US-Präsident [[Theodore Roosevelt]] und dem König von England [[Eduard VII.]] aus. Das System wurde von der Kriegsmarine übernommen. Ab Ende 1903 wurden täglich Funktelegramme zwischen [[Glace Bay]] in [[Nova Scotia]] und Poldhu in Cornwall über eine Distanz von 3840&nbsp;km übertragen. Auch von der südwestirischen [[Mizen-Halbinsel]] kommunizierte Marconi mit dem vorbeifahrenden Schiffsverkehr auf dem Atlantik. Am 26. Juni 1905 erhielt [[Island]] das erste Telegramm seiner Geschichte, noch bevor ein Seekabel verlegt wurde.
Am 18. Januar 1903 gelang die erste öffentliche transatlantische Kommunikation: Marconi tauschte von der [[Marconi Wireless Station Site|Marconi Wireless Station]] in [[Cape Cod]], [[Massachusetts]], Grußbotschaften zwischen US-Präsident [[Theodore Roosevelt]] und dem König von England [[Eduard VII.]] aus. Das System wurde von der Kriegsmarine übernommen. Ab Ende 1903 wurden täglich Funktelegramme zwischen [[Glace Bay]] in [[Nova Scotia]] und Poldhu in Cornwall über eine Distanz von 3840&nbsp;km übertragen. Auch von der südwestirischen [[Mizen-Halbinsel]] kommunizierte Marconi mit dem vorbeifahrenden Schiffsverkehr auf dem Atlantik. Am 26. Juni 1905 erhielt [[Island]] das erste Telegramm seiner Geschichte, noch bevor ein Seekabel verlegt worden war.


Seit 1907 bestand ab dem westirischen Ort Derrygimla bei [[Clifden]] ein drahtloser transatlantischer [[Telegraphie|Telegrafendienst]] für die Öffentlichkeit. Die Sendestation wurde während des [[Irischer Bürgerkrieg|Irischen Bürgerkrieges]] 1922 zerstört. Später beschäftigte er sich mit der Anwendung von [[Kurzwelle|Kurz-]] und [[Mikrowellen]].
Seit 1907 bestand ab dem westirischen Ort Derrygimla bei [[Clifden]] ein drahtloser transatlantischer [[Telegraphie|Telegrafendienst]] für die Öffentlichkeit. Die Sendestation wurde während des [[Irischer Bürgerkrieg|Irischen Bürgerkrieges]] 1922 zerstört. Später beschäftigte Marconi sich mit der Anwendung von [[Kurzwelle|Kurz-]] und [[Mikrowellen]].


Es gelang Marconi, in den Anfangstagen des [[Mobiler Seefunkdienst|Seefunkverkehrs]] fast ein Weltmonopol zu errichten. Gegenspieler waren vor allem deutsche Entwicklungen durch Ferdinand Braun bei [[Siemens & Halske]] und Adolf Slaby bei der [[AEG]]; ab 1903 auch [[Telefunken]] sowie die 1911 gegründete [[Telefunken#Die Anfänge bis 1945|DEBEG]].
Es gelang Marconi, in den Anfangstagen des [[Mobiler Seefunkdienst|Seefunkverkehrs]] fast ein Weltmonopol zu errichten. Gegenspieler waren vor allem deutsche Entwicklungen durch Ferdinand Braun bei [[Siemens & Halske]] und Adolf Slaby bei der [[AEG]]; ab 1903 auch [[Telefunken]] sowie die 1911 gegründete [[Telefunken#Die Anfänge bis 1945|DEBEG]].


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==
Aufgrund seines Beitrags zur drahtlosen Telegrafie wurde Marconi eine kostenlose Passage für die [[Jungfernfahrt]] der [[RMS Titanic|RMS ''Titanic'']] im April 1912 angeboten. Er hatte jedoch Schriftverkehr zu erledigen und nahm daher drei Tage früher die [[RMS Lusitania|RMS ''Lusitania'']], da es an Bord dieses Schiffs eine Stenografin gab. Drei Jahre später, im April 1915, nahm Marconi an der letzten abgeschlossenen Ozeanüberquerung der ''Lusitania'' teil, die auf ihrer folgenden Überfahrt vom deutschen U-Boot [[SM U 20|''U 20'']] versenkt wurde.
Aufgrund seines Beitrags zur drahtlosen Telegrafie wurde Marconi eine kostenlose Passage für die [[Jungfernfahrt]] der [[RMS Titanic|RMS ''Titanic'']] im April 1912 angeboten. Die ''Titanic'' war mit einem Marconi-Sender ausgerüstet und konnte deshalb Hilferufe aussenden.<ref name="NZZ">Andres Wysling: [https://www.nzz.ch/international/marconi-nobelpreistraeger-und-faschist-farbanschlag-in-rom-ld.1645184 ''Nobelpreisträger war ein Faschist.''] In: ''Neue Zürcher Zeitung'', 15. September 2021, abgerufen am 15. September 2021</ref>  Er hatte jedoch Schriftverkehr zu erledigen und nahm daher drei Tage früher die [[RMS Lusitania|RMS ''Lusitania'']], da es an Bord dieses Schiffs eine Stenografin gab. Drei Jahre später, im April 1915, nahm Marconi an der letzten abgeschlossenen Ozeanüberquerung der ''Lusitania'' teil, die auf ihrer folgenden Überfahrt vom deutschen U-Boot [[SM U 20|''U 20'']] versenkt wurde.


