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Der (absolute) '''Wärmewiderstand''' (auch '''Wärmeleitwiderstand''', '''thermischer Widerstand''') <math>R_{th}</math> ist ein Wärme[[kennwert]] und ein Maß für die Temperaturdifferenz, die in einem Objekt beim Hindurchtreten eines [[Wärmestrom]]es ([[Wärme]] pro Zeiteinheit oder Wärmeleistung) entsteht. Der [[Kehrwert]] des Wärmewiderstands ist der '''Wärmeleitwert''' des Bauteils | Der (absolute) '''Wärmewiderstand''' (auch '''Wärmeleitwiderstand''', '''thermischer Widerstand''') <math>R_{th}</math> ist ein Wärme[[kennwert]] und ein Maß für die Temperaturdifferenz, die in einem Objekt beim Hindurchtreten eines [[Wärmestrom]]es ([[Wärme]] pro Zeiteinheit oder Wärmeleistung) entsteht. Der [[Kehrwert]] des Wärmewiderstands ist der '''Wärmeleitwert''' <math>\lambda</math> des Bauteils. | ||
== Definition == | == Definition == | ||
:<math>R_{th} = \frac{\Delta T}{\dot | Der thermische Widerstand <math>R_{th}</math> bzw. der thermische Leitwert λ ist definiert als das Verhältnis von Temperaturdifferenz zu Wärmefluss durch einen Körper: | ||
:<math>R_\mathrm{th} = \frac{\Delta T}{\dot Q} \quad</math> bzw. <math>\quad \lambda = \frac{\dot Q}{\Delta T}</math> | |||
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* <math>\Delta T</math> | * <math>\Delta T</math> – [[Temperatur]]differenz (z. B. zwischen Außen- und Innenseite einer Thermosflasche oder zwischen einer Kühlfläche und der Umgebungsluft) | ||
* <math>{\dot | * <math>{\dot Q}</math> – Wärmestrom (z. B. die [[Verlustleistung]] durch ein Fenster oder der Wärmestrom im [[Wärmeübertrager]]) | ||
Die Einheit des Wärmewiderstands ist [[Kelvin|K]]/[[Watt (Einheit)|W]], die des Wärmeleitwertes dementsprechend W/K. | |||
Die Einheit des Wärmewiderstands ist [[Kelvin|K]]/[[Watt (Einheit)|W]]. | |||
== Analogie zum ohmschen Gesetz == | == Analogie zum ohmschen Gesetz == | ||
Thermische Größen haben Analogien zu denen des elektrischen Widerstandes, die sich auch in ihren Namen zeigen. | Thermische Größen haben Analogien zu denen des elektrischen Widerstandes, die sich auch in ihren Namen zeigen. | ||
Es treten Analogien zum elektrischen Strom auf, die die Anwendung des [[Ohmsches Gesetz|ohmschen Gesetzes]] und der [[Kirchhoffsche Regeln|kirchhoffschen Regeln]] bei der Wärmeübertragung ermöglichen. Diese sind: | Es treten Analogien zum elektrischen Strom auf, die die Anwendung des [[Ohmsches Gesetz|ohmschen Gesetzes]] und der [[Kirchhoffsche Regeln|kirchhoffschen Regeln]] bei der Wärmeübertragung ermöglichen. Diese sind: | ||
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! Thermodynamik !! Elektrischer Strom | ! Thermodynamik !! Elektrischer Strom | ||
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|Absoluter Wärmewiderstand <math>R_{th} | |Absoluter Wärmewiderstand <math>R_\mathrm{th}</math> | ||
|[[Elektrischer Widerstand]] <math>R | |[[Elektrischer Widerstand]] <math>R</math> | ||
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|Temperaturdifferenz <math>\Delta T | |Temperaturdifferenz <math>\Delta T</math> | ||
|[[Elektrische Spannung]] <math>U | |[[Elektrisches Potential|Elektrische Potentialdifferenz]] <math>\Delta\varphi</math> <br />= [[Elektrische Spannung]] <math>U</math> | ||
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|Wärmestrom <math>\dot{Q} | |Wärmestrom <math>\dot{Q}</math> | ||
