Zitterbewegung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Zitterbewegung''' ist eine theoretische, schnelle Bewegung von [[Elementarteilchen]], speziell von [[Elektron]]en, die der ([[relativistisch]]en) [[Dirac-Gleichung]] gehorchen.
Die '''Zitterbewegung''' ist eine theoretische, schnelle Bewegung von [[Elementarteilchen]], speziell von [[Elektron]]en, die der ([[relativistisch]]en) [[Dirac-Gleichung]] gehorchen.


Die Existenz einer solchen Bewegung wurde 1930 von [[Erwin Schrödinger]] [[Postulat|postuliert]], als Ergebnis seiner Analyse von [[Wellenpaket]]-Lösungen der Dirac-Gleichung für relativistische Elektronen im [[Vakuum]]. In diesem produziert eine [[Interferenz (Physik)|Interferenz]] zwischen dem positiven und dem negativen [[Energiezustand]] eine [[Fluktuation]] der Position des Elektrons um den [[Mittelwert]] mit einer [[Kreisfrequenz]] von
Die Existenz einer solchen Bewegung wurde 1928 von [[Gregory Breit]] und 1930 von [[Erwin Schrödinger]] [[Postulat|postuliert]], als Ergebnis seiner Analyse von [[Wellenpaket]]-Lösungen der Dirac-Gleichung für relativistische Elektronen im [[Vakuum]]. In diesem produziert eine [[Interferenz (Physik)|Interferenz]] zwischen dem positiven und dem negativen [[Energiezustand]] eine [[Fluktuation]] der Position des Elektrons um den [[Mittelwert]] mit einer [[Kreisfrequenz]] von


:<math>\omega = 2 m_e c^2 / \hbar \approx 1{,}6 \cdot 10^{21}\, \text{s}^{-1} \,\!</math>
:<math>\omega = 2 m_\mathrm e c^2 / \hbar \approx 1{,}6 \cdot 10^{21}\, \text{s}^{-1} </math>


mit
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* der Elektronenmasse <math>m_e \,\!</math>
* der Elektronenmasse <math>m_\mathrm e</math>
* der [[Lichtgeschwindigkeit]] <math>c \,\!</math>
* der [[Lichtgeschwindigkeit]] <math>c</math>
* dem [[Plancksches Wirkungsquantum #Werte|reduzierten Planckschen Wirkungsquantum]] <math>\hbar \,\!</math>.
* dem [[Plancksches Wirkungsquantum #Werte|reduzierten Planckschen Wirkungsquantum]] <math>\hbar</math>.


Die Zitterbewegung eines freien relativistischen Teilchens wurde nie beobachtet, aber das Verhalten eines solchen Teilchens wurde mit einem eingesperrten [[Ion]] ''simuliert'', indem man es in eine Umgebung platzierte, so dass die nicht-relativistische [[Schrödinger-Gleichung]] für das Ion dieselbe mathematische Form wie die Dirac-Gleichung hat (obwohl die physikalische Situation anders ist).
Die Zitterbewegung eines freien relativistischen Teilchens wurde nie beobachtet, aber das Verhalten eines solchen Teilchens wurde mit einem eingesperrten [[Ion]] ''simuliert'', indem man es in eine Umgebung platzierte, so dass die nicht-relativistische [[Schrödinger-Gleichung]] für das Ion dieselbe mathematische Form wie die Dirac-Gleichung hat (obwohl die physikalische Situation anders ist).
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Aus der zeitabhängigen Schrödingergleichung
Aus der zeitabhängigen Schrödingergleichung


:<math> H \psi (\mathbf{x},t) = i \hbar \frac{\partial\psi}{\partial t} (\mathbf{x},t), \,\!</math>
:<math> H \psi (\mathbf{x},t) = i \hbar \frac{\partial\psi}{\partial t} (\mathbf{x},t),</math>


wobei <math> H \,\!</math> der Dirac-[[Hamiltonoperator]] für ein Elektron im Vakuum ist
wobei <math> H</math> der Dirac-[[Hamiltonoperator]] für ein Elektron im Vakuum ist


