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Als '''Ultraschall''' | Als '''Ultraschall''' bezeichnet man [[Schall]] mit [[Frequenz]]en oberhalb des [[hörbereich|Hörfrequenzbereich]]s des Menschen. Er umfasst Frequenzen ab 20 k[[Hertz (Einheit)|Hz]] bis 10 GHz; Schall oberhalb dieser Grenze wird als [[Hyperschall]] bezeichnet.<ref>https://www.spektrum.de/lexikon/physik/ultraschall/14891 Ultraschall bei spektrum.de, abgerufen am 19. Jan. 2021</ref> | ||
In Gasen und Flüssigkeiten breitet sich Ultraschall überwiegend als [[Longitudinalwelle]] aus. In Festkörpern | Schall mit Frequenzen unterhalb der Hörgrenze des Menschen, d. h. <16 Hz, ist [[Infraschall]]. | ||
Umgangssprachlich bezeichnet man mit „Ultraschall“ auch die [[Sonografie]], ein bildgebendes Untersuchungsverfahren in der Medizin. | |||
In Gasen und Flüssigkeiten breitet sich Ultraschall überwiegend als [[Longitudinalwelle]] aus. In Festkörpern können sich wegen hier möglicher [[Schubspannung]]en auch [[Transversalwelle]]n ausbreiten. Der Übergang von Luftschall in Festkörper oder Flüssigkeiten (oder umgekehrt) ist wegen der unterschiedlichen Schallimpedanzen nur eingeschränkt möglich. | |||
Ultraschall wird je nach Material eines Hindernisses an diesem [[Reflexion (Physik)|reflektiert]], in ihm [[Absorption (Physik)|absorbiert]], gestreut oder tritt hindurch ([[Transmission (Physik)|Transmission]]). Wie bei anderen [[Welle]]n treten auch [[Brechung (Physik)|Brechung]], [[Beugung (Physik)|Beugung]] und [[Interferenz (Physik)|Interferenz]] auf. | Ultraschall wird je nach Material eines Hindernisses an diesem [[Reflexion (Physik)|reflektiert]], in ihm [[Absorption (Physik)|absorbiert]], gestreut oder tritt hindurch ([[Transmission (Physik)|Transmission]]). Wie bei anderen [[Welle]]n treten auch [[Brechung (Physik)|Brechung]], [[Beugung (Physik)|Beugung]] und [[Interferenz (Physik)|Interferenz]] auf. | ||
Luft weist eine stark mit der Frequenz steigende Dämpfung für Ultraschall auf. In Flüssigkeiten breitet sich Ultraschall dagegen dämpfungsarm aus. Bei hohen Schalldrücken kommt es jedoch zur Bildung von Dampfblasen ([[Kavitation]]), die bei ihrem Kollaps extrem hohe Drücke und Temperaturen hervorrufen können. Bei Frequenzen zwischen 2 und 20 MHz tritt Kavitation in reinem, entgastem Wasser erst ab einem [[Schalldruck]] von 15 [[Pascal (Einheit)|MPa]] auf. Kavitation wird z. B. zur Ultraschallreinigung genutzt und ist auch aktueller Forschungsgegenstand ([[Sonolumineszenz]]). | Luft weist eine stark mit der Frequenz steigende Dämpfung für Ultraschall auf. In Flüssigkeiten breitet sich Ultraschall dagegen dämpfungsarm aus. Bei hohen Schalldrücken kommt es jedoch zur Bildung von Dampfblasen ([[Kavitation]]), die bei ihrem Kollaps extrem hohe Drücke und Temperaturen hervorrufen können. Bei Frequenzen zwischen 2 und 20 MHz tritt Kavitation in reinem, entgastem Wasser erst ab einem [[Schalldruck]] von 15 [[Pascal (Einheit)|MPa]] auf. Kavitation wird z. B. zur Ultraschallreinigung genutzt und ist auch aktueller Forschungsgegenstand ([[Sonolumineszenz]]). | ||
== Erzeugung und Registrierung der Ultraschallwellen == | == Erzeugung und Registrierung der Ultraschallwellen == | ||
[[Datei:Dibujo Prinzip Ultraschall.PNG|mini|Echo-Laufzeit-Verhalten von Ultraschall]] | [[Datei:Dibujo Prinzip Ultraschall.PNG|mini|Echo-Laufzeit-Verhalten von Ultraschall]] | ||
Zur Erzeugung von Ultraschall in Luft eignen sich dynamische und elektrostatische Lautsprecher sowie insbesondere [[Piezolautsprecher]], d. h. membrangekoppelte Platten aus [[ | Zur Erzeugung von Ultraschall in Luft eignen sich dynamische und elektrostatische Lautsprecher sowie insbesondere [[Piezolautsprecher]], d. h. membrangekoppelte Platten aus [[Piezokeramik|piezoelektrischer Keramik]], die durch Umkehr des [[Piezoeffekt]]s zu Schwingungen angeregt werden. Mittels piezoelektrischer Kunststoffe ([[PVDF]]) lassen sich auch direkt Membranen ansteuern, was ein verbessertes Übertragungsverhalten hervorruft. | ||
