imported>Z thomas K (HC: Entferne Kategorie:Augustin Jean Fresnel4; Ergänze Kategorie:Augustin Jean Fresnel als Namensgeber) |
imported>Zollernalb K (HC: Entferne Kategorie:Augustin Jean Fresnel als Namensgeber; Ergänze Kategorie:Augustin Fresnel als Namensgeber) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Das '''Fresnelsche Parallelepiped''' (auch: Fresnelsches Rhomboeder) ist ein [[Prisma (Optik)|optisches Prisma]] das 1817 von [[Augustin-Jean Fresnel]] vorgestellt wurde, um 45°-linear-polarisiertes Licht in zirkular-polarisiertes Licht umzuwandeln.<ref name="Fresnel" /> | Das '''Fresnelsche [[Parallelepiped]]''' (auch: Fresnelsches [[Rhomboeder]]) ist ein [[Prisma (Optik)|optisches Prisma]], das 1817 von [[Augustin-Jean Fresnel]] vorgestellt wurde, um 45°-linear-[[polarisiertes Licht]] in zirkular-polarisiertes Licht umzuwandeln.<ref name="Fresnel" /> | ||
Die Funktion des Parallelepipeds ist daher ähnlich der einer [[Verzögerungsplatte]], jedoch basiert | |||
Die Funktion des Parallelepipeds ist daher ähnlich der einer [[Verzögerungsplatte]], jedoch basiert seine definierte [[Phasenverschiebung]] nicht auf [[Doppelbrechung]], sondern auf einer zweifachen [[Totalreflexion]] in einem bestimmten Winkel.<ref name="Haferkorn" /> Es hat den Vorteil, dass die Phasenverschiebung im Gegensatz zu <math>\Delta n</math> bei der Verzögerungsplatte kaum von der [[Wellenlänge]] abhängt.<ref name="Hecht" /> | |||
== Aufbau und Funktionsweise == | == Aufbau und Funktionsweise == | ||
[[Datei:Fresnelsches Parallelepiped.svg|miniatur|Strahlengang in einem Fresnelschen Parallelepiped]] | [[Datei:Fresnelsches Parallelepiped.svg|miniatur|[[Strahlengang]] in einem Fresnelschen Parallelepiped]] | ||
Die Funktion des Fresnelschen Parallelepipeds basiert auf einer definierten Phasenverschiebung der beiden Komponenten des polarisierten Lichts bei der Totalreflexion an der Innenfläche des Prismas. Dazu wird 45°-linear-polarisiertes Licht senkrecht auf eine Stirnseite des Prismas gelenkt und ohne Richtungsänderung in das Prisma [[Brechung (Physik)|gebrochen]]. Anschließend fällt es auf eine schräge Längsfläche des Prismas. Ist der [[Einfallswinkel]] <math>\alpha</math> größer als der [[Grenzwinkel der Totalreflexion]] <math>\alpha_\text{krit}</math>, so wird es dort totalreflektiert. Die dabei auftretende Phasenverschiebung bewirkt, dass aus dem ursprünglich linear-polarisiertem Licht elliptisch-polarisiertes Licht wird. Für die Erzeugung von zirkular-polarisiertem Licht ist daher noch eine zweite Totalreflexion notwendig, bevor das Licht durch die zweite Stirnseite des Prismas austritt. | |||
Für eine definierte Phasenverschiebung von <math>\delta = 90^\circ</math> (führt von 45°-linearer zu zirkularer Polarisation) ist es notwendig, dass das Licht in einem bestimmten Winkel <math>\alpha</math> auf die totalreflektierenden [[Grenzfläche]]n trifft. Dieser Winkel hängt ab vom Grenzwinkel <math>\alpha_\text{krit}</math> der Totalreflexion, in welchen wiederum der [[Brechungsindex]] des eingesetzten Materials einfließt:<ref name="Haferkorn" /> | |||
:<math>\tan \frac{\delta}{2n} = \frac{\cos\alpha \sqrt{\sin^2\alpha - \sin^2\alpha_\text{krit}}}{\sin^2\alpha}</math> | |||
wobei <math>n</math> die Anzahl der Totalreflexionen im Parallelepiped ist. | |||
