Die Shockley-Queisser-Grenze, auch Shockley-Queisser-Limit genannt, ist ein Begriff aus der Festkörperphysik. Die von William B. Shockley und Hans-Joachim Queisser[1] formulierte Grenze beschreibt unter anderem die Begrenzung des Wirkungsgrads von Solarzellen auf Grundlage von Absorptions- und Remissionsprozessen.
In einer Solarzelle wird Licht in elektrische Energie umgewandelt, indem das Licht Elektronen aus dem Valenzband in das Leitungsband anregt. Entscheidend für die Energie, die man pro angeregtem Elektron gewinnen kann, ist dabei die Größe der Bandlücke $ E_{\mathrm {g} } $ des Halbleiters. Unabhängig davon, wie weit das Elektron über die untere Kante des Leitungsbandes angeregt wird, erhält man pro Elektron maximal die Energie der Bandlücke als elektrische Energie. Bei der elektrischen Leistung, die man aus allen angeregten Elektronen gewinnt, muss man berücksichtigen, dass bei einer kleinen Bandlücke mehr Elektronen erzeugt werden. Bei einer großen Bandlücke hat jedes einzelne Elektron dafür mehr Energie. Es muss daher ein Kompromiss aus folgenden Grenzfällen gefunden werden:
Die Energie in der elektromagnetischen (Sonnen-)Strahlung ist aus der Energie eines einzelnen Photons $ h\nu $ und der gesamten Anzahl der Photonen $ f(\nu ) $ der Frequenz $ \nu $, d. h. dem Spektrum, gegeben.
Da nur die Photonen, deren Frequenz höher als $ E_{\mathrm {g} }/h $ ist, absorbiert werden und jedes ein Elektron erzeugt, das nach seinen Relaxationsprozessen eine Energie von $ E_{\mathrm {g} } $ besitzt, ergibt sich die elektrische Energie der Elektronen insgesamt zu
Der Wirkungsgrad ist das Verhältnis von $ E_{\mathrm {Elektronen} } $ zu $ E_{\mathrm {Strahlung} } $. Seine Größe hängt entscheidend von der Bandlücke $ E_{\mathrm {g} } $ und dem Spektrum $ f(\nu ) $ ab. Für eine Beleuchtung unter normalem, unkonzentriertem Sonnenlicht (AM1.5, Öffnungswinkel 0,5°) ergibt sich ein maximaler Wirkungsgrad von etwa 33.2 % bei einer Bandlücke von 1,34 eV.[2] Wird das Licht mit einer Linse maximal auf die Solarzelle fokussiert (entspricht 46.200 Sonnen), steigt der maximale Wirkungsgrad auf 41 % bei einer Bandlücke von 1,1 eV. [3]
Diese Überlegungen gelten jedoch nur für den Fall einer Zelle mit nur einem pn-Übergang. Mit sogenannten Tandem-Solarzellen (engl.: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)), in denen mehrere pn-Übergänge mit verschiedenen Bandlücken kombiniert sind, können prinzipiell auch höhere Wirkungsgrade erreicht werden, siehe Abschnitt Mehrfachsolarzellen.