:<math> H = \left(\alpha_0 mc^2 + \sum_{j = 1}^3 \alpha_j p_j \, c\right) \,\!</math>
:<math> H = \left(\alpha_0 mc^2 + \sum_{j = 1}^3 \alpha_j p_j \, c\right)</math>


und <math> \psi (\mathbf{x},t) \,\!</math> die [[Wellenfunktion]],
und <math> \psi (\mathbf{x},t)</math> die [[Wellenfunktion]],


folgt im [[Heisenberg-Bild]], dass jeder [[Operator (Mathematik)|Operator]]&nbsp;Q der folgenden Gleichung gehorcht:
folgt im [[Heisenberg-Bild]], dass jeder [[Operator (Mathematik)|Operator]]&nbsp;Q der folgenden Gleichung gehorcht:


:<math> -i \hbar \frac{\mathrm{d} Q}{\mathrm{d} t} (t)= \left[ H, Q \right] \,\!.</math>
:<math> -i \hbar \frac{\mathrm{d} Q}{\mathrm{d} t} (t)= \left[ H, Q \right] .</math>


Speziell ist der zeitabhängige [[Ortsoperator]] gegeben durch
Speziell ist der zeitabhängige [[Ortsoperator]] gegeben durch
:<math> \hbar \frac{\mathrm{d} x_k}{\mathrm{d} t} (t)= i\left[ H, x_k \right] = c \hbar \alpha_k \,\!</math>
:<math> \hbar \frac{\mathrm{d} x_k}{\mathrm{d} t} (t)= i\left[ H, x_k \right] = c \hbar \alpha_k</math>


mit <math>\alpha_k \equiv \gamma_0 \gamma_k</math>.
mit <math>\alpha_k \equiv \gamma_0 \gamma_k</math>.
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Die Zeitabhängigkeit des Geschwindigkeitsoperators ist gegeben durch
Die Zeitabhängigkeit des Geschwindigkeitsoperators ist gegeben durch
:<math> \hbar \frac{\mathrm{d} \alpha_k}{\mathrm{d} t} (t)= i\left[ H, \alpha_k \right] = 2[i \gamma_k m - \sigma_{kl}p^l] = 2i[cp_k-\alpha_kH] \,\!\;</math>
:<math> \hbar \frac{\mathrm{d} \alpha_k}{\mathrm{d} t} (t)= i\left[ H, \alpha_k \right] = 2[i \gamma_k m - \sigma_{kl}p^l] = 2i[cp_k-\alpha_kH],</math>


wobei <math>\sigma_{kl} \equiv \frac{i}{2}[\gamma_k,\gamma_l]</math> ist und <math>p</math> der [[Impuls]].
wobei <math>\sigma_{kl} \equiv \tfrac{i}{2}[\gamma_k,\gamma_l]</math> ist und <math>p</math> der [[Impuls]].


Weil sowohl <math>p_k</math> als auch <math>H</math> zeitunabhängig sind, kann die obige Gleichung zweimal [[Integralrechnung|integriert]] werden, um die explizite Zeitabhängigkeit <math> x_k(t) \,\!</math> des Ortsoperators zu erhalten. Zuerst:
Weil sowohl <math>p_k</math> als auch <math>H</math> zeitunabhängig sind, kann die obige Gleichung zweimal [[Integralrechnung|integriert]] werden, um die explizite Zeitabhängigkeit <math> x_k(t)</math> des Ortsoperators zu erhalten. Zuerst:
:<math>\alpha_k (t) = \alpha_k (0) e^{-2 i H t / \hbar} + c p_k H^{-1} </math>
:<math>\alpha_k (t) = (\alpha_k (0) - c p_k H^{-1})  e^{-2 i H t / \hbar} + c p_k H^{-1} </math>


Dann:
Dann:
:<math> x_k(t) = x_k(0) + c^2 p_k H^{-1} t + \frac{1}{2} i \hbar c H^{-1} (\alpha_k (0) - c p_k H^{-1}) (e^{-2 i H t / \hbar } - 1). \,\!</math>
:<math> x_k(t) = x_k(0) + c^2 p_k H^{-1} t + \frac{1}{2} i \hbar c H^{-1} (\alpha_k (0) - c p_k H^{-1}) (e^{-2 i H t / \hbar } - 1).</math>