Normalerweise erfolgen bei einem Fresnelschen Parallelepiped zwei Totalreflexionen im Prisma (<math>n = 2 \Rightarrow \tan \frac{\delta}{2n} = \tan 22{,}5^\circ \approx 0{,}4142</math>). | |||
Für ein Prisma aus [[Kronglas]] mit einem Brechungsindex von 1,51 und einem Grenzwinkel der Totalreflexion von <math>\alpha_\text{krit} = \arcsin \! \left(\frac 1 {1{,}51}\right) \approx 41{,}47^\circ</math> | |||
muss der Einfallswinkel auf die totalreflektierenden Flächen daher betragen: <math>\alpha \approx 54{,}62^\circ</math> | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
Zeile 48: | Zeile 53: | ||
</references> | </references> | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Augustin Fresnel als Namensgeber]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Polarisationsprisma]] |
Das Fresnelsche Parallelepiped (auch: Fresnelsches Rhomboeder) ist ein optisches Prisma, das 1817 von Augustin-Jean Fresnel vorgestellt wurde, um 45°-linear-polarisiertes Licht in zirkular-polarisiertes Licht umzuwandeln.[1]
Die Funktion des Parallelepipeds ist daher ähnlich der einer Verzögerungsplatte, jedoch basiert seine definierte Phasenverschiebung nicht auf Doppelbrechung, sondern auf einer zweifachen Totalreflexion in einem bestimmten Winkel.[2] Es hat den Vorteil, dass die Phasenverschiebung im Gegensatz zu $ \Delta n $ bei der Verzögerungsplatte kaum von der Wellenlänge abhängt.[3]
Die Funktion des Fresnelschen Parallelepipeds basiert auf einer definierten Phasenverschiebung der beiden Komponenten des polarisierten Lichts bei der Totalreflexion an der Innenfläche des Prismas. Dazu wird 45°-linear-polarisiertes Licht senkrecht auf eine Stirnseite des Prismas gelenkt und ohne Richtungsänderung in das Prisma gebrochen. Anschließend fällt es auf eine schräge Längsfläche des Prismas. Ist der Einfallswinkel $ \alpha $ größer als der Grenzwinkel der Totalreflexion $ \alpha _{\text{krit}} $, so wird es dort totalreflektiert. Die dabei auftretende Phasenverschiebung bewirkt, dass aus dem ursprünglich linear-polarisiertem Licht elliptisch-polarisiertes Licht wird. Für die Erzeugung von zirkular-polarisiertem Licht ist daher noch eine zweite Totalreflexion notwendig, bevor das Licht durch die zweite Stirnseite des Prismas austritt.
Für eine definierte Phasenverschiebung von $ \delta =90^{\circ } $ (führt von 45°-linearer zu zirkularer Polarisation) ist es notwendig, dass das Licht in einem bestimmten Winkel $ \alpha $ auf die totalreflektierenden Grenzflächen trifft. Dieser Winkel hängt ab vom Grenzwinkel $ \alpha _{\text{krit}} $ der Totalreflexion, in welchen wiederum der Brechungsindex des eingesetzten Materials einfließt:[2]
wobei $ n $ die Anzahl der Totalreflexionen im Parallelepiped ist.
Normalerweise erfolgen bei einem Fresnelschen Parallelepiped zwei Totalreflexionen im Prisma ($ n=2\Rightarrow \tan {\frac {\delta }{2n}}=\tan 22{,}5^{\circ }\approx 0{,}4142 $).
Für ein Prisma aus Kronglas mit einem Brechungsindex von 1,51 und einem Grenzwinkel der Totalreflexion von $ \alpha _{\text{krit}}=\arcsin \!\left({\frac {1}{1{,}51}}\right)\approx 41{,}47^{\circ } $
muss der Einfallswinkel auf die totalreflektierenden Flächen daher betragen: $ \alpha \approx 54{,}62^{\circ } $