Ultraschall in [[Flüssigkeit]]en und [[Festkörper]]n wurde anfangs nur mit [[Magnetostriktion|magnetostriktiven]] Wandlern erzeugt (die ersten [[Echolot]]e arbeiteten auf diese Art). Heute verwendet man zunehmend piezoelektrische [[Schwingquarz|Quarz]] | Ultraschall in [[Flüssigkeit]]en und [[Festkörper]]n wurde anfangs nur mit [[Magnetostriktion|magnetostriktiven]] Wandlern erzeugt (die ersten [[Echolot]]e arbeiteten auf diese Art). Heute verwendet man zunehmend piezoelektrische [[Schwingquarz|Quarz-]] oder Keramikschwinger. An diese wird eine [[Wechselspannung]] mit deren [[Eigenresonanzfrequenz]] (oder einer [[Oberschwingung]] davon) angelegt. Die [[Schwingung]]en werden dann z. B. über den Boden eines [[Ultraschallreinigungsgerät|Ultraschallbades]] in die Flüssigkeit übertragen. | ||
Nicht allzu hochfrequenter Ultraschall kann auch durch [[Galtonpfeife]]n erzeugt werden. | Nicht allzu hochfrequenter Ultraschall kann auch durch [[Galtonpfeife]]n erzeugt werden. | ||
Der Empfang von Ultraschallwellen kann prinzipiell mit den gleichen elektrischen Wandlern geschehen, wie sie auch zu dessen Erzeugung verwendet | Der Empfang von Ultraschallwellen kann prinzipiell mit den gleichen elektrischen Wandlern geschehen, wie sie auch zu dessen Erzeugung verwendet werden. | ||
Um Fledermausrufe hörbar zu machen, gibt es [[Fledermausdetektor]]en, die den Frequenzbereich der im Ultraschallbereich liegenden Rufe in den hörbaren Bereich verschieben und diese über einen | Um Fledermausrufe hörbar zu machen, gibt es [[Fledermausdetektor]]en, die die Rufe mit einem Mikrofon aufnehmen, den Frequenzbereich der im Ultraschallbereich liegenden Rufe in den hörbaren Bereich verschieben und diese Signale über einen Lautsprecher oder einen Kopfhörer wiedergeben. | ||
== Anwendungen | == Anwendungen == | ||
Ultraschall findet in der [[Technik]] und [[Medizin]] diverse Anwendungen: | Ultraschall findet in der [[Technik]] und [[Medizin]] diverse Anwendungen: | ||
* [[ | * Laufzeitmessung ausgesandter Ultraschall-Impulse: | ||
** [[Sonar]], [[Echolot]]: Tiefenmessung und Meeresbodenuntersuchung aus Wasser- und Unterwasserfahrzeugen heraus, Fischfinder | |||
** Frühe Entfernungsmesser (in Luft), etwa für [[Autofokus]]-[[Objektiv (Optik)|Objektiv]]e ([[Polaroid]]) | |||
** berührungslose [[Füllstandssensor|Füllstandsmessung]] | |||
** [[Sonografie]] und [[Echokardiografie]] zur Untersuchung von Mensch und Tier | |||
** [[Einparkhilfe]]n, [[Abstandswarner]] | |||
* [[Flugschreiber#Unterwasserortung|Unterwasser-Peilsender]] für [[Flugschreiber]] | * [[Flugschreiber#Unterwasserortung|Unterwasser-Peilsender]] für [[Flugschreiber]] | ||
* | * Ausnutzung des [[Dopplereffekt]]es: | ||
* | ** Messung der Windgeschwindigkeit mit [[Anemometer#Ultraschallanemometer|Ultraschallanemometer]] | ||
* [[Ultraschalldurchflusssensor]] für Rohre und Kanäle | ** [[Ultraschalldurchflusssensor]] für Rohre und Kanäle | ||
* [[Ultraschall-Bewegungsmelder|Bewegungsmelder | ** [[Ultraschall-Bewegungsmelder|Bewegungsmelder]] | ||
* [[ | ** Messung der Blutstromgeschwindigkeit mittels [[Dopplereffekt]] | ||
* Ultraschalldichtemessung | * Ultraschalldichtemessung | ||
* Festigkeitsmessung an Beton, Gips und Zement | <!--quelle fehlt--* Festigkeitsmessung an Beton, Gips und Zement--> | ||
* | * Materialbearbeitung: | ||
* | ** [[Ultraschallschwingläppen]] | ||
* | ** [[Ultraschallreinigungsgerät|Ultraschallreinigung]] | ||
** [[Ultraschallschweißen]] | |||
** [[Ultraschall-Schneiden]] | |||
** [[Faseraufschluss]] | |||
* [[Akustische Mikroskopie|Ultraschallmikroskop]] | * [[Akustische Mikroskopie|Ultraschallmikroskop]] | ||
* [[Ultraschallmotor | * [[Ultraschallmotor]]en / -antriebe | ||
* [[Berührungslose Handhabung mit Ultraschall]] | * [[Berührungslose Handhabung mit Ultraschall]] | ||