Zusammen mit Papst [[Pius XI.]] und [[Giuseppe Gianfranceschi]] SJ gehörte er zu den Schöpfern von [[Radio Vatikan]], das am 21. September 1930 seinen Betrieb aufnahm.<ref name="vatican">Heiliger Stuhl:''[http://www.vatican.va/news_services/radio/multimedia/storia_ing.html The Founding of Vatican Radio]'', abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)</ref>
Die Marconi Company war 1922 an der Gründung der [[British Broadcasting Company]] (BBC) beteiligt, welche anfänglich in den Räumen der Marconi-Fabrik in London untergebracht war.<ref name="NZZ" />
 
Zusammen mit Papst [[Pius XI.]] und [[Giuseppe Gianfranceschi]] SJ gehörte er zu den Schöpfern von [[Radio Vatikan]], das am 21. September 1930 seinen Betrieb aufnahm.<ref name="vatican">Heiliger Stuhl: ''[http://www.vatican.va/news_services/radio/multimedia/storia_ing.html The Founding of Vatican Radio]'', abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)</ref> Es handelte sich um den ersten [[Ultrakurzwelle]]nsender (UKW) weltweit.<ref name="NZZ" />


== Gedenken ==
== Gedenken ==
[[Datei:GMSantaCroce.jpg|miniatur|Gedenktafel in der [[Santa Croce (Florenz)|Basilika Santa Croce]], Florenz]]
[[Datei:GMSantaCroce.jpg|mini|upright=1.12|Gedenktafel in der [[Santa Croce (Florenz)|Basilika Santa Croce]], Florenz]]
[[Datei:Lire 2000 (Guglielmo Marconi).JPG|mini|Marconi auf der letzten 2000-[[Italienische Lira|Lire-Banknote]] Italiens, die zwischen 1990 und 1992 ausgegeben wurde.]]
[[Datei:Lire 2000 (Guglielmo Marconi).JPG|mini|upright=1.12|Marconi auf der letzten italienischen 2000-[[Italienische Lira|Lire-Banknote]]]]
Als Marconi starb, wurde zu seinem Gedenken sämtlicher Funkverkehr für zwei Minuten ausgesetzt.
Als Marconi starb, wurde zu seinem Gedenken sämtlicher Funkverkehr weltweit für zwei Minuten ausgesetzt.


Die Gemeinde [[Sasso Marconi]] trägt seinen Namen. Rund drei Kilometer nördlich von Sasso Marconi befinden sich die [[Villa Griffone]] – das heutige Marconi-Museum – und das Marconi-[[Mausoleum]].
Die Gemeinde [[Sasso Marconi]] trägt seinen Namen. Rund drei Kilometer nördlich von Sasso Marconi befinden sich die [[Villa Griffone]] – das heutige Marconi-Museum – und das Marconi-[[Mausoleum]].


In Würdigung seiner Leistungen ist nach ihm der Asteroid [[(1332) Marconia]] und ein [[Mondkrater]] auf der [[Mondrückseite]] benannt.<ref>[http://the-moon.wikispaces.com/Marconi Marconi]@the-moon.wikispaces.com (abgerufen am 14. Oktober 2010)</ref> Ebenso trägt der internationale Flughafen der italienischen Stadt [[Bologna]] den Namen ''Guglielmo Marconi''. In Gedenken an ihn wird ein jährlich ausgetragener [[Contest (Amateurfunk)|Amateurfunk-Contest]] ''Marconi memorial contest'' genannt. In der italienischen Sprache wird ein [[Funker]] als ''Marconista'' bezeichnet.
In Würdigung seiner Leistungen ist nach ihm der Asteroid [[(1332) Marconia]] und ein [[Mondkrater]] auf der [[Mondrückseite]] benannt.<ref>[http://the-moon.wikispaces.com/Marconi Marconi]@the-moon.wikispaces.com (abgerufen am 14. Oktober 2010)</ref> Ebenso trägt der internationale Flughafen der italienischen Stadt [[Bologna]] den Namen ''Guglielmo Marconi''. In Gedenken an ihn wird ein jährlich ausgetragener [[Amateurfunkwettbewerb]] ''Marconi memorial contest'' genannt. In der italienischen Sprache wird ein [[Funker]] als ''Marconista'' bezeichnet.
 
Auch der 1963 in Dienst gestellte italienische Passagierdampfer [[Guglielmo Marconi (Schiff, 1963)|''Guglielmo Marconi'']] war nach ihm benannt.
 
