Physikalische Größe | |||||||
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Name | spezifische Wärmekapazität | ||||||
Formelzeichen | |||||||
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Siehe auch: Wärmespeicherzahl |
Spezifische Wärmekapazität, auch spezifische Wärme, bezeichnet die auf die Masse bezogene Wärmekapazität und ist eine Stoffeigenschaft der Thermodynamik. Sie bemisst die Fähigkeit eines Stoffes, thermische Energie zu speichern.
Die spezifische Wärmekapazität eines Stoffes in einem bestimmten Zustand ist die Wärme, die einer Menge des Stoffes zugeführt oder entzogen wird, dividiert durch die zugehörige Erhöhung oder Absenkung der Temperatur und die Masse des Stoffes:
Dabei ist
Die Einheit der spezifischen Wärmekapazität ist im Internationalen Einheitensystem (SI):
Beispielsweise beträgt die spezifische Wärmekapazität von flüssigem Wasser etwa
Im Allgemeinen ist die spezifische Wärmekapazität von Zustandsgrößen abhängig, insbesondere von der Temperatur. Daher gelten Werte für die spezifische Wärmekapazität nur für eine bestimmte Temperatur, häufig für 25 °C. Messungen der Temperaturabhängigkeit
Bei einem Phasenübergang erster Ordnung ist die Wärmekapazität nicht definiert, Messwerte divergieren dort. Ein Sprung in
Zudem ist die spezifische Wärmekapazität von der Prozessführung der Erwärmung bzw. Abkühlung abhängig, vor allem bei Gasen. Insbesondere wird zwischen der spezifischen Wärme bei konstantem Volumen
Die Formel der Einleitung gibt die mittlere spezifische Wärmekapazität
Für genauere Betrachtungen ist zur wahren spezifischen Wärmekapazität bei der Temperatur
Material | c in kJ/(kg·K) | Material | c in kJ/(kg·K) | |
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Feststoffe | Gase (cp) | |||
Eis (0 °C) | [1] | 2,06Wasserstoff | 14,3 | |
Holz | ≈ | 1,7Helium | 5,19 | |
Gips | 1,09 | Methan | 2,16 | |
Aluminium | 0,9 | Wasserdampf (20 °C/ 100 °C) | 1,88/ 2,08 | |
Glas | 0,67–0,84 | Butan | 1,66 | |
Eisen/ Gusseisen | 0,452/ 0,55 | Luft (trocken) | 1,01 | |
Kupfer | 0,382 | Kohlendioxid | 0,846 | |
Silber | 0,235 | Argon | 0,523 | |
Blei | 0,129 | Baustoffe | ||
Flüssigkeiten | Holzfaserdämmstoff, Zelluloseflocken | 2,1 | ||
Wasser | 4,18 | Polystyrol | 1,4 | |
Ethanol, Glycerin | 2,43 | Schamotte | ≈ | 1|
Petroleum | 2,14 | Beton | 0,88 | |
Quecksilber | 0,139 | Mineralfaserdämmstoff | 0,8 |
Ändert sich die Temperatur eines Körpers um die Temperaturdifferenz
übergeben, vorausgesetzt, die Wärmekapazität
Handelt es sich um einen homogenen Körper, so kann man auch die massespezifische Wärmekapazität angeben:
Bezieht man die Wärmekapazität nicht auf die Masse des Stoffes, sondern auf seine Stoffmenge
Zwischen der Wärmekapazität
Nach Division durch die Stoffmenge
mit der molaren Masse
Am Beispiel Kupfer ergibt sich:
Aus den thermodynamischen Zustandsgleichungen des idealen Gases
und der Definition der Enthalpie:
folgt für die molaren Wärmekapazitäten bei konstantem Volumen
mit der universellen Gaskonstante
Hierbei stehen die einzelnen Formelzeichen für folgende Größen:
Gegenüber der molaren Wärmekapazität bei konstantem Volumen fällt diejenige bei konstantem Druck größer aus, weil das Gas in diesem Fall beim Erwärmen expandiert und damit gegen den Außendruck Arbeit leistet. Der entsprechende Anteil der zugeführten Wärme kommt nicht der inneren Energie des Gases und damit auch nicht der Temperaturerhöhung zugute. Deshalb muss für eine bestimmte Temperaturerhöhung mehr Wärme zugeführt werden, der Quotient und damit die molare Wärmekapazität vergrößern sich.