[[Datei:Us delay line.jpg|mini|200px|Ultraschall-[[Verzögerungsleitung|Verzögerungs­leitung]] (Laufzeit 64 µs) eines [[Phase Alternating Line|PAL]]- bzw. [[SECAM]]-[[Farbfernsehen|Farbfern­sehers]] (bis ca. 1995); links geöffnet, rechts Funktionsweise und Schallweg]] | [[Datei:Us delay line.jpg|mini|200px|Ultraschall-[[Verzögerungsleitung|Verzögerungs­leitung]] (Laufzeit 64 µs) eines [[Phase Alternating Line|PAL]]- bzw. [[SECAM]]-[[Farbfernsehen|Farbfern­sehers]] (bis ca. 1995); links geöffnet, rechts Funktionsweise und Schallweg]] | ||
* | * Informationsverarbeitung und -übertragung | ||
** Frühe [[Fernbedienung]] | ** Frühe [[Fernbedienung]]en (Ende 1950er bis ca. Mitte der 1970er Jahre) für Fernsehgeräte | ||
** Signalverzögerung in elektronischen Schaltungen | ** akustische [[Verzögerungsleitung]]en zur Signalverzögerung in elektronischen Schaltungen | ||
* Werkstoffprüfungen | ** [[Akustische Oberflächenwelle]]nfilter, -sensoren, Keramikschwinger, [[Schwingquarz]]e | ||
* | * Werkstoffprüfungen und Strukturuntersuchungen: | ||
* [[ | ** [[Ultraschallprüfgeräte]]: über Reflexe an Unstetigkeitsstellen der Dichte und ihre Signal-Laufzeit können ungewünschte Einschlüsse, [[Lunker]] oder Risse entdeckt werden | ||
** [[Schichtdickenmessung]], auch auf nicht-metallischen Untergründen und bei mehrschichtigen Systemen | |||
* [[Ultraschalltherapie]] | * [[Ultraschalltherapie]] | ||
* Ultraschall-[[Zellaufschluss]] | * Ultraschall-[[Zellaufschluss]], Herstellung von Proteinrohextrakten aus mikrobiologischen Proben (vor allem Bakterien, sowohl in Forschung als auch Industrie) durch Ultraschall, da die Schallwellen zur [[Lyse (Biologie)|Lyse]] der Zellwand führen | ||
* [[Hochintensiver fokussierter Ultraschall]]: Geschwürbehandlung, Steinzertrümmerung ([[Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie|Lithotripsie]]) | |||
* [[ | |||
* Entfernung von [[Zahnstein]] durch wassergekühlte, hochfrequent schwingende Metallspitze | * Entfernung von [[Zahnstein]] durch wassergekühlte, hochfrequent schwingende Metallspitze | ||
* [[Ultraschallvernebler]]: Zerstäuben, Vernebeln, Emulgieren, Dispergieren und Mischen von Flüssigkeiten (beispielsweise bei [[Luftbefeuchter]]n, [[Nebelmaschine]]n) | * [[Ultraschallvernebler]]: Zerstäuben, Vernebeln, Emulgieren, Dispergieren und Mischen von Flüssigkeiten (beispielsweise bei [[Luftbefeuchter]]n, [[Nebelmaschine]]n) | ||
* [[Entgasung#Entgasung mittels Ultraschall|Entgasung]] von Flüssigkeiten | * [[Entgasung#Entgasung mittels Ultraschall|Entgasung]] von Flüssigkeiten | ||
* [[Akustooptischer Modulator|Akustooptische Modulatoren]] (AOM) | * [[Akustooptischer Modulator|Akustooptische Modulatoren]] (AOM) | ||
* Geräte zur Abschreckung von [[Marder]]n ([[Marderabwehr]]) und anderen Tieren, die vor Ultraschall flüchten sollen | * Bestimmung der Schallgeschwindigkeit von Flüssigkeiten mittels [[Debye-Sears-Effekt]] | ||
* Geräte zur Abschreckung von [[Marder]]n ([[Marderabwehr]]) und anderen Tieren, die vor Ultraschall flüchten sollen | |||
* [[Hundepfeife]]n | * [[Hundepfeife]]n | ||
* | * Kommunikation mit [[Fledermäuse]]n und [[Delfine]]n zu Forschungszwecken | ||
* | * Aufzeichnung der Ultraschallvokalisation von [[Ratten|Ratte]] und Maus (ultrasonic vocalization) wird in der psychopharmakologischen Forschung wie auch in der neurowissenschaftlichen Verhaltensforschung genutzt.<ref>[http://www.avisoft.com/rats.htm Ultrasonic vocalizations as a tool for research on emotion and motivation in rodents]</ref><ref>[http://vts.uni-ulm.de/docs/2009/6837/vts_6837_9468.pdf Schallsignale der Hausmaus] (PDF; 5,5 MB)</ref> | ||
* [[Doppelbogenkontrolle]] mit Ultraschall in der Drucktechnik | * [[Doppelbogenkontrolle]] mit Ultraschall in der Drucktechnik | ||