Die resultierende Ausdruck besteht aus
Der resultierende Ausdruck besteht aus
* einer Anfangsposition <math> x_k(0) \,\!</math>
* einer Anfangsposition <math> x_k(0)</math>
* einem Bewegungsanteil <math> c^2 p_k H^{-1} t \,\!</math> proportional zur Zeit und
* einem Bewegungsanteil <math> c^2 p_k H^{-1} t</math> proportional zur Zeit und
* einem unerwarteten Schwingungsanteil („Zitterbewegung“) <math> \frac{1}{2} i \hbar c H^{-1} (\alpha_k (0) - c p_k H^{-1}) (e^{-2 i H t / \hbar } - 1) \,\!</math> mit einer Amplitude, die der [[Compton-Wellenlänge]] entspricht.
* einem unerwarteten Schwingungsanteil („Zitterbewegung“) <math> \tfrac{1}{2} i \hbar c H^{-1} (\alpha_k (0) - c p_k H^{-1}) (e^{-2 i H t / \hbar } - 1)</math> mit einer Amplitude, die der [[Compton-Wellenlänge]] entspricht.


Interessanterweise verschwindet der Zitterbewegungsterm, wenn man die [[Erwartungswert]]e für Wellenpakete nimmt, die vollständig aus Wellen mit positiver Energie (oder vollständig aus Wellen mit negativer Energie) bestehen. Dies kann durch die [[Foldy-Wouthuysen-Transformation]] erreicht werden.
Interessanterweise verschwindet der Zitterbewegungsterm, wenn man die [[Erwartungswert]]e für Wellenpakete nimmt, die vollständig aus Wellen mit positiver Energie (oder vollständig aus Wellen mit negativer Energie) bestehen. Dies kann durch die [[Foldy-Wouthuysen-Transformation]] erreicht werden.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Erwin Schrödinger]]: ''Über die kräftefreie Bewegung in der relativistischen Quantenmechanik.'' In: ''Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Physikalisch-Mathematische Klasse.'' 1930, {{ZDB|959457-7}}, S. 418–428.
* {{Literatur |Autor=[[Gregory Breit]] |Jahr=1928 |Titel=An Interpretation of Dirac's Theory of the Electron |Sammelwerk=[[Proceedings of the National Academy of Sciences]] |Band=14 |Nummer=7 |Seiten=553-559 |DOI=10.1073/pnas.14.7.553 |Sprache=en}}
* Erwin Schrödinger: ''Zur Quantendynamik des Elektrons.'' In: ''Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Physikalisch-Mathematische Klasse.'' 1931, S. 63–72.
* {{Literatur |Autor=[[Erwin Schrödinger]] |Titel=Über die kräftefreie Bewegung in der relativistischen Quantenmechanik |Sammelwerk=Sonderausgabe aus den Sitzungsberichten der Preußischen Akademie der Wissenschaften Phys.-Math. Klasse |Band=24 |Seiten=418–428 |Jahr=1930 |ZDB=959457-7}}
* [[Albert Messiah]]: ''Quantum Mechanics.'' Volume 2. North-Holland, Amsterdam 1962, Chapter XX, Section 37, S. 950–952.
* {{Literatur |Autor=Erwin Schrödinger |Titel=Zur Quantendynamik des Elektrons |Sammelwerk=Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Physikalisch-Mathematische Klasse |Jahr=1931 |Seiten=63–72}}
* George Sparling: ''[http://www.emis.de/journals/SC/2000/4/pdf/smf_sem-cong_4_277-305.pdf Zitterbewegung] (PDF; 337&nbsp;kB).'' In: ''Seminaires & Congrès.'' 4, 2000, {{ZDB|2045737-6}}, S. 277–305, (englisch).
* {{Literatur |Autor=[[Albert Messiah]] |Titel=Quantum Mechanics |Band=2 |Verlag=North-Holland |Ort=Amsterdam |Jahr=1962 |Kapitel=XX.37 |Seiten=950–952 |Sprache=en}}
* {{Literatur |Autor=George Sparling |Titel=Zitterbewegung |Online=http://www.emis.de/journals/SC/2000/4/pdf/smf_sem-cong_4_277-305.pdf |Format=PDF |KBytes=337 |Sammelwerk=Seminaires & Congrès |Band=4 |Jahr=2000 |ZDB=2045737-6 |Seiten=277–305 |Sprache=en}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.springerlink.com/content/g75q8g1j4h20w5p6/ Die Zitterbewegungs-Interpretation der Quanten-Mechanik], eine alternative Erklärung über die Interferenz der positiven und negativen Energiezustände hinaus.(englisch)
* {{Internetquelle |url=http://www1.itp.tu-berlin.de/brandes/qm2011.pdf |format=pdf |titel= Vorlesungsskript Quantenmechanik II, TU Berlin, WS 2011/12 |autor=[[Tobias Brandes]] |seiten=21–25 |sprache=de |zugriff=2018-09-03}}
* [http://www.newscientist.com/channel/fundamentals/mg19526112.300-the-word-zitterbewebung.html Zitterbewegung im New Scientist] (englisch)
* {{Literatur |Titel=Feynman’s Struggle and Dyson’s Surprise: The Development and Early Application of a New Means of Representation |Autor=Adrian Wüthrich |Sammelwerk=Traditions and Transformations in the History of Quantum Physics. Third International Conference on the History of Quantum Physics, Berlin, June 28 – July 2, 2010 |Hrsg=Shaul Katzir, Christoph Lehner und Jürgen Renn |Seiten=277-279 |Jahr=2013 |ISBN=978-3-8442-5134-0  |Online=http://edition-open-access.de/proceedings/5/13/index.html#29 |Sprache=en |Kommentar=Historische Betrachtung}}
* [http://geocalc.clas.asu.edu/pdf/ZBWinQM11.pdf Geometrische Algebra in der Quanten-Mechanik] (englisch)
* {{Literatur |Titel=The zitterbewegung interpretation of quantum mechanics |Autor=David Hestenes |Sammelwerk=Found Phys |Band=20 |Seiten=1213 |Jahr=1990 |DOI=10.1007/BF01889466 |Sprache=en |Kommentar= eine alternative Erklärung über die Interferenz der positiven und negativen Energiezustände hinaus}}
* [http://physicsworld.com/cws/article/news/41352 Zusammenfassung zur Simulation von eingesperrten Ionen] (englisch)
* {{Literatur |Titel=Zitternd in der Falle |Autor=Christoph Wunderlich |Sammelwerk=Physik Journal |Band=9 |Nummer=3 |Seiten=20-24 |Jahr=2010  |Online=http://www.pro-physik.de/details/articlePdf/1102655/issue.html |Format=PDF |Sprache=de}}
* {{Internetquelle |url=http://www.pro-physik.de/details/news/1112187/Atomare_Zitterpartie.html |titel=Atomare Zitterpartie |autor=Rainer Scharf |werk=pro-physik.de |datum=2010-01-07 |sprache=de |kommentar= Zusammenfassung zur Simulation von eingesperrten Ionen |zugriff=2018-09-03}}


