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Die Fugazität ist somit gleich der [[Aktivität (Chemie)|absoluten Aktivität]] <math>\lambda</math>. | |||
Die Fugazität taucht auf als Faktor beim Übergang von der [[Zustandssumme #Kanonische Zustandssumme|kanonischen Zustandssumme]] <math>Z(T,V,N)</math>, die Systeme mit konstanter [[Teilchenzahl]] <math>N</math> beschreibt, zur [[Zustandssumme #Großkanonische Zustandssumme|großkanonischen Zustandssumme]] <math> \Xi (T,V,\mu) </math>, die zur Beschreibung von Systemen mit variabler Teilchenzahl geeignet ist: | Die Fugazität taucht auf als Faktor beim Übergang von der [[Zustandssumme #Kanonische Zustandssumme|kanonischen Zustandssumme]] <math>Z(T,V,N)</math>, die Systeme mit konstanter [[Teilchenzahl]] <math>N</math> beschreibt, zur [[Zustandssumme #Großkanonische Zustandssumme|großkanonischen Zustandssumme]] <math> \Xi (T,V,\mu) </math>, die zur Beschreibung von Systemen mit variabler Teilchenzahl geeignet ist: | ||
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== Thermodynamik == | == Thermodynamik == | ||
In der [[Thermodynamik]] ist die Fugazität <math>f</math> eine [[Intensive Größe|intensive Zustandsgröße]], die die Einheit des Druckes (z.B. [[Pascal (Einheit)|Pascal]]) hat. Sie wurde von [[Gilbert Newton Lewis]] zunächst als "escaping tendency" eingeführt; der Name wurde von ihm selbst zu "fugacity" abgekürzt.<ref>G. N. Lewis: ''The Law of Physico-Chemical Change.'' In: ''Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences.'' American Academy of Arts & Sciences, Vol. 37, No. 3 (Jun., 1901), S. | In der [[Thermodynamik]] ist die Fugazität <math>f</math> eine [[Intensive Größe|intensive Zustandsgröße]], die die Einheit des Druckes (z. B. [[Pascal (Einheit)|Pascal]]) hat. Sie wurde von [[Gilbert Newton Lewis]] zunächst als "escaping tendency" eingeführt; der Name wurde von ihm selbst zu "fugacity" abgekürzt.<ref>G. N. Lewis: ''The Law of Physico-Chemical Change.'' In: ''Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences.'' American Academy of Arts & Sciences, Vol. 37, No. 3 (Jun., 1901), S. 49–69, {{DOI|10.2307/20021635}}.</ref> Sie beschreibt die Tendenz eines Stoffes, eine [[Phase (Materie)|Phase]] zu verlassen (fugare, lat. "fliehen"). | ||
=== Definition === | === Definition === | ||
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Für ein [[ideales Gas]] gilt (aufgrund seiner [[Thermische Zustandsgleichung idealer Gase|Zustandsgleichung]] und der [[Fundamentalgleichung]] der Gibbs-Energie) bei einer [[Isotherme Zustandsänderung|isothermen Zustandsänderung]] von einem Druck <math>p^0</math> zu <math>p</math>: | Für ein [[ideales Gas]] gilt (aufgrund seiner [[Thermische Zustandsgleichung idealer Gase|Zustandsgleichung]] und der [[Fundamentalgleichung]] der Gibbs-Energie) bei einer [[Isotherme Zustandsänderung|isothermen Zustandsänderung]] von einem Druck <math>p^0</math> zu <math>p</math>: | ||
:<math>g^{id}(T,p) - g^{id}(T,p^0) = RT \cdot \ln \frac{p}{p^0}</math> | |||
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Wird die erste Gleichung von der zweiten abgezogen, so erhält man: | Wird die erste Gleichung von der zweiten abgezogen, so erhält man: | ||
:<math>g(T,p) - g^{id}(T,p) - (g(T,p^0) - g^{id}(T,p^0)) = RT \cdot \ln \left( \frac{f}{f^0} \cdot \frac{p^0}{p} \right)</math> | |||