* Apparative Kosmetik: Mikromassage und Regeneration der Haut und Einschleusung kosmetischer Wirkstoffe ([[Phonophorese|Sonophorese / Phonophorese]]) | * Apparative Kosmetik: Mikromassage und Regeneration der Haut und Einschleusung kosmetischer Wirkstoffe ([[Phonophorese|Sonophorese / Phonophorese]]) | ||
== | == Arbeitsschutz in der Industrie == | ||
Ultraschall wird in der industriellen Produktion vielseitig eingesetzt, beispielsweise zur Reinigung, beim Bohren, Schneiden, [[Schweißen]], in der Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik, bei der Entgasung von Flüssigkeiten oder der zerstörungsfreien [[Werkstoffprüfung|Materialprüfung]]. Beim Einsatz von Ultraschall können Geräuschbelastungen mit Anteilen im Ultraschall- und [[Auditive Wahrnehmung#Mensch und Säugetiere|Hörfrequenzbereich]] entstehen. Besonders Ultraschall-Schweißanlagen verursachen häufig hohe und stark schwankende [[Schallpegel]], die bedeutende Anteile im Hörfrequenzbereich aufweisen können. | Ultraschall wird in der industriellen Produktion vielseitig eingesetzt, beispielsweise zur Reinigung, beim Bohren, Schneiden, [[Schweißen]], in der Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik, bei der Entgasung von Flüssigkeiten oder der zerstörungsfreien [[Werkstoffprüfung|Materialprüfung]]. Beim Einsatz von Ultraschall können Geräuschbelastungen mit Anteilen im Ultraschall- und [[Auditive Wahrnehmung#Mensch und Säugetiere|Hörfrequenzbereich]] entstehen. Besonders Ultraschall-Schweißanlagen verursachen häufig hohe und stark schwankende [[Schallpegel]], die bedeutende Anteile im Hörfrequenzbereich aufweisen können. | ||
Für die Einwirkung von Ultraschall und seinen Begleiterscheinungen im Hochfrequenzbereich gibt es im Bereich der [[Normung|Normen]] und [[Richtlinie | Für die Einwirkung von Ultraschall und seinen Begleiterscheinungen im Hochfrequenzbereich gibt es im Bereich der [[Normung|Normen]] und [[Richtlinie]]n in Deutschland nur einen fast 30 Jahre alten Grenzwert in der Richtlinie VDI 2058 Blatt 2, der sich lediglich auf die 20-kHz-[[Terzfilter|Terzmittenfrequenz]] bezieht (Stand: 2016). Entsprechend der Richtlinie VDI 3766 „Ultraschall – Arbeitsplatz – Messung, Bewertung, Beurteilung und Minderung“ wird der am Arbeitsplatz vorhandene Ultraschall mit einem Filter ausgeblendet und nur die verbleibende Hörschallexposition im Sprachfrequenzbereich über einen Richtwert beurteilt<ref name=":0">{{Internetquelle|url=http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/rep0416.pdf|titel=Kritische Betrachtung der deutschen Beurteilungskriterien für berufliche Ultraschalleinwirkungen auf das Gehör im Rahmen eines internationalen Vergleichs und am Beispiel von Ultraschall-Schweißmaschinen|autor=Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)|werk=IFA-Report 4/2016|abruf=2017-08-23}}</ref>. Die Richtlinie macht keine konkreten Angaben zum Schutz des Gehörs im oberen Hörfrequenzbereich und zur Vermeidung möglicher anderer gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch Ultraschall, wie etwa Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dguv.de/medien/ifa/de/pub/grl/pdf/2012_075.pdf|titel=Messung und Beurteilung von Ultraschallgeräuschen am Arbeitsplatz|autor=Jürgen H. Maue|werk=Technische Sicherheit Bd. 2 (2012) Nr. 7/8 – Juli/August|abruf=2017-08-23}}</ref> | ||
Die Richtlinie VDI 3766 ergänzt die technischen Anforderungen der DIN 61672-1<ref name=":1">{{Literatur|Autor=|Titel=DIN EN 61672-1:2014-07 Elektroakustik – Schallpegelmesser – Teil 1: Anforderungen (IEC 61672-1:2013); Deutsche Fassung EN 61672-1:2013}}</ref> für Systeme, mit denen Ultraschalleinwirkungen an Arbeitsplätzen gemessen werden soll. Derartige Messsysteme für die Praxis gibt es bisher allerdings kaum. Mit Handschallpegelmessgeräten der [[Genauigkeitsklasse]] 1<ref name=":1" /> lässt sich zwar die [[Frequenzbewertung|unbewertete Hörschallexposition]] messen. Die Messdaten müssen jedoch vor der Beurteilung manuell nachbearbeitet werden, da unkontrollierbare messtechnische Fehler auftreten können. Hierfür kann die Software zur "Berechnung der Lärmexposition im Beisein von luftgeleitetem Ultraschall" verwendet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) |url=https://www.dguv.de/ifa/praxishilfen/praxishilfen-laerm/gefaehrdungsbeurteilung-und-unterweisung/software-berechnung-von-laermexpositionspegeln/index.jsp |titel=Berechnung des Lärmexpositionspegels mit dem IFA-Lärmexpositionsrechner |abruf=2022-02-10}}</ref> | |||