|[[Elektrischer Strom]] <math>I | |[[Elektrischer Strom]] <math>I</math> | ||
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|Wärmeleitfähigkeit <math>\lambda | |Wärmeleitfähigkeit <math>\lambda</math> | ||
|[[Elektrische Leitfähigkeit]] <math>\sigma | |[[Elektrische Leitfähigkeit]] <math>\sigma</math> | ||
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|Wärmekapazität <math>C_{th} = | |Wärmekapazität <math>C_\mathrm{th} = c_\mathrm v \cdot V</math> | ||
|[[Elektrische Kapazität]] <math>C</math> | |[[Elektrische Kapazität]] <math>C</math> | ||
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== Anwendungsbeispiele == | == Anwendungsbeispiele == | ||
Für einen Körper mit konstanter [[Querschnittsfläche]] <math>A</math> senkrecht zum Wärmestrom <math>Q</math> lässt sich der Wärmewiderstand <math>R_\mathrm{th}</math> bei [[Homogenität (Physik)|homogenen]] Material über dessen [[Wärmeleitfähigkeit]] <math>\lambda</math> und die Länge (bzw. Dicke) <math>l</math> berechnen: | |||
:<math>R_\mathrm{th} = \frac{l}{\lambda \cdot A}</math> | |||
Das Hantieren mit Widerständen ist praktischer in Situationen, in denen Widerstände [[Reihenschaltung|in Reihe]] auftreten, wie der [[Wärmeübergang]] auf einen [[Kühlkörper]], die [[Wärmeleitung]] im Kühlkörper und schließlich der Wärmeübergang an die Luft. Mit Leitwerten lassen sich [[Parallelschaltung|parallal aufgebaute]] Widerstände leicht zusammenfassen (z. B. eine Wand, bei der ein Teil aus Beton, Ziegelmauerwerk und Fenster besteht), da sich die einzelnen Leitwerte zum Leitwert des gesamten Bauteils addieren. | |||
=== Bauphysik === | === Bauphysik === | ||
Wenn bei einer [[Styropor]]platte mit einem Wärmewiderstand von 1 K/W zwischen den beiden Seiten ein Temperaturunterschied von 20 K herrscht, dann ergibt sich ein [[Wärmestrom]] durch die Platte von: | Wenn bei einer [[Styropor]]platte mit einem Wärmewiderstand von 1 K/W zwischen den beiden Seiten ein Temperaturunterschied von 20 K herrscht, dann ergibt sich ein [[Wärmestrom]] durch die Platte von: | ||
:<math>\dot{Q} = \frac{\Delta T}{R_{th}} = \mathrm{\frac{20\;K}{1\;\frac{K}{W}}= 20\;W} \,</math> | :<math>\dot{Q} = \frac{\Delta T}{R_\mathrm{th}} = \mathrm{\frac{20\;K}{1\;\frac{K}{W}}= 20\;W} \,</math> | ||
=== Saison-Wärmespeicher === | === Saison-Wärmespeicher === | ||
Ein [[Wärmespeicher]] mit konstanter Umgebungstemperatur entlädt sich durch die eigene [[Wärmedämmung]]. | Ein [[Wärmespeicher]] mit konstanter Umgebungstemperatur entlädt sich durch die eigene [[Wärmedämmung]]. Der Verlauf der Temperaturdifferenz <math>\Delta T</math> zur Umgebung über der Zeit <math>t</math> ist | ||
Der Verlauf der Temperaturdifferenz <math>\Delta T</math> zur Umgebung über der Zeit <math>t</math> ist | |||
:<math>\Delta T = \Delta T_0 \cdot e^{-\frac{t}{\tau}}</math> | :<math>\Delta T = \Delta T_0 \cdot e^{-\frac{t}{\tau}}</math> | ||
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Jetzt als Zahlenbeispiel, die meisten Ergebnisse sind gerundet: | Jetzt als Zahlenbeispiel, die meisten Ergebnisse sind gerundet: | ||
Wärmespeichermedium sei Wasser mit 45 | Wärmespeichermedium sei Wasser mit 45 % [[Ethylenglycol]], 7 m breit, 7 m lang, 4 m hoch: | ||
:<math>V = 7 \cdot 7 \cdot 4 \; \mathrm{m}^3 = 196 \; \mathrm{m}^3</math> | :<math>V = 7 \cdot 7 \cdot 4 \; \mathrm{m}^3 = 196 \; \mathrm{m}^3</math> | ||