[[Kategorie:Quantenfeldtheorie]]
[[Kategorie:Quantenfeldtheorie]]

Aktuelle Version vom 26. September 2021, 13:49 Uhr

Die Zitterbewegung ist eine theoretische, schnelle Bewegung von Elementarteilchen, speziell von Elektronen, die der (relativistischen) Dirac-Gleichung gehorchen.

Die Existenz einer solchen Bewegung wurde 1928 von Gregory Breit und 1930 von Erwin Schrödinger postuliert, als Ergebnis seiner Analyse von Wellenpaket-Lösungen der Dirac-Gleichung für relativistische Elektronen im Vakuum. In diesem produziert eine Interferenz zwischen dem positiven und dem negativen Energiezustand eine Fluktuation der Position des Elektrons um den Mittelwert mit einer Kreisfrequenz von

$ \omega =2m_{\mathrm {e} }c^{2}/\hbar \approx 1{,}6\cdot 10^{21}\,{\text{s}}^{-1} $

mit

Die Zitterbewegung eines freien relativistischen Teilchens wurde nie beobachtet, aber das Verhalten eines solchen Teilchens wurde mit einem eingesperrten Ion simuliert, indem man es in eine Umgebung platzierte, so dass die nicht-relativistische Schrödinger-Gleichung für das Ion dieselbe mathematische Form wie die Dirac-Gleichung hat (obwohl die physikalische Situation anders ist).