Die | Die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung stellt fest, dass sie für jegliche Schalleinwirkung am Arbeitsplatz zuständig ist. Die Technischen Regeln zur Lärm-VibrArbSchV schränken den Zuständigkeitsbereich dann auf den Hörschall (16 Hz bis 16 kHz) ein und schließen Infra- und Ultraschall explizit aus. Zudem gibt es keine Angaben darüber, wie ein Tages-Lärmexpositionspegel berechnet wird, wenn Beschäftigte unterschiedliche Tätigkeiten mit und ohne Einwirkung von Ultraschall ausführen. Das Wissen über die Wirkungen von Ultraschall auf das Gehör stammt aus alten Studien, vor allem fehlen Kenntnisse zu Dosis-Wirkungs-Beziehungen. Dies spiegelt sich auch in den weltweit betrachtet sehr inhomogenen nationalen Richt- und Grenzwerten wider.<ref>{{Literatur|Autor=B. W. Lawton|Titel=Damage to human hearing by airborne sound of very high frequency or ultrasonic frequency|Hrsg=|Sammelwerk=CONTRACT RESEARCH REPORT 343/2001 of ISVR|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=|Seiten=|ISBN=0-7176-2019-0}}</ref> Aufgrund dieser Unsicherheiten, auch über die Wirksamkeit organisatorischer und persönlicher Schutzmaßnahmen, scheint es sinnvoll, Ultraschall aussendende Maschinen nur mit Kapselung zu vertreiben.<ref name=":0" /> | ||
Die | Die [[International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection|ICNIRP]] (damals ''International Non-Ionizing Radiation Committee'', kurz INIRC) hat ab Schallfrequenzen von 20 kHz Grenzwerte von 110 dB [[Schalldruckpegel]] ([[Schalldruck]] in [[Dezibel]], bezogen auf die [[Hörschwelle]] 20 µPa) bei täglich 8 h Exposition am Arbeitsplatz sowie 100 dB für Expositionen der Öffentlichkeit empfohlen, was die [[International Radiation Protection Association|IRPA]] 1983 bestätigt hat.<ref>https://www.icnirp.org/cms/upload/publications/INIRCUltrasound.PDF ''Interim Guidelines on Limits on Human Exposure to Airborne Ultrasound'', abgerufen am 19. Jan. 2021</ref> Kinder können jedoch teilweise bis 30 kHz hören und auch manche Erwachsene können Töne über 22 kHz wahrnehmen oder entwickeln Krankheitssymptome, auch wenn sie die Töne nicht bewusst wahrnehmen.<ref>https://www.welt.de/gesundheit/article153570728/Warum-Ultraschallwellen-manche-Menschen-krank-machen.html Paula Leocadia Pleiss: ''Warum Ultraschallwellen manche Menschen krank machen'', Mitteilung der ''Axel Springer SE'' vom 22. März 2016, abgerufen am 9. Jan. 2022</ref> Ultraschall bis 25 kHz kann wahrgenommen werden, wenn der Schallpegel hoch genug ist.<ref>[https://www.health.belgium.be/en/ultrasound-and-high-frequency-sound ''Is ultrasound audible?''], Mitteilung des ''Federal Public Service Health, Food Chain Safety and Environment'' (Belgien), abgerufen am 9. Jan. 2022</ref> | ||
== Ultraschall in der Tierwelt == | == Ultraschall in der Tierwelt == | ||
[[Datei:Chirps190918-22s2.png|mini|hochkant=2|[[Spektrogramm]]: Ultraschallrufe einer jagenden [[Zwergfledermaus]]]] | |||