Wenn man den Referenzdruck (Index 0) nun gegen null gehen lässt, verschwindet der Unterschied zwischen realer und idealer Gibbs-Energie, auf der rechten Seite gehen Referenz-Fugazität und -druck ineinander über: | Wenn man den Referenzdruck (Index 0) nun gegen null gehen lässt, verschwindet der Unterschied zwischen realer und idealer Gibbs-Energie, auf der rechten Seite gehen Referenz-Fugazität und -druck ineinander über: | ||
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Über die Beziehung | Über die Beziehung | ||
:<math>\int_0^p \left( v - \frac{RT}{p} \right) \mathrm{d} | :<math>\int_0^p \left( v - \frac{RT}{\hat{p}} \right) \mathrm{d}\hat{p} = RT \cdot \ln \phi</math> | ||
mit | mit | ||
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Aus dieser Bedingung lässt sich folgende Beziehung für [[Dampf-Flüssigkeit-Gleichgewicht|Dampf-Flüssig-Gleichgewichte]] ableiten, mit der sich z. B. [[Phasendiagramm]]e bei der Auslegung von [[Rektifikationskolonne]]n berechnen lassen und die daher von großer Bedeutung in der [[Verfahrenstechnik]] ist: | Aus dieser Bedingung lässt sich folgende Beziehung für [[Dampf-Flüssigkeit-Gleichgewicht|Dampf-Flüssig-Gleichgewichte]] ableiten, mit der sich z. B. [[Phasendiagramm]]e bei der Auslegung von [[Rektifikationskolonne]]n berechnen lassen und die daher von großer Bedeutung in der [[Verfahrenstechnik]] ist: | ||
:<math>x_i \cdot \gamma_i \cdot \phi_i^s \cdot p_i^s \cdot \exp{\frac{ | :<math>x_i \cdot \gamma_i \cdot \phi_i^s \cdot p_i^s \cdot \exp{\left(\int _{ { p }_{ i }^{ s } }^{ p }{ \frac { { v }_{ i }^{ L } }{ RT } \operatorname{d}\!p} \right)} = \underbrace{\phi_i^v \cdot y_i \cdot p}_{f_i^\mathrm{Dampf}}</math> | ||
Dabei stehen <!-- was bedeuten die Exponenten <math>^s ^L ^v </math>?? --> | Dabei stehen <!-- was bedeuten die Exponenten <math>^s ^L ^v </math>?? --> |
Die Fugazität
In der statistischen Physik, die die Grundlage der Thermodynamik bildet, ist die Fugazität
mit
Die Fugazität ist somit gleich der absoluten Aktivität
In der Thermodynamik ist die Fugazität
Die Fugazität wird über die Druckabhängigkeit der spezifischen Gibbs-Energie
Für ein ideales Gas gilt (aufgrund seiner Zustandsgleichung und der Fundamentalgleichung der Gibbs-Energie) bei einer isothermen Zustandsänderung von einem Druck
mit
Die Fugazität wird so definiert, dass bei einem realen Fluid gilt (mit einer beliebigen Referenz-Fugazität
Wird die erste Gleichung von der zweiten abgezogen, so erhält man:
Wenn man den Referenzdruck (Index 0) nun gegen null gehen lässt, verschwindet der Unterschied zwischen realer und idealer Gibbs-Energie, auf der rechten Seite gehen Referenz-Fugazität und -druck ineinander über:
Statt der Fugazität wird häufiger der dimensionslose Fugazitätskoeffizient verwendet:
der in Mehrstoffsystemen über den Partialdruck
Über die Beziehung
mit
kann die Fugazität aus Messwerten oder mit einer Zustandsgleichung berechnet werden.
Die Fugazität ist wie das chemische Potential ein Kriterium für ein Phasengleichgewicht: ist die Fugazität einer Komponente
Aus dieser Bedingung lässt sich folgende Beziehung für Dampf-Flüssig-Gleichgewichte ableiten, mit der sich z. B. Phasendiagramme bei der Auslegung von Rektifikationskolonnen berechnen lassen und die daher von großer Bedeutung in der Verfahrenstechnik ist:
Dabei stehen
Mit dem Exponentialterm, dem Poynting-Faktor, wird die Abweichung vom Dampfdruck berücksichtigt; er liegt oft sehr nahe bei Eins und wird dann vernachlässigt. Der Fugazitätskoeffizient auf der rechten Seite berücksichtigt die Nichtidealität der Dampfphase.