Theorie

Aus der zeitabhängigen Schrödingergleichung

$ H\psi (\mathbf {x} ,t)=i\hbar {\frac {\partial \psi }{\partial t}}(\mathbf {x} ,t), $

wobei $ H $ der Dirac-Hamiltonoperator für ein Elektron im Vakuum ist

$ H=\left(\alpha _{0}mc^{2}+\sum _{j=1}^{3}\alpha _{j}p_{j}\,c\right) $

und $ \psi (\mathbf {x} ,t) $ die Wellenfunktion,

folgt im Heisenberg-Bild, dass jeder Operator Q der folgenden Gleichung gehorcht:

$ -i\hbar {\frac {\mathrm {d} Q}{\mathrm {d} t}}(t)=\left[H,Q\right]. $

Speziell ist der zeitabhängige Ortsoperator gegeben durch

$ \hbar {\frac {\mathrm {d} x_{k}}{\mathrm {d} t}}(t)=i\left[H,x_{k}\right]=c\hbar \alpha _{k} $

mit $ \alpha _{k}\equiv \gamma _{0}\gamma _{k} $.

Die obige Gleichung zeigt, dass der Operator $ \alpha _{k} $ als k-te Komponente des „Geschwindigkeitsoperators“ interpretiert werden kann.

Die Zeitabhängigkeit des Geschwindigkeitsoperators ist gegeben durch

$ \hbar {\frac {\mathrm {d} \alpha _{k}}{\mathrm {d} t}}(t)=i\left[H,\alpha _{k}\right]=2[i\gamma _{k}m-\sigma _{kl}p^{l}]=2i[cp_{k}-\alpha _{k}H], $

wobei $ \sigma _{kl}\equiv {\tfrac {i}{2}}[\gamma _{k},\gamma _{l}] $ ist und $ p $ der Impuls.

Weil sowohl $ p_{k} $ als auch $ H $ zeitunabhängig sind, kann die obige Gleichung zweimal integriert werden, um die explizite Zeitabhängigkeit $ x_{k}(t) $ des Ortsoperators zu erhalten. Zuerst:

$ \alpha _{k}(t)=(\alpha _{k}(0)-cp_{k}H^{-1})e^{-2iHt/\hbar }+cp_{k}H^{-1} $

Dann:

$ x_{k}(t)=x_{k}(0)+c^{2}p_{k}H^{-1}t+{\frac {1}{2}}i\hbar cH^{-1}(\alpha _{k}(0)-cp_{k}H^{-1})(e^{-2iHt/\hbar }-1). $

Der resultierende Ausdruck besteht aus

  • einer Anfangsposition $ x_{k}(0) $
  • einem Bewegungsanteil $ c^{2}p_{k}H^{-1}t $ proportional zur Zeit und
  • einem unerwarteten Schwingungsanteil („Zitterbewegung“) $ {\tfrac {1}{2}}i\hbar cH^{-1}(\alpha _{k}(0)-cp_{k}H^{-1})(e^{-2iHt/\hbar }-1) $ mit einer Amplitude, die der Compton-Wellenlänge entspricht.

Interessanterweise verschwindet der Zitterbewegungsterm, wenn man die Erwartungswerte für Wellenpakete nimmt, die vollständig aus Wellen mit positiver Energie (oder vollständig aus Wellen mit negativer Energie) bestehen. Dies kann durch die Foldy-Wouthuysen-Transformation erreicht werden.

Siehe auch

Literatur

  • Erwin Schrödinger: Über die kräftefreie Bewegung in der relativistischen Quantenmechanik. In: Sonderausgabe aus den Sitzungsberichten der Preußischen Akademie der Wissenschaften Phys.-Math. Klasse. Band 24, 1930, ZDB-ID 959457-7, S. 418–428.
  • Erwin Schrödinger: Zur Quantendynamik des Elektrons. In: Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Physikalisch-Mathematische Klasse. 1931, S. 63–72.

Weblinks