Verschiedenen Tieren dient Ultraschall zur Orientierung ([[Echoortung (Tiere)|Echoortung]]) und Kommunikation. Die Ortungsrufe der [[Fledermäuse]] zeigen im Frequenzspektrum, je nach Art, Ultraschallanteile bis zu 200 kHz ([[Rundblattnasen]]).<ref name="HandbuchFledermäuse">Christian Dietz, [[Otto von Helversen]], Dietmar Nill: ''Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas.'' Kosmos Verlags-GmbH, Juni 2007, ISBN 3-440-09693-9. S. 35–47 und Abschnitte ''Ortungslaute'' bei den Einzelartbeschreibungen</ref> [[Nachtfalter]] hören im Ultraschallbereich bis zu Frequenzen von 200 kHz.<ref name="Zoologie">Rüdiger Wehner, Walter Gehring, Alfred Kühn: ''Zoologie'', Georg Thieme Verlag, 2007, ISBN 3-13-772724-3, Seite 445 ([http://books.google.com/books?id=QsL1fEBGBpwC&pg=PA445&dq=zahnwale+frequenz&as_brr=3&hl=de#v=onepage&q=zahnwale%20frequenz&f=false Google books])</ref> Zahnwale, insbesondere Delfine, nutzen die Echoortung zur Orientierung und speziell auch zur Ortung ihrer Jagdbeute. Die Frequenz der Klicklaute beträgt zwischen 120 und 180 kHz.<ref name="Zoologie" /> Mäuse und Ratten kommunizieren mittels Rufen im Ultraschallbereich (Ultraschallvokalisationen). So lösen bei der Ratte beispielsweise prosoziale Ultraschallvokalisationen mit einer Frequenz von ca. 50 kHz soziales Annäherungsverhalten aus.<ref>[http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0001365 Ultrasonic Communication in Rats: Can Playback of 50-kHz Calls Induce Approach Behavior?]</ref> | |||
== Ultraschallerzeugung in Pflanzen == | == Ultraschallerzeugung in Pflanzen == | ||
[[Baum|Bäume]] erzeugen bei Wassermangel | [[Baum|Bäume]] erzeugen bei Wassermangel auch Ultraschall-Geräusche. Die Laute entstehen, wenn bei Trockenheit der Wasserstrang in den Gefäßen, welche das aufgenommene Wasser von den Wurzeln in die Baumwipfel und Blätter führen, abreißt. Dabei bilden sich [[Kavitation]]sbläschen, die die Wände der wasserführenden Gefäße kurzzeitig in Schwingung versetzen. Die Intensität der Laute ist dabei abhängig von der Gefäßgröße und vom Trockenheitsgrad.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/baeume-laute-entstehen-durch-schwingende-gefaesswaende-bei-trockenheit-a-982470.html|titel=Schwingende Gefäße: Durst lässt Bäume aufschreien|hrsg=Spiegel online|datum=2014-07-23|abruf=2014-07-25}}</ref><ref>A. Ponomarenko, O. Vincent, A. Pietriga, H. Cochard, É. Badel, P. Marmottant: [http://rsif.royalsocietypublishing.org/content/11/99/20140480.abstract Ultrasonic emissions reveal individual cavitation bubbles in water-stressed wood], J. R. Soc. Interface, Oktober 2014, Band 11, Nr. 99, online 23. Juli 2014.</ref> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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* [http://www.materialforschungsservice-dr-prieb.de/USinnenspannungsabbauKF.htm Spannungsreduzierung in metallischen Werkstücken durch Ultraschallbehandlung] – Theoretische Abhandlung, bei materialforschungsservice-dr-prieb.de | * [http://www.materialforschungsservice-dr-prieb.de/USinnenspannungsabbauKF.htm Spannungsreduzierung in metallischen Werkstücken durch Ultraschallbehandlung] – Theoretische Abhandlung, bei materialforschungsservice-dr-prieb.de | ||
* [http://www.materialforschungsservice-dr-prieb.de/LeikaProjektKfassung.htm Einfluss der Ultraschallbehandlung auf die Oberfläche von Gewindeteilen eines Fotoobjektives aus Alu und Messing], bei materialforschungsservice-dr-prieb.de | * [http://www.materialforschungsservice-dr-prieb.de/LeikaProjektKfassung.htm Einfluss der Ultraschallbehandlung auf die Oberfläche von Gewindeteilen eines Fotoobjektives aus Alu und Messing], bei materialforschungsservice-dr-prieb.de | ||
* [https://www.mediathek.at/oesterreich-am-wort/suche/treffer/atom/018AA057-15F-0185F-00000484-0189A3E5/pool/BWEB/ "Ultraschall in Flüssigkeiten" (1952)] – Aufnahme aus der Sammlung des Bundesinstituts für den Wissenschaftlichen Film (ÖWF) im Onlinearchiv der [[Österreichische Mediathek|Österreichischen Mediathek]] | |||
{{Navigationsleiste Schall-Spektrum}} | {{Navigationsleiste Schall-Spektrum}} |
Als Ultraschall bezeichnet man Schall mit Frequenzen oberhalb des Hörfrequenzbereichs des Menschen. Er umfasst Frequenzen ab 20 kHz bis 10 GHz; Schall oberhalb dieser Grenze wird als Hyperschall bezeichnet.[1]
Schall mit Frequenzen unterhalb der Hörgrenze des Menschen, d. h. <16 Hz, ist Infraschall.