Marconi wurde auf der letzten [[italien]]ischen 2000-[[Italienische Lira|Lire-Banknote]] abgebildet, die von der [[Banca d’Italia]] zwischen 1990 und 2001 ausgegeben wurde.


Marconi wurde auf der letzten 2000-Lire-Banknote abgebildet, die von der [[Banca d’Italia]] zwischen 1990 und 1992 ausgegeben wurde.
Im [[Steampunk]]-Genre werden Mobiltelefone meist als ''Marconiphon'' bezeichnet.


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur | Titel = A History of The Marconi Company | Autor = W.J. Baker | Verlag = Routledge | Jahr = 1970 | ISBN = 0-415-14624-0 }}
* {{Literatur | Titel = A History of The Marconi Company | Autor = W. J. Baker | Verlag = Routledge | Jahr = 1970 | ISBN = 0-415-14624-0 }}
* Walter Kellogg Towers: [https://archive.org/stream/mastersofspacemo00towe#page/n5/mode/2up ''Masters of space'':] Morse and the telegraph; Thompson and the cable; Bell and the telephone; [https://archive.org/stream/mastersofspacemo00towe#page/198/mode/2up ''Marconi and the wireless telegraph'']; Carty and the wireless telephone; Publisher: Harper & brothers, New York & London, 1917
* Walter Kellogg Towers: [https://archive.org/stream/mastersofspacemo00towe#page/n5/mode/2up ''Masters of space'':] Morse and the telegraph; Thompson and the cable; Bell and the telephone; [https://archive.org/stream/mastersofspacemo00towe#page/198/mode/2up ''Marconi and the wireless telegraph'']; Carty and the wireless telephone; Publisher: Harper & brothers, New York & London, 1917
* G. B. Marini Bettòlo: ''Guglielmo Marconi – Personal Memories and Documents''. In: ''Rivista di Storia della Scienza''. Jg.&nbsp;3, 1986, S.&nbsp;453&nbsp;f.
* G. B. Marini Bettòlo: ''Guglielmo Marconi – Personal Memories and Documents''. In: ''Rivista di Storia della Scienza''. Jg.&nbsp;3, 1986, S.&nbsp;453&nbsp;f.
* F. Gardiol und Y. Fournier : ''Salvan, die Wiege der Telekommunikation''. In: ''Bulletin SEV/VSE'' 21-2007, S.&nbsp;24–28
* F. Gardiol und Y. Fournier: ''Salvan, die Wiege der Telekommunikation''. In: ''Bulletin SEV/VSE'' 21-2007, S.&nbsp;24–28
* Y. Fournier und F. Gardiol: ''Marconi et Salvan: à l’aube de la télécommunication sans fil.'' Hrsg. Porte-Plumes, Ayer 2009
* Y. Fournier und F. Gardiol: ''Marconi et Salvan: à l’aube de la télécommunication sans fil.'' Hrsg. Porte-Plumes, Ayer 2009
* M.Giorgi, B. Valotti: ''Guglielmo Marconi Wireless Laureate'', Bononia University Press, 2010
* M. Giorgi, B. Valotti: ''Guglielmo Marconi Wireless Laureate'', Bononia University Press, 2010
* {{Literatur
* {{Literatur
|Autor = Kurt Jäger, Friedrich Heilbronner
|Autor = Kurt Jäger, Friedrich Heilbronner
|Titel = Lexikon der Elektrotechniker
|Titel = Lexikon der Elektrotechniker
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|Verlag = VDE-Verlag | Auflage = 2. | Jahr = 2010 |Ort=Berlin| ISBN = 978-3-8007-2903-6 | Seiten=273–274 }}
* {{DictSciBiogr |Autor=Robert A. Chipman |Lemma=Marconi, Guglielmo |Band=9 |Seiten=98–99 |Kommentar=}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.fgm.it/ Fondazione Guglielmo Marconi] (italienisch/englisch)
* [http://www.fgm.it/ Fondazione Guglielmo Marconi] (italienisch/englisch)
* [http://www.ieee.ca/millennium/radio/radio_differences.html Kritisches zu Marconis „erster“ Transatlantik-Uebertragung] (englisch)
* [http://www.ieee.ca/millennium/radio/radio_differences.html Kritisches zu Marconis „erster“ Transatlantik-Uebertragung] (englisch)
* {{Pressemappe|FID=pe/019406}}
* [http://www.mhs.ox.ac.uk/marconi/exhibition/index.htm Wireless World: Marconi & the making of radio] (englisch) im History of Science Museum Oxford