Der Isentropenexponent ist definiert als:
In guter Näherung gilt:
mit der Gesamtzahl
Das einfachste Modellsystem betrachtet die Atome als Massepunkte:
Darin ist
Für die gesamte kinetische Energie
Dieses Ergebnis folgt auch aus dem Gleichverteilungssatz der statistischen Mechanik, nach dem jedes Teilchen in jedem seiner Freiheitsgrade der Bewegung im Durchschnitt die Energie
mit
Der Massepunkt hat
Identifiziert man die thermodynamische innere Energie
Daraus folgt:
Diese Werte stimmen mit Messungen an Edelgasen und an Quecksilberdampf hervorragend überein, wenn die Temperatur bzw. der Druck genügend weit über dem Verflüssigungspunkt liegt. Die erste Messung erfolgte im Jahr 1876 an dünnem Quecksilberdampf bei etwa 300 °C. Der über die Schallgeschwindigkeit bestimmte Isentropenexponent
Das einfachste Modell für ein zweiatomiges Gas ist eine starre Hantel
Mit den o. g.
Daraus folgt:
Hierzu passen Messwerte für Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff etc. unter Normalbedingungen hervorragend.
Bei sehr kaltem Wasserstoff
In diesem Fall können durch die thermischen Stöße keine Rotationen mehr angeregt werden, die Rotationsfreiheitsgrade „frieren ein“, weshalb zweiatomige Gase bei tiefen Temperaturen modellmäßig wie einatomige Gase behandelt werden können:
Dieser Effekt ist am deutlichsten ausgeprägt bei Wasserstoff, der bis zu sehr tiefen Temperaturen gasförmig bleibt und dessen Moleküle das kleinste Trägheitsmoment und damit auch die geringste Rotationsenergie haben (
Bei höheren Temperaturen steigen die Molwärmen
Das wird erklärt durch das allmähliche „Auftauen“ der Freiheitsgrade für die Schwingung der beiden Atome gegeneinander, d. h., das Modell der starren Hantel gilt bei hohen Temperaturen nicht mehr:
Bei sehr hohen Temperaturen steigen die Molwärmen noch weiter
Translations- und Rotationsbewegungen bringen je drei Freiheitsgrade:
sofern nicht alle Kerne auf einer Linie liegen (dann gibt es nur zwei Rotationsfreiheitsgrade, Erläuterung s. o. bei zweiatomigem Gas).
Bei größeren Molekülen sind auch Teile der Schwingungsfreiheitsgrade schon bei Normalbedingungen angeregt:
Dadurch steigen die Molwärmen höher als bei den 2-atomigen Gasen:
weshalb der Isentropenexponent
Die molare Wärme von Festkörpern erreicht nach dem empirisch gefundenen Dulong-Petit-Gesetz bei genügend hohen Temperaturen näherungsweise den gleichen Wert:
Zu niedrigen Temperaturen hin nimmt die spezifische Wärme ab, wobei die Form dieser Abhängigkeit für alle Festkörper sehr ähnlich ist, wenn die Temperatur geeignet skaliert wird. Bei sehr tiefer Temperatur nähert die spezifische Wärme sich dem Wert Null, dabei ähnelt der Verlauf für Nichtleiter der Funktion
Das einfachste Modellsystem des Festkörpers besteht aus
was mit der Regel von Dulong-Petit übereinstimmt.
Die Abnahme zu tieferen Temperaturen hin zeigt das Einfrieren der Schwingungen. Albert Einstein nahm 1907 an, dass die Schwingungen aller Teilchen dieselbe Frequenz
Metall | Debye- Temperatur |
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Eisen | 464 K |
Aluminium | 426 K |
Magnesium | 406 K |
Kupfer | 345 K |
Zinn | 195 K |
Blei | 96 K |
Peter Debye verfeinerte das Modell 1912 dahingehend, dass er statt von unabhängigen, individuellen Schwingungen der einzelnen Atome von den elastischen Schwingungen des ganzen Körpers ausging. Bei hoher Temperatur sind sie nach dem Gleichverteilungssatz alle angeregt und ergeben die spezifische Wärme in Übereinstimmung mit dem Wert
Die Debye-Temperatur
Das Debye-Modell stimmt bei allen Temperaturen mit den Messungen an Festkörpern sehr gut überein. Es ergibt insbesondere auch in der Nähe des absoluten Nullpunkts richtig das Anwachsen der Wärmekapazität mit
Um die lineare Abhängigkeit der Wärmekapazität von der Temperatur zu verstehen, die die elektrischen Leiter in der Nähe des absoluten Nullpunkts zeigen, kann man die Leitungselektronen als entartetes Fermigas auffassen. Mit Hilfe der Fermiverteilung und der Zustandsdichte eines freien Elektrons lässt sich daraus für niedrige Temperaturen die Temperaturabhängigkeit der Gesamtenergie und folglich auch die Wärmekapazität berechnen.
Das Ergebnis stimmt mit den Messwerten überein und ist weit geringer, als wenn man die Leitungselektronen als klassisches einatomiges ideales Gas (wie oben) betrachtete, das sich zusätzlich zu den Atomrümpfen im Festkörper befindet. Die Aufklärung dieser Diskrepanz von