Umgangssprachlich bezeichnet man mit „Ultraschall“ auch die Sonografie, ein bildgebendes Untersuchungsverfahren in der Medizin.
In Gasen und Flüssigkeiten breitet sich Ultraschall überwiegend als Longitudinalwelle aus. In Festkörpern können sich wegen hier möglicher Schubspannungen auch Transversalwellen ausbreiten. Der Übergang von Luftschall in Festkörper oder Flüssigkeiten (oder umgekehrt) ist wegen der unterschiedlichen Schallimpedanzen nur eingeschränkt möglich.
Ultraschall wird je nach Material eines Hindernisses an diesem reflektiert, in ihm absorbiert, gestreut oder tritt hindurch (Transmission). Wie bei anderen Wellen treten auch Brechung, Beugung und Interferenz auf.
Luft weist eine stark mit der Frequenz steigende Dämpfung für Ultraschall auf. In Flüssigkeiten breitet sich Ultraschall dagegen dämpfungsarm aus. Bei hohen Schalldrücken kommt es jedoch zur Bildung von Dampfblasen (Kavitation), die bei ihrem Kollaps extrem hohe Drücke und Temperaturen hervorrufen können. Bei Frequenzen zwischen 2 und 20 MHz tritt Kavitation in reinem, entgastem Wasser erst ab einem Schalldruck von 15 MPa auf. Kavitation wird z. B. zur Ultraschallreinigung genutzt und ist auch aktueller Forschungsgegenstand (Sonolumineszenz).
Zur Erzeugung von Ultraschall in Luft eignen sich dynamische und elektrostatische Lautsprecher sowie insbesondere Piezolautsprecher, d. h. membrangekoppelte Platten aus piezoelektrischer Keramik, die durch Umkehr des Piezoeffekts zu Schwingungen angeregt werden. Mittels piezoelektrischer Kunststoffe (PVDF) lassen sich auch direkt Membranen ansteuern, was ein verbessertes Übertragungsverhalten hervorruft.
Ultraschall in Flüssigkeiten und Festkörpern wurde anfangs nur mit magnetostriktiven Wandlern erzeugt (die ersten Echolote arbeiteten auf diese Art). Heute verwendet man zunehmend piezoelektrische Quarz- oder Keramikschwinger. An diese wird eine Wechselspannung mit deren Eigenresonanzfrequenz (oder einer Oberschwingung davon) angelegt. Die Schwingungen werden dann z. B. über den Boden eines Ultraschallbades in die Flüssigkeit übertragen.
Nicht allzu hochfrequenter Ultraschall kann auch durch Galtonpfeifen erzeugt werden.
Der Empfang von Ultraschallwellen kann prinzipiell mit den gleichen elektrischen Wandlern geschehen, wie sie auch zu dessen Erzeugung verwendet werden.
Um Fledermausrufe hörbar zu machen, gibt es Fledermausdetektoren, die die Rufe mit einem Mikrofon aufnehmen, den Frequenzbereich der im Ultraschallbereich liegenden Rufe in den hörbaren Bereich verschieben und diese Signale über einen Lautsprecher oder einen Kopfhörer wiedergeben.
Ultraschall findet in der Technik und Medizin diverse Anwendungen:
Ultraschall wird in der industriellen Produktion vielseitig eingesetzt, beispielsweise zur Reinigung, beim Bohren, Schneiden, Schweißen, in der Aufbereitungs- und Verfahrenstechnik, bei der Entgasung von Flüssigkeiten oder der zerstörungsfreien Materialprüfung. Beim Einsatz von Ultraschall können Geräuschbelastungen mit Anteilen im Ultraschall- und Hörfrequenzbereich entstehen. Besonders Ultraschall-Schweißanlagen verursachen häufig hohe und stark schwankende Schallpegel, die bedeutende Anteile im Hörfrequenzbereich aufweisen können.