== Filme ==
== Filme ==
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<ref name="simo1">{{Internetquelle | url = http://www.radarpages.co.uk/download/p37.pdf | titel =Guglielmo Marconi and Early Systems of Wireless Communication | autor = R. W. Simons | datum = 1996 | zugriff = 2016-03-31 }}</ref>
<ref name="simo1">{{Internetquelle | url = http://www.radarpages.co.uk/download/p37.pdf | titel =Guglielmo Marconi and Early Systems of Wireless Communication | autor = R. W. Simons | datum = 1996 | zugriff = 2016-03-31 }}</ref>
<ref name="fgm1">{{Internetquelle | url = http://www.fgm.it/en/marconi-en/biography.html | titel = Biography Guglielmo Marconi | autor = Barbara Valotti | zugriff = 2016-04-01 }}</ref>
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<ref name="pat12039">[http://www.earlyradiohistory.us/1901fae.htm Britisches Patent Nr. 12039 (1897)] „''Improvements in Transmitting Electrical impulses and Signals, and in Apparatus therefor''“. Anmeldedatum 2. Juni 1896; Erteilung 2. Juli 1897</ref>
<ref name="pat12039">{{Patent| Land=GB| V-Nr=189612039| Code=A| Titel=Improvements in Transmitting Electrical Impulses and Signals, and in Apparatus therefor| A-Datum=1896-06-02| V-Datum=1897-07-02| Erfinder=Guglielmo Marconi}}</ref>
<ref name="pat7777">[http://www.mhs.ox.ac.uk/marconi/exhibition/7777.htm Britisches Patent Nr. 7777 (1900)] „''Improvements in Apparatus for Wireless Telegraphy''“. Anmeldedatum 26. April 1900; Erteilung 13. April 1901</ref>
<ref name="pat7777">{{Patent| Land=GB| V-Nr=190007777| Code=A| Titel=Improvements in Apparatus for Wireless Telegraphy| A-Datum=1900-04-26| V-Datum=1901-04-13| Anmelder=Marconi Wireless Telegraph Co, Guglielmo Marconi}}</ref>
</references>
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Aktuelle Version vom 31. Januar 2022, 18:10 Uhr

Guglielmo Marconi (um 1907) Signatur von Guglielmo Marconi

Guglielmo Marconi ([ɡuʎˈʎɛlmo marˈkoːni]), seit 1924 1. Marchese von Marconi (* 25. April 1874 in Bologna; † 20. Juli 1937 in Rom), war ein italienischer Radio- und Amateurfunk-Pionier sowie Unternehmensgründer der Wireless Telegraph & Signal Company, die später zur Marconi Company wurde. Im Jahr 1909 bekam er für seine praktischen Arbeiten im Bereich der Funktelegrafie gemeinsam mit Ferdinand Braun, der die theoretischen Grundlagen dazu erarbeitete, den Nobelpreis für Physik.

Leben

Einer der ersten Sender Marconis. Die obere Metallplatte dient als Antenne.

Guglielmo Marconi wurde als zweiter Sohn des italienischen adeligen Landbesitzers Giuseppe Marconi und dessen irischer Frau Annie Jameson, Enkelin von John Jameson, dem Gründer der Whiskeybrennereien Jameson & Sons, als Guglielmo Giovanni Maria Marconi geboren.[1] Zusammen mit seinem älteren Bruder Alfonso verbrachte er gemeinsam mit seiner Mutter die frühen Kinderjahre von 1879 bis 1881 in der englischen Stadt Bedford auf einer Privatschule, kehrte dann wieder mit seiner Familie nach Italien zurück und ging bis zum Alter von 14 in Florenz, danach für zwei Jahre in Livorno, zur Schule, wo er auch zusätzlich Privatunterricht in Naturwissenschaften von Vincenzo Rosa erhielt. Im Sommer 1892 besuchte er außerordentlich einige Vorlesungen bei Augusto Righi und Bernardo Dessau an der Universität Bologna, erreichte aber nie die Hochschulreife und Zulassung für ein reguläres Studium an der Universität oder der Militärakademie.[2] Der wesentliche Zeitraum für seine bedeutenden Arbeiten fiel in die Zeit von 1894 bis knapp nach der Jahrhundertwende. Im Jahre 1909 erhielt er den Nobelpreis für Physik.

Am 16. März 1905 heiratete Marconi Beatrice O’Brien, Tochter des 14. Baron von Inchiquin. Aus der Ehe stammen drei Kinder, die Töchter Degna und Gioia und der Sohn Giulio. Die Ehe wurde 1924 geschieden und 1927 für nichtig erklärt,[3] womit Marconi wieder heiraten konnte. In zweiter Ehe heiratete er am 16. Juni 1927 Maria Cristina Bezzi Scali, 1930 wurde die Tochter Maria Elettra Elena Anna geboren. Marconi war bei seiner zweiten Heirat 53 Jahre alt und fast doppelt so alt wie seine Frau.

Im Jahre 1923 trat er der italienischen nationalen faschistischen Partei (PFN) bei.[4] 1924 wurde Marconi auf Vorschlag der faschistischen Regierung durch König Viktor Emanuel III. geadelt und erhielt den Titel Marchese (deutsch: Markgraf). Im Jahr 1928 wurde er Präsident des italienischen Nationalrates für Wissenschaften, 1930 nach Vorschlag von Benito Mussolini Präsident der Accademia Nazionale dei Lincei (Königlich Italienischen Akademie der Wissenschaften), was ihn gleichzeitig zu einem Mitglied im großen faschistischen Rat machte. 1931 wurde er Mitglied der vatikanischen Pontifikal-Akademie der Wissenschaften. Da Marconi allerdings gegen die Parteilinie eine Allianz mit England befürwortete, kam es immer wieder zu Spannungen.[4] 1932 wurde Marconi Mitglied der National Academy of Sciences der USA.

