imported>Blauer elephant K (→Literatur) |
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|hauptquelle=<ref>Die Angaben über die Teilcheneigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, entnommen aus: J. Beringer et al. ([[Particle Data Group]]): ''2013 Review of Particle Physics.'' In: ''[[Physical Review D]].'' Bd. 86, 2012, 010001 und {{internetquelle|url=http://pdg.web.cern.ch/pdg/2013/tables/contents_tables.html|sprache=englisch|hrsg=Particle Data Group|titel=2013 partial update for the 2014 edition|zugriff=26. Februar 2014}}.</ref> | |hauptquelle=<ref>Die Angaben über die Teilcheneigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, entnommen aus: J. Beringer et al. ([[Particle Data Group]]): ''2013 Review of Particle Physics.'' In: ''[[Physical Review D]].'' Bd. 86, 2012, 010001 und {{internetquelle|url=http://pdg.web.cern.ch/pdg/2013/tables/contents_tables.html|sprache=englisch|hrsg=Particle Data Group|titel=2013 partial update for the 2014 edition|zugriff=26. Februar 2014|offline=ja|archiv-url=https://archive.is/20140226101951/http://pdg.web.cern.ch/pdg/2013/tables/contents_tables.html|archiv-datum=2014-02-26}}.</ref> | ||
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[[Datei:Omega Baryon.svg|mini|340px|Nachweis des ersten Ω<sup>−</sup> (1964).<ref name="entdeckung" /> Die an Erzeugung und Zerfall beteiligten geladenen Teilchen hinter­ließen Spuren in der [[Blasenkammer|Blasen­kammer]] (hier nach­gezeichnet). Gestrichelt dar­gestellt sind elek­trisch neutrale Teilchen, die im Detektor nicht sichtbar waren. Ein hoch­energeti­sches [[Kaon|K<sup>−</sup>]] traf auf ein Proton in der Blasen­kammer. Dabei wurden ein Ω<sup>−</sup>, ein K<sup>+</sup> und ein K<sup>0</sup> erzeugt. Beim Zerfall des Ω<sup>−</sup> entstand ein [[Pion|π<sup>−</sup>]] sowie ein [[Ξ-Baryon|Ξ<sup>0</sup>]], das weiter in ein [[Λ-Baryon|Λ<sup>0</sup>]] und ein [[Pion|π<sup>0</sup>]] zerfiel. Das Λ<sup>0</sup> zerfiel in ein Proton und ein π<sup>−</sup>; das (aufgrund seiner kurzen Lebens­dauer hier nicht sichtbare) π<sup>0</sup> zerfiel in zwei Photonen (γ), die jeweils ein [[Paarbildung (Physik)|Elektron-Positron-Paar]] erzeugten.]] | |||
Das '''Ω-Baryon,''' auch '''Omega-Baryon,''' ist ein relativ langlebiges [[Hadron]], das zur Gruppe der [[Baryon]]en gehört. | Das '''Ω-Baryon,''' auch '''Omega-Baryon,''' ist ein relativ langlebiges [[Hadron]], das zur Gruppe der [[Baryon]]en gehört. | ||
Das Teilchen wurde [[1961]] auf Grund theoretischer Überlegungen vorhergesagt und [[1964]] am [[Brookhaven National Laboratory]] in einer [[Blasenkammer]] experimentell nachgewiesen. Mit seiner sss-Konfiguration ist | Das Teilchen wurde [[1961]] auf Grund theoretischer Überlegungen vorhergesagt und [[1964]] am [[Brookhaven National Laboratory]] in einer [[Blasenkammer]] experimentell nachgewiesen.<ref name="entdeckung">V. E. Barnes et al.: ''Observation of a Hyperon with Strangeness Minus Three'' In: ''Physical Review Letters.'' Band 12, 1964, S. 204 ([https://journals.aps.org/prl/abstract/10.1103/PhysRevLett.12.204 online])</ref> Mit seiner sss-Konfiguration hat es die [[Strangeness]] −3. Es ist das einzige bekannte Teilchen, das aus drei schweren (d. h. nicht der ersten [[Elementarteilchenfamilie]] angehörenden) [[Quark (Physik)|Quarks]] desselben [[Flavour]]s besteht. | ||