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Die [[spezifische Wärmekapazität]] der Wasser-Glycol-Mischung ist | Die [[spezifische Wärmekapazität]] der Wasser-Glycol-Mischung ist | ||
:<math> | :<math>c_\mathrm v = 3{,}5 \; \frac{\mathrm{MJ}}{\mathrm{m}^3 \mathrm{K}}</math> | ||
Die Wärmekapazität ist das Produkt aus volumenbezogener spezifischer Wärmekapazität und Volumen | Die Wärmekapazität ist das Produkt aus volumenbezogener spezifischer Wärmekapazität und Volumen | ||
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:<math>\tau = R_\mathrm{th} \cdot C_\mathrm{th} = 20{,}6 \cdot 10^6 \; \mathrm{s} = 238 \; \text{Tage}</math> | :<math>\tau = R_\mathrm{th} \cdot C_\mathrm{th} = 20{,}6 \cdot 10^6 \; \mathrm{s} = 238 \; \text{Tage}</math> | ||
Nach 238 Tagen ist die Differenz zwischen Temperatur im Wasser und in der Umgebung also auf 37 | Nach 238 Tagen ist die Differenz zwischen Temperatur im Wasser und in der Umgebung also auf 37 % (<math>= e^{-1}</math>) des Anfangswerts gesunken. | ||
===Elektronik === | === Elektronik === | ||
Bei der [[Auslegung (Technik)|Auslegung]] der Kühlung von [[Halbleiter]]n oder anderen Schaltungselementen in [[Elektronische Schaltung|elektronischen Schaltungen]] ist der Wärmewiderstand eines konkreten [[Kühlkörper]]s die maßgebliche [[Kennwert|Kenngröße]] zu dessen Auswahl. Sie wird vom Kühlkörperhersteller angegeben, z. B. für freie [[Konvektion]]. | Bei der [[Auslegung (Technik)|Auslegung]] der Kühlung von [[Halbleiter]]n oder anderen Schaltungselementen in [[Elektronische Schaltung|elektronischen Schaltungen]] ist der Wärmewiderstand eines konkreten [[Kühlkörper]]s die maßgebliche [[Kennwert|Kenngröße]] zu dessen Auswahl. Sie wird vom Kühlkörperhersteller angegeben, z. B. für freie [[Konvektion]] und ist möglichst klein zu halten. | ||
Der Wärmewiderstand eines Bauelements ohne Kühlkörper zur Umgebung kann zur Kontrolle herangezogen werden, ob eine Kühlkörpermontage überhaupt erforderlich ist – er wird vom Bauteil-Hersteller mit R<sub>th</sub>J/A (von engl. ''Junction/Ambient'') angegeben. | Der Wärmewiderstand eines Bauelements ohne Kühlkörper zur Umgebung kann zur Kontrolle herangezogen werden, ob eine Kühlkörpermontage überhaupt erforderlich ist – er wird vom Bauteil-Hersteller mit R<sub>th</sub>J/A (von engl. ''Junction/Ambient'') angegeben. | ||
Im Halbleiterbauteil selbst tritt ein Wärmewiderstand zwischen [[Integrierter Schaltkreis|Chip]] und Gehäuse-Kühlfläche auf. Er wird vom Hersteller mit R<sub>th</sub>J/C (von engl. ''Junction/Case'') angegeben. | Im Halbleiterbauteil selbst tritt ein Wärmewiderstand zwischen [[Integrierter Schaltkreis|Chip]] und Gehäuse-Kühlfläche auf. Er wird vom Hersteller mit R<sub>th</sub>J/C (von engl. ''Junction/Case'') angegeben. | ||
Die Montage selbst und möglicherweise ein [[Wärmeleitpad]] verursachen weitere Wärmewiderstände. Befindet sich der Kühlkörper innerhalb eines Gehäuses oder eines Baugruppenträgers, so ist zu beachten, dass er die Wärme an Luft abgibt, deren Temperatur möglicherweise deutlich über der Temperatur der Umgebung liegt. | Die Montage selbst und möglicherweise ein [[Wärmeleitpad]] verursachen weitere Wärmewiderstände. Befindet sich der Kühlkörper innerhalb eines Gehäuses oder eines Baugruppenträgers, so ist zu beachten, dass er die Wärme an Luft abgibt, deren Temperatur möglicherweise deutlich über der Temperatur der Umgebung liegt. | ||