Am 19. Juli 1937 erlitt Marconi in Rom einen Schlaganfall, dem er am Folgetag erlag. Mit einem Staatsakt wurde er zunächst dort beigesetzt und nach der Fertigstellung eines Mausoleums am Familienstammsitz in der Villa Griffone in Pontecchio nahe Bologna im Oktober 1941 dorthin überführt. Marconi wurde in seiner Heimat überaus verehrt, seine größten wirtschaftlichen Erfolge erlangte er jedoch in England, wo sich auch die meisten originalen Dokumente und Gegenstände befinden.

Werk

Anfangszeit

Marconi mit seiner Sender- und Empfangseinheit (1896)

Im Jahr 1894, im Alter von 20 Jahren, beschäftigte er sich zunächst mit den theoretischen Arbeiten von Heinrich Hertz, um im Jahr 1895 mit ersten praktischen Experimenten zu den sogenannten Hertzschen Wellen, einer frühen Bezeichnung für elektromagnetische Wellen, zu beginnen. Die Experimente führte er zunächst am Familiensitz in der Villa Griffone aus und konnte mit ersten Experimentalaufbauten Distanzen von ca. zwei Kilometer drahtlos überbrücken.[2] Als Sender verwendete er Knallfunkensender, modifizierte die Aufbauten in verschiedenen Details und probierte in Versuchen verschiedene Verbesserungen aus.

Im Sommer 1895 stellte er auch einige seiner Versuche über 1,5 km Entfernung in Salvan in den Schweizer Alpen an.[5] 1896 baute Marconi ein „Gerät zur Aufspürung und Registrierung elektrischer Schwingungen“. Die Detektion der Hochfrequenzschwingungen basierte damals auf dem sogenannten Kohärer, welcher Metallfeilspäne in einem dünnen Glasröhrchen enthält. Durch die empfangene Hochfrequenzschwingung ändert sich der elektrische Widerstand der Anordnung, wobei verschiedene Parameter wie die Korngröße und die Legierung der verwendeten Metallspäne wesentlichen Einfluss auf die Funktion haben. Verschiedene Typen von Kohärern wurden bereits zuvor 1890 von Édouard Branly und unabhängig davon 1893 von Alexander Stepanowitsch Popow eingesetzt.[2] Popow benutzte den Kohärer allerdings nicht für den Nachrichtenempfang, sondern zur Detektion von Blitzentladungen.

Sendeversuche in England

Sendeversuch mit einem Sender Mar­co­nis über den Bristolkanal (Mai 1897)

Anfang 1896 waren seine Experimente an Sender- und Empfangseinheit soweit vorangeschritten, dass er ein erstes Patent dafür in Erwägung zog. Über einen Freund der Familie, den damaligen Botschafter von Italien in England, General Ferrero, kam Marconi im Februar 1896 wieder nach London, demonstrierte seine Anordnung und stellte einen ausführlichen Patentantrag Mitte 1896.[6] Über einen weiteren Familienkontakt, seinen Cousin mütterlicherseits Henry Jameson-Davis, wurde Mitte 1896 in London der Kontakt zu William Henry Preece hergestellt, damals Chefingenieur des British General Post Office. Von Marconis System beeindruckt wurde Preece in der Folgezeit ein Unterstützer von Marconi. Im Dezember des gleichen Jahres gab Preece eine Demonstration des Sendesystems von Marconi, wo er behauptete, dass Marconi der Erfinder der drahtlosen Nachrichtenübertragung sei. Dies führte vor allem in akademischen Kreisen und bei Oliver Lodge zu Widerspruch, da wesentliche Beiträge zu Marconis Funksystem auch von Lodge stammen. Lodge hatte es aber versäumt, in früheren Arbeiten und Entdeckungen die entsprechende praktische Bedeutung zu erkennen und die Erfindungen patentrechtlich abzusichern.[2]

Im Mai 1897 wurden, auf Intention von Preece, vom British Post Office erste Sendeversuche im Bristolkanal von der Insel Flat Holm zum Festland zunächst über eine Distanz von etwa sechs Kilometern unternommen. Nach mehreren Fehlversuchen gelang die Übermittlung der Nachricht let it be so mittels des Knallfunkensenders von Marconi. In unmittelbarer Folge gelang die Übertragung über eine größere Distanz von ca. 15 km. Der als Zeuge bei dem Versuch anwesende Adolf Slaby aus Deutschland schlug dabei für das Verfahren die treffende Bezeichnung spark telegraphy, deutsch Funkentelegrafie, vor, die sich in Folge im Deutschen in Begriffen wie Funkübertragung für eine drahtlose Nachrichtenübertragung etablierte.[2] Slaby war es danach auch, der Wilhelm II. (Deutsches Reich) die drahtlose Telegraphie vorführte und Morsezeichen über eine Entfernung von 1,6 Kilometern sendete. Der italienische Postminister hielt entsprechende Vorführung für unwichtig. Ein britischer Minister hingegen erkennt den Wert der Technik sofort.[7]

