Physikalische Kennzahl | |||||||||
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Name | Rohrreibungszahl | ||||||||
Formelzeichen | |||||||||
Dimension | dimensionslos | ||||||||
Definition | |||||||||
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Anwendungsbereich | Rohrströmungen |
Die Rohrreibungszahl λ (Lambda) ist eine dimensionslose Kennzahl zur Berechnung des Druckabfalls bei einer Strömung in einem geraden Rohr.
Der Widerstand von Rohrströmungen könnte dabei auch als Druckverlustbeiwert ζ (Zeta) geschrieben werden, lässt sich jedoch noch weiter auflösen:
Für die laminare, voll ausgebildete Strömung in einem kreisrunden Rohr, bestimmt sich die Rohrreibungszahl nach dem Gesetz von Hagen-Poiseuille zu:
Bei turbulenter Strömung gibt es Näherungsformeln zur Bestimmung der Rohrreibungszahl. Die Rohrreibungszahl errechnet sich in einigen Fällen iterativ. Als Startwert kann
Dabei sind folgende Fälle zu unterscheiden:
Die Colebrook-Formel für den Übergangsbereich kann näherungsweise auch für den hydraulisch glatten Bereich (
Die Grenze zwischen Übergangs- und rauem Bereich verläuft nach Moody[3] bei
Die nachstehende Tabelle enthält Beispiele für absolute Rauheiten.[4][5][6]
Werkstoff und Rohrart | Zustand der Rohre | |
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absolut glattes Rohr | theoretisch | 0 |
neuer Gummidruckschlauch | technisch glatt | ca. 0,0016 |
Rohre aus Kupfer, Leichtmetall, Glas | technisch glatt | 0,001 … 0,0015 |
Kunststoff | neu | 0,0015 … 0,007 |
Rohr aus Gusseisen | neu | 0,25 … 0,5 |
angerostet | 1,0 … 1,5 | |
verkrustet | 1,5 … 3,0 | |
Stahlrohre | gleichmäßige Rostnarben | ca. 0,15 |
neu, mit Walzhaut | 0,02 … 0,06 | |
leichte Verkrustung | 0,15 … 0,4 | |
starke Verkrustung | 2,0 … 4,0 | |
Betonrohre | neu, Glattstrich | 0,3 … 0,8 |
neu, rauh | 2,0 … 3,0 | |
nach mehrjährigen Betrieb mit Wasser | 0,2 … 0,3 | |
Asbest-Zementrohre | neu | 0,03 … 0,1 |
Steinzeugrohre | neu, mit Muffen und Stößen | 0,02 … 0,25 |
Tonrohre | neu, gebrannt | 0,6 … 0,8 |
Um verschiedene Rauheiten zu vergleichen, kann man die äquivalente Sandrauigkeit verwenden.
Die Verlustbeiwerte können berechnet oder aus Tabellen bzw. Diagrammen entnommen werden.
In Entsprechung der Berechnung der Verlustbeiwerte für vollgefüllte Rohre, können diese auch für teilgefüllte Rohre bzw. beliebige Gerinnequerschnitte ermittelt werden. Dabei wird in der Berechnung statt des Rohrdurchmessers
Die Anwendung der Rohrreibungszahl hat sich für die Berechnung des Abflusses in offenen Gerinnen bisher nicht durchgesetzt, und findet nur zur Berechnung des Abflusses in Rohren Anwendung. Zur Berechnung des Abflusses in offenen Gerinnen wird zumeist auf die empirisch gewonnene Fließformel nach Strickler[7] (im englischen Sprachraum nach Manning),[8] zurückgegriffen.