== Erzeugung und Zerfall == | == Erzeugung und Zerfall == | ||
Da bei der Erzeugung über die starke Wechselwirkung die Strangeness-Quantenzahl erhalten bleibt, müssten bei der Erzeugung eines Ω<sup>−</sup> neben drei s-Quarks auch drei <u style="text-decoration:overline">s</u>-Antiquarks erzeugt werden. Dies lässt sich auf zwei s<u style="text-decoration:overline">s</u>-Paare reduzieren, wenn einer der Reaktionspartner ein K<sup>−</sup> ([[Kaon]]) ist, weil dieses schon ein s-Quark enthält. Wegen der Erhaltung der [[Baryonenzahl]] muss der andere Reaktionspartner ein [[Baryon]] sein, am einfachsten ein [[Proton]] (p). Eine mögliche Reaktion ist: | |||
: K<sup>−</sup> (<u style="text-decoration:overline">u</u>s) + p (uud) → Ω<sup>−</sup> (sss) + K<sup>+</sup> (u<u style="text-decoration:overline">s</u>) + K<sup>0</sup> (d<u style="text-decoration:overline">s</u>) | |||
Der Zerfall ist aus energetischen Gründen nur in Teilchen mit insgesamt weniger als drei s-Quarks möglich und kann daher nur über die [[schwache Wechselwirkung]] geschehen, z. B. durch: | |||
: Ω<sup>−</sup> (sss) → Λ<sup>0</sup> (uds) + K<sup>−</sup> (<u style="text-decoration:overline">u</u>s) | |||
: Ω<sup>−</sup> (sss) → Ξ<sup>0</sup> (uss) + π<sup>−</sup> (<u style="text-decoration:overline">u</u>d) | |||
== Scheinbare Verletzung des Pauli-Prinzips == | == Scheinbare Verletzung des Pauli-Prinzips == | ||
Das <math>\Omega^-</math>-Teilchen (sss) stellte vor Einführung der Farbladung, ähnlich dem [[Delta-Baryon|<math>\Delta^{++}</math>]]- (uuu) und dem [[Delta-Baryon|<math>\Delta^{-}</math>-Teilchen]] (ddd), eine Verletzung des [[Pauli-Prinzip]]s dar. Es handelt sich bei allen drei Teilchen um Mitglieder des Baryonendekupletts mit einem [[Spin]] von 3 | Das <math>\Omega^-</math>-Teilchen (sss) stellte vor Einführung der Farbladung, ähnlich dem [[Delta-Baryon|<math>\Delta^{++}</math>]]- (uuu) und dem [[Delta-Baryon|<math>\Delta^{-}</math>-Teilchen]] (ddd), eine Verletzung des [[Pauli-Prinzip]]s dar. Es handelt sich bei allen drei Teilchen um Mitglieder des Baryonendekupletts mit einem [[Spin]] von {{bruch|3|2}}. Da Quarks [[Fermion]]en mit Spin {{bruch|1|2}} sind, müssen die Spins der drei Quarks parallel stehen, damit die [[Vektorsumme]] {{bruch|3|2}} ergibt. Dies wiederum bedeutet, dass die Quarks in allen [[Quantenzahl]]en gleich sind. Dies würde implizieren, dass die [[Wellenfunktion]] des Omega symmetrisch ist. Das Pauli-Prinzip fordert jedoch für Fermionen eine anti-symmetrische Wellenfunktion. | ||
Das Problem wurde gelöst, indem man einen zusätzlichen inneren [[Freiheitsgrad]] für Quarks postulierte, die [[Farbladung]]. Damit unterscheiden sich die Quarks wieder in mindestens einer Quantenzahl, und ihre Wellenfunktionen sind wieder anti-symmetrisch. | Das Problem wurde gelöst, indem man einen zusätzlichen inneren [[Freiheitsgrad]] für Quarks postulierte, die [[Farbladung]]. Damit unterscheiden sich die Quarks wieder in mindestens einer Quantenzahl, und ihre Wellenfunktionen sind wieder anti-symmetrisch. | ||
== Ω<sub>c</sub> und Ω<sub>b</sub> == | |||