Firmengründungen

Marconi, mit (rechts) Sendeanlage und (links) dazu passendem Empfänger (1901)

Es folgte am 20. Juli 1897 die Firmengründung der Wireless Telegraph and Signal Co. in London. Marconi erhielt dabei wesentliche finanzielle Unterstützung durch seine Familie, und da insbesondere durch seinen Cousin Henry Jameson-Davis: Erster Vorsitzender in der Wireless Telegraph and Signal Co., später umbenannt in Marconi’s Wireless Telegraph Co. Ltd, wurde der Whiskeybrenner Jameson-Davis, sieben der ersten acht Teilhaber an der Firma waren Personen aus der Whiskeybranche aus dem Umfeld von Jameson-Davis.[2] Die Patentrechte wurden in die neu gegründete Firma übertragen, Marconi wurde dadurch finanziell unabhängiger. Die US-amerikanische American Marconi Wireless Corporation wurde einige Jahre später nach den ersten erfolgreichen drahtlosen Verbindungen am 22. November 1899 gegründet und ging 1919 in der Radio Corporation of America (RCA) auf. Ein Jahr später wurde die Marconi International Marine Co. gegründet, die sich mit der Installation und dem Betrieb von Funksendern auf Schiffen beschäftigte, ein für Marconi wesentlicher Geschäftszweig.

Durch die Firmengründung Wireless Telegraph and Signal Co. kam es in den beiden Folgejahren 1898 und 1899 zu einer Reihe von Versuchssendeanlagen, wobei die Reichweite laufend verbessert wurde. So wurde das erste bezahlte Funktelegramm Anfang 1898 von Lord Kelvin von Isle of Wight nach Bournemouth verschickt. Kelvin bestand auf der Bezahlung der Versuchsübertragung.[2] Am 27. März 1899 kam es zur ersten drahtlosen Verbindung über den Ärmelkanal vom South Foreland Lighthouse (Leuchtturm von South Foreland) bei Dover nach Wimereux.[8] Daneben gab es mehrere Installationen auf Schiffen. So wurde 1899 bei britischen Militärmanövern von der HMS Europa über die HMS Juno als Relaisstation eine Distanz von in Summe ca. 150 km überbrückt.[2]

Im Jahr 1900 erreichte Marconi durch eine technische Verbesserung eine weitere Steigerung in der Reichweite und vor allem der Selektivität. Bei bisherigen Sendeanlagen war nur ein Schwingkreis vorhanden, der zugleich Senderkreis und Oszillatorkreis darstellte. Diesem Schwingkreis wurde durch Abstrahlung Energie entzogen, wodurch die so gedämpfte Schwingung rasch zum Ende kam. Wünschenswert ist eine längere Zeitdauer der Oszillation auf möglichst konstanter Frequenz, ausgelöst durch den Knallfunken, dem aber die Notwendigkeit von möglichst effizienter Energieabstrahlung entgegen steht. Durch die Trennung dieser beiden Schwingkreise und durch die nur lose und einstellbare Kopplung zwischen ihnen konnte Marconi eine Steigerung vor allem in der Selektivität und der Reichweite bei sonst etwa gleichem Leistungseinsatz erzielen. Das Verfahren wurde als britisches Patent mit der Nummer 7777 erteilt.[9]

Transatlantische Funkverbindung

Funkstation auf Poldhu (Cornwall): erste Sendeantenne, die noch vor In­be­trieb­nahme durch einen Sturm zerstört wurde (1901)
Zweite Sendeantenne, mit der die erste transatlantische Funkverbindung gelang

Auf Poldhu auf der Halbinsel The Lizard in Cornwall wurde Ende 1900 mit dem Bau einer ersten Funkstation begonnen, mit der die erste transatlantische Verbindung durchgeführt werden sollte. Die Sendeanlagen wurden wesentlich von John Ambrose Fleming, zu jener Zeit wissenschaftlicher Berater bei Marconi, geplant. Die auf eine Leistung von ca. 25 kW ausgelegte Sendeanlage wurde von Marconis Firma Wireless Telegraph and Signal Co. finanziert und an der Küste mit freier Sicht nach Westen aufgebaut. Die Arbeiten an der ersten Station wurden im Januar 1901 abgeschlossen. Noch bevor die ersten Sendeversuche stattfinden konnten, kam es witterungsbedingt bei einem Sturm zu einem Einsturz der Antennenkonstruktion. Im gleichen Jahr wurde behelfsmäßig eine zweite Antenne, bestehend aus 60 Einzeldrähten, aufgespannt zwischen zwei 46 m hohen Masten, installiert.

