Gerthsen Physik, ursprünglich von Christian Gerthsen geschrieben, ist eines der bekanntesten deutschsprachigen Lehrbücher der Physik. Es deckt in etwa den Stoff der Experimentalphysik-Pflichtvorlesungen eines Physikstudiums ab, mit Fokus auf den Grundvorlesungen der ersten Semester, und wird auch für Nebenfach-Vorlesungen verwendet.
Die 1948 bei Volk und Wissen Berlin erschienene erste Auflage des Buches entstand aus Niederschriften von Gerthsens Vorlesungen an der Humboldt-Universität zu Berlin in den Jahren 1946/47.[1] Nach Gerthsens Tod 1956 übernahm ab der 5. Auflage 1958 Hans Otto Kneser die Herausgebertätigkeit, ab der 12. Auflage 1974 folgte Helmut Vogel, der auch einen Zusatzband mit den Lösungen zu den Übungsaufgaben aus dem Gerthsen veröffentlichte (Probleme aus der Physik, Springer, 13. Auflage 1977). Heutiger Herausgeber ist seit der 21. Auflage 2002 Dieter Meschede.
Die 23. Auflage ist 1162 Seiten lang, enthält 94 Tabellen, 105 durchgerechnete Beispiele und 1074 Aufgaben mit Lösungen sowie eine CD-ROM mit 30 Animationen zur Visualisierung der Relativitätstheorie. Im Rahmen des „Einsteinjahres 2005“ wurde insbesondere das Kapitel zur Relativitätstheorie überarbeitet und zeitgemäß (über weite Strecken mit Vierervektoren) dargestellt. An vielen Universitätsbibliotheken ist das gesamte Kompendium samt Übungen im Volltext online verfügbar.
2010 erschien die stark veränderte 24. Auflage. Insbesondere die vier Kapitel zur Mechanik wurden umgeschrieben und die Zahl der Aufgaben deutlich verringert.
2015 erschien die 25. Auflage.
Die Themen umfassen klassische Mechanik (einschließlich Chaostheorie), Schwingungen und Wellen, Thermodynamik und Statistische Mechanik, Elektromagnetismus, Optik, Grundzüge von Relativitätstheorie und Quantenmechanik, Atomphysik, Festkörperphysik, Kernphysik und Teilchenphysik.
Bibliographische Angaben