Aus der [[Verlustleistung]] <math>P_{\,} \ </math> und der Summe aller Wärmewiderstände <math>R_{th}\ </math> kann die Temperaturdifferenz <math>\Delta T \ </math> zwischen Chip und der Umgebung des Kühlkörpers berechnet werden: | Aus der [[Verlustleistung]] <math>P_{\,} \ </math> und der Summe aller Wärmewiderstände <math>R_\mathrm{th}\ </math> kann die Temperaturdifferenz <math>\Delta T \ </math> zwischen Chip und der Umgebung des Kühlkörpers berechnet werden: | ||
:<math>\Delta T = P \cdot R_{th}</math> | :<math>\Delta T = P \cdot R_\mathrm{th}</math> | ||
Ist der Wert zu groß, so ist der Wärmewiderstand des Kühlkörpers zu verringern, z. B. durch einen Kühlkörper mit [[Lüfter]] oder [[Wärmerohr]], oder das Gehäuse zu belüften. | Ist der Wert zu groß, so ist der Wärmewiderstand des Kühlkörpers zu verringern, z. B. durch einen Kühlkörper mit [[Lüfter]] oder [[Wärmerohr]], oder das Gehäuse zu belüften. | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
*[[Wärmeübergangskoeffizient]] (Trocknungstechnik) | * [[Wärmeübergangskoeffizient]] (Trocknungstechnik) | ||
*[[Wärmedurchgangskoeffizient]] (Bauphysik) | * [[Wärmedurchgangskoeffizient]] (Bauphysik) | ||
{{SORTIERUNG: Warmewiderstand}} | {{SORTIERUNG: Warmewiderstand}} |
Der (absolute) Wärmewiderstand (auch Wärmeleitwiderstand, thermischer Widerstand) $ R_{th} $ ist ein Wärmekennwert und ein Maß für die Temperaturdifferenz, die in einem Objekt beim Hindurchtreten eines Wärmestromes (Wärme pro Zeiteinheit oder Wärmeleistung) entsteht. Der Kehrwert des Wärmewiderstands ist der Wärmeleitwert $ \lambda $ des Bauteils.
Der thermische Widerstand $ R_{th} $ bzw. der thermische Leitwert λ ist definiert als das Verhältnis von Temperaturdifferenz zu Wärmefluss durch einen Körper:
mit
Die Einheit des Wärmewiderstands ist K/W, die des Wärmeleitwertes dementsprechend W/K.
Thermische Größen haben Analogien zu denen des elektrischen Widerstandes, die sich auch in ihren Namen zeigen.
Es treten Analogien zum elektrischen Strom auf, die die Anwendung des ohmschen Gesetzes und der kirchhoffschen Regeln bei der Wärmeübertragung ermöglichen. Diese sind:
Thermodynamik | Elektrischer Strom |
---|---|
Absoluter Wärmewiderstand $ R_{\mathrm {th} } $ | Elektrischer Widerstand $ R $ |
Temperaturdifferenz $ \Delta T $ | Elektrische Potentialdifferenz $ \Delta \varphi $ = Elektrische Spannung $ U $ |
Wärmestrom $ {\dot {Q}} $ | Elektrischer Strom $ I $ |
Wärmeleitfähigkeit $ \lambda $ | Elektrische Leitfähigkeit $ \sigma $ |
Wärmekapazität $ C_{\mathrm {th} }=c_{\mathrm {v} }\cdot V $ | Elektrische Kapazität $ C $ |
Für einen Körper mit konstanter Querschnittsfläche $ A $ senkrecht zum Wärmestrom $ Q $ lässt sich der Wärmewiderstand $ R_{\mathrm {th} } $ bei homogenen Material über dessen Wärmeleitfähigkeit $ \lambda $ und die Länge (bzw. Dicke) $ l $ berechnen:
Das Hantieren mit Widerständen ist praktischer in Situationen, in denen Widerstände in Reihe auftreten, wie der Wärmeübergang auf einen Kühlkörper, die Wärmeleitung im Kühlkörper und schließlich der Wärmeübergang an die Luft. Mit Leitwerten lassen sich parallal aufgebaute Widerstände leicht zusammenfassen (z. B. eine Wand, bei der ein Teil aus Beton, Ziegelmauerwerk und Fenster besteht), da sich die einzelnen Leitwerte zum Leitwert des gesamten Bauteils addieren.