Am 12. Dezember 1901 gelang dann von Poldhu aus der erste, allerdings unbestätigte transatlantische Funkempfang eines nur sehr kurzen Signals, drei Punkte für den Morsecode des Buchstaben S. Die Anlage in St. John’s in Nordamerika konnte nur Nachrichten empfangen. Marconi war bei der Empfangsstation und notierte um die Mittagszeit herum den Empfang in seinem Tagebuch. Es gab aber keine weiteren Zeugen, auch wegen der zu dem Zeitpunkt herrschenden schlechten Wetterlage bei der Station, und spätere Untersuchungen gehen aufgrund der mittäglichen Tageszeit und der Leistung der Sendestation in Poldhu davon aus, dass die drei Klickgeräusche, die Marconi für den Morsecode von dem Buchstaben S hielt, atmosphärische Störungen waren und nicht von Poldhu gesendet wurden.[2]

Im Jahr 1902 wurden systematische Reichweitentests vom Kriegsschiff USS Philadelphia durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass der Empfang in den späten Abend- und Nachtstunden deutlich besser als am späten Vormittag und zur Mittagszeit ist. Die zugrundeliegenden tageszeitabhängigen physikalischen Veränderungen in den Ionosphärenschichten waren damals noch unbekannt und wurden erst rund 25 Jahre später durch Edward Victor Appleton entdeckt. 1902 konnte Marconi die Sendeanlage weiter verbessern und längere und eindeutige Testnachrichten in beiden Richtungen über den Atlantischen Ozean übertragen.

Am 18. Januar 1903 gelang die erste öffentliche transatlantische Kommunikation: Marconi tauschte von der Marconi Wireless Station in Cape Cod, Massachusetts, Grußbotschaften zwischen US-Präsident Theodore Roosevelt und dem König von England Eduard VII. aus. Das System wurde von der Kriegsmarine übernommen. Ab Ende 1903 wurden täglich Funktelegramme zwischen Glace Bay in Nova Scotia und Poldhu in Cornwall über eine Distanz von 3840 km übertragen. Auch von der südwestirischen Mizen-Halbinsel kommunizierte Marconi mit dem vorbeifahrenden Schiffsverkehr auf dem Atlantik. Am 26. Juni 1905 erhielt Island das erste Telegramm seiner Geschichte, noch bevor ein Seekabel verlegt worden war.

Seit 1907 bestand ab dem westirischen Ort Derrygimla bei Clifden ein drahtloser transatlantischer Telegrafendienst für die Öffentlichkeit. Die Sendestation wurde während des Irischen Bürgerkrieges 1922 zerstört. Später beschäftigte Marconi sich mit der Anwendung von Kurz- und Mikrowellen.

Es gelang Marconi, in den Anfangstagen des Seefunkverkehrs fast ein Weltmonopol zu errichten. Gegenspieler waren vor allem deutsche Entwicklungen durch Ferdinand Braun bei Siemens & Halske und Adolf Slaby bei der AEG; ab 1903 auch Telefunken sowie die 1911 gegründete DEBEG.

Sonstiges

Aufgrund seines Beitrags zur drahtlosen Telegrafie wurde Marconi eine kostenlose Passage für die Jungfernfahrt der RMS Titanic im April 1912 angeboten. Die Titanic war mit einem Marconi-Sender ausgerüstet und konnte deshalb Hilferufe aussenden.[10] Er hatte jedoch Schriftverkehr zu erledigen und nahm daher drei Tage früher die RMS Lusitania, da es an Bord dieses Schiffs eine Stenografin gab. Drei Jahre später, im April 1915, nahm Marconi an der letzten abgeschlossenen Ozeanüberquerung der Lusitania teil, die auf ihrer folgenden Überfahrt vom deutschen U-Boot U 20 versenkt wurde.

Die Marconi Company war 1922 an der Gründung der British Broadcasting Company (BBC) beteiligt, welche anfänglich in den Räumen der Marconi-Fabrik in London untergebracht war.[10]

Zusammen mit Papst Pius XI. und Giuseppe Gianfranceschi SJ gehörte er zu den Schöpfern von Radio Vatikan, das am 21. September 1930 seinen Betrieb aufnahm.[11] Es handelte sich um den ersten Ultrakurzwellensender (UKW) weltweit.[10]

Gedenken

Gedenktafel in der Basilika Santa Croce, Florenz
Marconi auf der letzten italienischen 2000-Lire-Banknote

Als Marconi starb, wurde zu seinem Gedenken sämtlicher Funkverkehr weltweit für zwei Minuten ausgesetzt.

Die Gemeinde Sasso Marconi trägt seinen Namen. Rund drei Kilometer nördlich von Sasso Marconi befinden sich die Villa Griffone – das heutige Marconi-Museum – und das Marconi-Mausoleum.