Für die Einwirkung von Ultraschall und seinen Begleiterscheinungen im Hochfrequenzbereich gibt es im Bereich der Normen und Richtlinien in Deutschland nur einen fast 30 Jahre alten Grenzwert in der Richtlinie VDI 2058 Blatt 2, der sich lediglich auf die 20-kHz-Terzmittenfrequenz bezieht (Stand: 2016). Entsprechend der Richtlinie VDI 3766 „Ultraschall – Arbeitsplatz – Messung, Bewertung, Beurteilung und Minderung“ wird der am Arbeitsplatz vorhandene Ultraschall mit einem Filter ausgeblendet und nur die verbleibende Hörschallexposition im Sprachfrequenzbereich über einen Richtwert beurteilt[4]. Die Richtlinie macht keine konkreten Angaben zum Schutz des Gehörs im oberen Hörfrequenzbereich und zur Vermeidung möglicher anderer gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch Ultraschall, wie etwa Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel.[5]
Die Richtlinie VDI 3766 ergänzt die technischen Anforderungen der DIN 61672-1[6] für Systeme, mit denen Ultraschalleinwirkungen an Arbeitsplätzen gemessen werden soll. Derartige Messsysteme für die Praxis gibt es bisher allerdings kaum. Mit Handschallpegelmessgeräten der Genauigkeitsklasse 1[6] lässt sich zwar die unbewertete Hörschallexposition messen. Die Messdaten müssen jedoch vor der Beurteilung manuell nachbearbeitet werden, da unkontrollierbare messtechnische Fehler auftreten können. Hierfür kann die Software zur "Berechnung der Lärmexposition im Beisein von luftgeleitetem Ultraschall" verwendet werden.[7]
Die Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung stellt fest, dass sie für jegliche Schalleinwirkung am Arbeitsplatz zuständig ist. Die Technischen Regeln zur Lärm-VibrArbSchV schränken den Zuständigkeitsbereich dann auf den Hörschall (16 Hz bis 16 kHz) ein und schließen Infra- und Ultraschall explizit aus. Zudem gibt es keine Angaben darüber, wie ein Tages-Lärmexpositionspegel berechnet wird, wenn Beschäftigte unterschiedliche Tätigkeiten mit und ohne Einwirkung von Ultraschall ausführen. Das Wissen über die Wirkungen von Ultraschall auf das Gehör stammt aus alten Studien, vor allem fehlen Kenntnisse zu Dosis-Wirkungs-Beziehungen. Dies spiegelt sich auch in den weltweit betrachtet sehr inhomogenen nationalen Richt- und Grenzwerten wider.[8] Aufgrund dieser Unsicherheiten, auch über die Wirksamkeit organisatorischer und persönlicher Schutzmaßnahmen, scheint es sinnvoll, Ultraschall aussendende Maschinen nur mit Kapselung zu vertreiben.[4]
Die ICNIRP (damals International Non-Ionizing Radiation Committee, kurz INIRC) hat ab Schallfrequenzen von 20 kHz Grenzwerte von 110 dB Schalldruckpegel (Schalldruck in Dezibel, bezogen auf die Hörschwelle 20 µPa) bei täglich 8 h Exposition am Arbeitsplatz sowie 100 dB für Expositionen der Öffentlichkeit empfohlen, was die IRPA 1983 bestätigt hat.[9] Kinder können jedoch teilweise bis 30 kHz hören und auch manche Erwachsene können Töne über 22 kHz wahrnehmen oder entwickeln Krankheitssymptome, auch wenn sie die Töne nicht bewusst wahrnehmen.[10] Ultraschall bis 25 kHz kann wahrgenommen werden, wenn der Schallpegel hoch genug ist.[11]
Verschiedenen Tieren dient Ultraschall zur Orientierung (Echoortung) und Kommunikation. Die Ortungsrufe der Fledermäuse zeigen im Frequenzspektrum, je nach Art, Ultraschallanteile bis zu 200 kHz (Rundblattnasen).[12] Nachtfalter hören im Ultraschallbereich bis zu Frequenzen von 200 kHz.[13] Zahnwale, insbesondere Delfine, nutzen die Echoortung zur Orientierung und speziell auch zur Ortung ihrer Jagdbeute. Die Frequenz der Klicklaute beträgt zwischen 120 und 180 kHz.[13] Mäuse und Ratten kommunizieren mittels Rufen im Ultraschallbereich (Ultraschallvokalisationen). So lösen bei der Ratte beispielsweise prosoziale Ultraschallvokalisationen mit einer Frequenz von ca. 50 kHz soziales Annäherungsverhalten aus.[14]
Bäume erzeugen bei Wassermangel auch Ultraschall-Geräusche. Die Laute entstehen, wenn bei Trockenheit der Wasserstrang in den Gefäßen, welche das aufgenommene Wasser von den Wurzeln in die Baumwipfel und Blätter führen, abreißt. Dabei bilden sich Kavitationsbläschen, die die Wände der wasserführenden Gefäße kurzzeitig in Schwingung versetzen. Die Intensität der Laute ist dabei abhängig von der Gefäßgröße und vom Trockenheitsgrad.[15][16]