Wenn bei einer Styroporplatte mit einem Wärmewiderstand von 1 K/W zwischen den beiden Seiten ein Temperaturunterschied von 20 K herrscht, dann ergibt sich ein Wärmestrom durch die Platte von:
Ein Wärmespeicher mit konstanter Umgebungstemperatur entlädt sich durch die eigene Wärmedämmung. Der Verlauf der Temperaturdifferenz $ \Delta T $ zur Umgebung über der Zeit $ t $ ist
analog zum Spannungsverlauf bei einem Kondensator, der über einen Widerstand entladen wird:
Die Zeitkonstante $ \tau $, mit der sich Wärmespeicher und Kondensator entladen, ist
Jetzt als Zahlenbeispiel, die meisten Ergebnisse sind gerundet: Wärmespeichermedium sei Wasser mit 45 % Ethylenglycol, 7 m breit, 7 m lang, 4 m hoch:
Die spezifische Wärmekapazität der Wasser-Glycol-Mischung ist
Die Wärmekapazität ist das Produkt aus volumenbezogener spezifischer Wärmekapazität und Volumen
Wärmedämmung sei Schaumglas-Schotter mit einer Schichtdicke $ l=0{,}5\,\mathrm {m} $. Als Oberfläche der Wärmedämmung wird die Oberfläche des Wassertanks eingesetzt:
Die spezifische Wärmeleitfähigkeit von Schaumglas-Schotter ist
Das ergibt als Wärmewiderstand
Jetzt lässt sich die Zeitkonstante der Selbstentladung berechnen:
Nach 238 Tagen ist die Differenz zwischen Temperatur im Wasser und in der Umgebung also auf 37 % ($ =e^{-1} $) des Anfangswerts gesunken.
Bei der Auslegung der Kühlung von Halbleitern oder anderen Schaltungselementen in elektronischen Schaltungen ist der Wärmewiderstand eines konkreten Kühlkörpers die maßgebliche Kenngröße zu dessen Auswahl. Sie wird vom Kühlkörperhersteller angegeben, z. B. für freie Konvektion und ist möglichst klein zu halten.
Der Wärmewiderstand eines Bauelements ohne Kühlkörper zur Umgebung kann zur Kontrolle herangezogen werden, ob eine Kühlkörpermontage überhaupt erforderlich ist – er wird vom Bauteil-Hersteller mit RthJ/A (von engl. Junction/Ambient) angegeben.
Im Halbleiterbauteil selbst tritt ein Wärmewiderstand zwischen Chip und Gehäuse-Kühlfläche auf. Er wird vom Hersteller mit RthJ/C (von engl. Junction/Case) angegeben.
Die Montage selbst und möglicherweise ein Wärmeleitpad verursachen weitere Wärmewiderstände. Befindet sich der Kühlkörper innerhalb eines Gehäuses oder eines Baugruppenträgers, so ist zu beachten, dass er die Wärme an Luft abgibt, deren Temperatur möglicherweise deutlich über der Temperatur der Umgebung liegt.
Aus der Verlustleistung $ P_{\,}\ $ und der Summe aller Wärmewiderstände $ R_{\mathrm {th} }\ $ kann die Temperaturdifferenz $ \Delta T\ $ zwischen Chip und der Umgebung des Kühlkörpers berechnet werden:
Ist der Wert zu groß, so ist der Wärmewiderstand des Kühlkörpers zu verringern, z. B. durch einen Kühlkörper mit Lüfter oder Wärmerohr, oder das Gehäuse zu belüften.