In Würdigung seiner Leistungen ist nach ihm der Asteroid (1332) Marconia und ein Mondkrater auf der Mondrückseite benannt.[12] Ebenso trägt der internationale Flughafen der italienischen Stadt Bologna den Namen Guglielmo Marconi. In Gedenken an ihn wird ein jährlich ausgetragener Amateurfunkwettbewerb Marconi memorial contest genannt. In der italienischen Sprache wird ein Funker als Marconista bezeichnet.

Auch der 1963 in Dienst gestellte italienische Passagierdampfer Guglielmo Marconi war nach ihm benannt.

Marconi wurde auf der letzten italienischen 2000-Lire-Banknote abgebildet, die von der Banca d’Italia zwischen 1990 und 2001 ausgegeben wurde.

Im Steampunk-Genre werden Mobiltelefone meist als Marconiphon bezeichnet.

Literatur

  • W. J. Baker: A History of The Marconi Company. Routledge, 1970, ISBN 0-415-14624-0.
  • Walter Kellogg Towers: Masters of space: Morse and the telegraph; Thompson and the cable; Bell and the telephone; Marconi and the wireless telegraph; Carty and the wireless telephone; Publisher: Harper & brothers, New York & London, 1917
  • G. B. Marini Bettòlo: Guglielmo Marconi – Personal Memories and Documents. In: Rivista di Storia della Scienza. Jg. 3, 1986, S. 453 f.
  • F. Gardiol und Y. Fournier: Salvan, die Wiege der Telekommunikation. In: Bulletin SEV/VSE 21-2007, S. 24–28
  • Y. Fournier und F. Gardiol: Marconi et Salvan: à l’aube de la télécommunication sans fil. Hrsg. Porte-Plumes, Ayer 2009
  • M. Giorgi, B. Valotti: Guglielmo Marconi Wireless Laureate, Bononia University Press, 2010
  • Kurt Jäger, Friedrich Heilbronner: Lexikon der Elektrotechniker. 2. Auflage. VDE-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8007-2903-6, S. 273–274.
  • Vorlage:DictSciBiogr

Weblinks

Commons: Guglielmo Marconi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Filme

  • Pionier der drahtlosen Kommunikation, Film von Axel Engstfeld, 2011[13] bei Terra X
  • Thomas Ammann: Meilensteine der frühen Kommunikation. DVD. Drehbuch: Susanne Päch. Kamera: Johannes Kirchlechner. Reihe: P. M. Wissensedition. Meilensteine, 3. o. J. (2007), 60 Min.[14]

Einzelnachweise

  1. Accademia di scienze (Hrsg.): Atti della Accademia di scienze, lettere e arti di Palermo: Scienze. Presso l’accademia, 1974, S. 11.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 R. W. Simons: Guglielmo Marconi and Early Systems of Wireless Communication. 1996, abgerufen am 31. März 2016.
  3. Rota Romana, Westmonasteriensis, coram Grazioli, 11. April 1927, AAS 19 (1927) 217–227 = RRDec 19 (1927) 104–115
  4. 4,0 4,1 Barbara Valotti: Biography Guglielmo Marconi. Abgerufen am 1. April 2016.
  5. Fred Gardiol, Yves Fournier: Salvan, die Wiege der Telekommunikation. Marconi und seine ersten Versuche mit drahtloser Kommunikation in den Schweizer Alpen. (PDF; 486 kB), Bulletin SEV/VSE 21/2007, S. 24–28
  6. Patent GB189612039A: Improvements in Transmitting Electrical Impulses and Signals, and in Apparatus therefor. Angemeldet am 2. Juni 1896, veröffentlicht am 2. Juli 1897, Erfinder: Guglielmo Marconi.
  7. Bernd Januschke, Dr. Karl-Friedrich Warner: Die Chronik des 20. Jahrhunderts. 14., ergänzte und aktualisierte Auflage 1995. Weltbild Verlag GmbH, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-130-9, S. 33.
  8. Joachim Beckh: Blitz und Anker. Band 1, ISBN 3-8334-2996-8, S. 261.
  9. Patent GB190007777A: Improvements in Apparatus for Wireless Telegraphy. Angemeldet am 26. April 1900, veröffentlicht am 13. April 1901, Anmelder: Marconi Wireless Telegraph Co, Guglielmo Marconi.
  10. 10,0 10,1 10,2 Andres Wysling: Nobelpreisträger war ein Faschist. In: Neue Zürcher Zeitung, 15. September 2021, abgerufen am 15. September 2021
  11. Heiliger Stuhl: The Founding of Vatican Radio, abgerufen am 3. Januar 2012 (englisch)
  12. Marconi@the-moon.wikispaces.com (abgerufen am 14. Oktober 2010)
  13. ZDF, 13. Februar 2011 über sein Wirken
  14. Stellt vier Pioniere der Kommunikations- und Speichertechnologien vor. Neben Marconi und der Funktechnik sind das Louis Daguerre und die Fotografie, Alexander Graham Bell und das Telefon sowie Thomas A. Edison und die Schallaufzeichnung