Es sind schwere Baryonen nachgewiesen worden, die an Stelle eines der [[Strange-Quark|s-Quarks]] ein [[Charm-Quark]] bzw. ein [[Bottom-Quark]] besitzen, also mit der Quarkzusammensetzung ''ssc'' und ''ssb''. Sie werden als '''Ω<sub>c</sub>''' (oder Ω<sub>c</sub><sup>0</sup>) bzw. '''Ω<sub>b</sub>''' (oder Ω<sub>b</sub><sup>−</sup>) bezeichnet. | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Povh, Rith, Scholz, Zetsche: ''Teilchen und Kerne'', Springer, 4. Auflage 1997, ISBN 3-540-61737-X | * [[Bogdan Povh|Povh]], [[Klaus Rith|Rith]], Scholz, Zetsche: ''Teilchen und Kerne'', Springer, 4. Auflage 1997, ISBN 3-540-61737-X | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Ω− | |
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Klassifikation | |
Fermion Hadron Baryon | |
Eigenschaften [1] | |
Ladung | −1 e (−1,602 · 10−19 C) |
Masse | |
SpinParität | 3⁄2+ |
Isospin | 0 |
Strangeness | −3 |
mittlere Lebensdauer | 0,821(11) · 10−10 s |
Quark-Zusammensetzung | sss |
Das Ω-Baryon, auch Omega-Baryon, ist ein relativ langlebiges Hadron, das zur Gruppe der Baryonen gehört.
Das Teilchen wurde 1961 auf Grund theoretischer Überlegungen vorhergesagt und 1964 am Brookhaven National Laboratory in einer Blasenkammer experimentell nachgewiesen.[2] Mit seiner sss-Konfiguration hat es die Strangeness −3. Es ist das einzige bekannte Teilchen, das aus drei schweren (d. h. nicht der ersten Elementarteilchenfamilie angehörenden) Quarks desselben Flavours besteht.
Da bei der Erzeugung über die starke Wechselwirkung die Strangeness-Quantenzahl erhalten bleibt, müssten bei der Erzeugung eines Ω− neben drei s-Quarks auch drei s-Antiquarks erzeugt werden. Dies lässt sich auf zwei ss-Paare reduzieren, wenn einer der Reaktionspartner ein K− (Kaon) ist, weil dieses schon ein s-Quark enthält. Wegen der Erhaltung der Baryonenzahl muss der andere Reaktionspartner ein Baryon sein, am einfachsten ein Proton (p). Eine mögliche Reaktion ist:
Der Zerfall ist aus energetischen Gründen nur in Teilchen mit insgesamt weniger als drei s-Quarks möglich und kann daher nur über die schwache Wechselwirkung geschehen, z. B. durch:
Das $ \Omega ^{-} $-Teilchen (sss) stellte vor Einführung der Farbladung, ähnlich dem $ \Delta ^{++} $- (uuu) und dem $ \Delta ^{-} $-Teilchen (ddd), eine Verletzung des Pauli-Prinzips dar. Es handelt sich bei allen drei Teilchen um Mitglieder des Baryonendekupletts mit einem Spin von 3⁄2. Da Quarks Fermionen mit Spin 1⁄2 sind, müssen die Spins der drei Quarks parallel stehen, damit die Vektorsumme 3⁄2 ergibt. Dies wiederum bedeutet, dass die Quarks in allen Quantenzahlen gleich sind. Dies würde implizieren, dass die Wellenfunktion des Omega symmetrisch ist. Das Pauli-Prinzip fordert jedoch für Fermionen eine anti-symmetrische Wellenfunktion.
Das Problem wurde gelöst, indem man einen zusätzlichen inneren Freiheitsgrad für Quarks postulierte, die Farbladung. Damit unterscheiden sich die Quarks wieder in mindestens einer Quantenzahl, und ihre Wellenfunktionen sind wieder anti-symmetrisch.
Es sind schwere Baryonen nachgewiesen worden, die an Stelle eines der s-Quarks ein Charm-Quark bzw. ein Bottom-Quark besitzen, also mit der Quarkzusammensetzung ssc und ssb. Sie werden als Ωc (oder Ωc0) bzw. Ωb (oder Ωb−) bezeichnet.